Kind Greta

Kommentar zum Thema Verantwortung

von  Momo

Verantwortung übernehmen ist ein Zeichen des Erwachsenseins.

Verantwortung für das Handeln eines weltumspannenden Kapitalismus zu übernehmen bedeutet, dafür Sorge zu tragen, dass auch in der Zukunft ein menschenwürdiges Leben möglich ist. Und im Falle der Verweigerung  mit Bewusstlosigkeit die Tage zu füllen, die lediglich die Sorge erkennen lassen für das eigene Wohlergehen.
Opportunes Ein-bisschen-hier, Ein-bisschen-da, das Schielen auf die nächsten Wahlen bewirkt Pseudoaktionismus anstelle von tatkräftigem und konsequentem Handeln, das aber unbedingt von Nöten wäre. So kann das im Leben nichts werden mit der Einhaltung der Klimaziele. Und dann …

wird uns alles um die Ohren fliegen, was wir jetzt mit Zähnen und Klauen verteidigen und schützen.
Wie lächerlich diese Priorität  im Grunde genommen ist, den materiellen Wohlstand über den Klimaschutz zu stellen, zeigt sich immer dann, wenn man Autos, Straßen und Häuser sieht, die Naturgewalten zum Opfer gefallen sind. Sie werden wie Streichholzschachteln übereinander geschoben, Häuser mitgerissen und fortgeschwemmt wie Legohäuser.

Nichts haben wir den Naturkräften, wenn sie denn erst einmal entfesselt sind,  entgegenzusetzen. Das ist für die meisten Menschen wohl nicht vorstellbar in einer durchtechnisierten und –organisierten Welt. Vielleicht ist es wie mit dem Tod, die meisten können sich nicht vorstellen, dass sie sterben werden entgegen besseren Wissens. Und die, deren Welt weder technisiert noch durchorganisiert ist, müssen es sich nicht vorstellen,  die erleben es oft schon.

In welcher Welt leben wir, dass Kinder sich ängstigen müssen um die fragile Welt der Erwachsenen, die ihnen doch Stabilität verleihen sollte?
Muss da erst ein Kind kommen, das die „Erwachsenen“ auf ihre Pflicht hinweist, Verantwortung zu übernehmen? Kindern von psychisch Kranken, Alkoholikern und Drogensüchtigen übernehmen oft ein Verantwortungsgefühl für ihre Eltern, übernehmen Verantwortung stellvertretend dort, wo es bei ihren Eltern fehlt.
Das Auftauchen einer Greta, die die Mächtigen der Welt an ihre Verantwortung erinnert, kann man auch als Allegorie sehen für den kranken Zustand, in dem sich nicht nur die Erde befindet.

Am Wochenende las ich einen Artikel in unserer Lokalzeitung über die Freitagsdemos von Jugendlichen in unserer Stadt, die für den Klimaschutz eintreten und gegen die Halbherzigkeit der Politiker. Der Schreiberling fand diese lobenswert, plädierte aber dafür, dass solche Demos nicht über die Schulpflicht gestellt werden dürften und die Aktivitäten der Jugendlichen doch bitte schön in lokale Projekte eingebunden werden sollten.

Auch hier kommt exemplarisch zum Ausdruck, wie überall in der Welt mit diesem Thema umgegangen wird: Zuerst einmal die eigene Position bestimmen, die eigenen Vor- und Nachteile von (nach Möglichkeit nicht bindenden) Beschlüssen, um diesen dann zuzustimmen oder abzulehnen, je nach dem, was dabei fürs eigene Land dabei herauskommt. Wie sollte es auch anders sein, entspricht es doch dem System, in dem wir leben.

Sind sie noch zu retten?


Anmerkung von Momo:

Greta Thunberg

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Kommentare zu diesem Text


 toltec-head (11.02.19)
Oh Mann, werd mal Erwachsen.

 Momo meinte dazu am 11.02.19:
Diesem Zuruf schließe ich mich gerne an.

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 11.02.19:
Ich vermute, Toltecs Zuruf gilt Dir, Momo (?)

 Momo schrieb daraufhin am 11.02.19:
Danke für deinen Hinweis, Dieter. :)
Das war auch mein erster Gedanke, aber so wird auch ein Schuh draus.

 Dieter_Rotmund äußerte darauf am 11.02.19:
Alles klar.

Eine Art Hommage an die kindlich-naive Greta Thunberg?

Antwort geändert am 11.02.2019 um 23:29 Uhr

 Momo ergänzte dazu am 12.02.19:
Nein, keine Hommage an Greta. Immerhin ist sie nicht so naiv, sich Illusionen zu machen über ihre Zukunft.

Ich wollte meine Gedanken mal ein bißchen ordnen zu diesem Thema und wie kann man das besser, als darüber zu schreiben.

 Momo meinte dazu am 12.02.19:
Danke, Dance.

 AZU20 (11.02.19)
Hoffentlich ist nicht alles zu spät. LG

 Momo meinte dazu am 12.02.19:
Das wird sich zeigen.
Danke, Azu.

Liebe Grüße, M.
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