verwunderlich
Gedankengedicht zum Thema Leben/Tod
von Momo
Anmerkung von Momo:
"Als ich mich umdrehte ... ging mir zum ersten Mal auf, was die Welt für ein unfaßbares Wunder ist. Wie ist es zu erklären, fragte ich mich, daß wir Menschen sein dürfen?"
aus: "Das Kartengeheimnis" von Jostein Gaarder
Kommentare zu diesem Text
Hallo Momo,
ja man kann sich gar nicht genug wundern über das Wunder Leben/Schöpfung. Mir gefällt wie du hier mit viel Achtsamkeit über verschiedene Sinne herangehst, vom Duft über die Farben hin zu den Härchen, die abgesehen von ihrer großen Zahl einen taktilen Touch haben, man insgeheim gern darüberstreichen möchte. Ich mag es auch, wie du beispielhaft manches direkt benennst (Borretschkraut) und so ganz konkrete Bilder bei der LeserIn anregst.
Den ‘Widersacher hinter dem Zaun‘ sehe ich ein wenig zwiespältig. Der Tod steckt eben im Leben mit drin, vielleicht ist er der Zaun(?), der hüben von drüben trennt. Ich glaube, es fällt leichter, wenn man ihn nicht als Widersacher betrachten muss, sondern ins Leben integrieren kann. Leicht gesagt, ich weiß! Wenn man zusehen muss, wie manches blühende Leben von einer Sekunde zur nächsten ‘niedergemäht‘ wird, kann man schon an einem gewaltsamen Schnitter verzweifeln.
Vielleicht könntest du da und dort noch ein wenig knapper formulieren, wenn du das möchtest, überlegen, ob etwa ‘zart‘ nicht schon in den Härchen enthalten ist, ob der Hinweis auf den Juni (beim Duft des Flieders) eine wesentliche neue Information bringt usw. Das möchte ich dir am Ende noch als kleine Anregung dalassen. Ansonsten habe ich mich gern mit dir gewundert.
Liebe Grüße
mona
ja man kann sich gar nicht genug wundern über das Wunder Leben/Schöpfung. Mir gefällt wie du hier mit viel Achtsamkeit über verschiedene Sinne herangehst, vom Duft über die Farben hin zu den Härchen, die abgesehen von ihrer großen Zahl einen taktilen Touch haben, man insgeheim gern darüberstreichen möchte. Ich mag es auch, wie du beispielhaft manches direkt benennst (Borretschkraut) und so ganz konkrete Bilder bei der LeserIn anregst.
Den ‘Widersacher hinter dem Zaun‘ sehe ich ein wenig zwiespältig. Der Tod steckt eben im Leben mit drin, vielleicht ist er der Zaun(?), der hüben von drüben trennt. Ich glaube, es fällt leichter, wenn man ihn nicht als Widersacher betrachten muss, sondern ins Leben integrieren kann. Leicht gesagt, ich weiß! Wenn man zusehen muss, wie manches blühende Leben von einer Sekunde zur nächsten ‘niedergemäht‘ wird, kann man schon an einem gewaltsamen Schnitter verzweifeln.
Vielleicht könntest du da und dort noch ein wenig knapper formulieren, wenn du das möchtest, überlegen, ob etwa ‘zart‘ nicht schon in den Härchen enthalten ist, ob der Hinweis auf den Juni (beim Duft des Flieders) eine wesentliche neue Information bringt usw. Das möchte ich dir am Ende noch als kleine Anregung dalassen. Ansonsten habe ich mich gern mit dir gewundert.
Liebe Grüße
mona
Hallo Mona,
ich stimme dir zu, der „Widersacher“ ist durchaus zwiespältig zu sehen, einerseits gehört er zum Leben dazu, ist das Leben ohne ihn nicht zu denken, andererseits ist er aber auch das Gegenteil davon, Stillstand und Bewegungslosigkeit.
Ich sehe es eher so, dass es nicht nur ein Entweder-Oder gibt, sondern die beiden Zustände fließen oft in vielerlei Abstufungen ineinander, wobei der endgültige Tod eher der organische Stillstand ist.
Du regst an, dass man versuchen sollte, den Tod ins Leben zu integrieren. Da bin ich deiner Meinung, aber es ist oft so verdammt schwer, weil er so unbegreiflich ist. Integration für mich als bewusste Beschäftigung verstanden.
Dennoch ist eine klare Grenze zu ziehen, d. h. man muss sich entscheiden. Albert Camus drückt es so aus: „Es gibt nur ein wirklich ernstes philosophisches Problem: den Selbstmord. Sich entscheiden, ob das Leben es wert ist, gelebt zu werden oder nicht … . Alles andere … kommt später.“ Von daher bleibt der Tod in allen seinen Facetten ein Widersacher, ein Gegner des Lebens.
Ansonsten finde ich, dass ein Gedankengedicht ruhig ein bisschen opulenter gestaltet werden kann.
Danke dir, Mona.
Wunder-volle Grüße
Momo
ich stimme dir zu, der „Widersacher“ ist durchaus zwiespältig zu sehen, einerseits gehört er zum Leben dazu, ist das Leben ohne ihn nicht zu denken, andererseits ist er aber auch das Gegenteil davon, Stillstand und Bewegungslosigkeit.
Ich sehe es eher so, dass es nicht nur ein Entweder-Oder gibt, sondern die beiden Zustände fließen oft in vielerlei Abstufungen ineinander, wobei der endgültige Tod eher der organische Stillstand ist.
Du regst an, dass man versuchen sollte, den Tod ins Leben zu integrieren. Da bin ich deiner Meinung, aber es ist oft so verdammt schwer, weil er so unbegreiflich ist. Integration für mich als bewusste Beschäftigung verstanden.
Dennoch ist eine klare Grenze zu ziehen, d. h. man muss sich entscheiden. Albert Camus drückt es so aus: „Es gibt nur ein wirklich ernstes philosophisches Problem: den Selbstmord. Sich entscheiden, ob das Leben es wert ist, gelebt zu werden oder nicht … . Alles andere … kommt später.“ Von daher bleibt der Tod in allen seinen Facetten ein Widersacher, ein Gegner des Lebens.
Ansonsten finde ich, dass ein Gedankengedicht ruhig ein bisschen opulenter gestaltet werden kann.
Danke dir, Mona.
Wunder-volle Grüße
Momo
Oder der Mensch das Klima zerstört und damit viele Tiere und Pflanzen. LG
Der „Widersacher“ hat viele Gesichter, wobei der Auftritt als endgültiger Schnitter nur seine letzte Tat ist.
Menschliche Leidenschaften wie Gier, Gewinnsucht, Hass, Machtstreben wirken alle zerstörerisch. Der Mensch als willfähriger Vollstrecker.
LG
Menschliche Leidenschaften wie Gier, Gewinnsucht, Hass, Machtstreben wirken alle zerstörerisch. Der Mensch als willfähriger Vollstrecker.
LG
Schöne Bilder für das Leben. In diesem Kontext wirkt der wartende Tod als Widersacher hinter dem Zaun auf mich grotesk.
LG
Ekki
LG
Ekki
Es ist wie bei Liebe und Hass. Kaum vorstellbar, dass beide zusammengehören. Grotesk wird es, wenn beide direkt nebeneinander wahrgenommen werden.
Danke, Ekki.
LG, Momo
Danke, Ekki.
LG, Momo
Trainee (71)
(18.02.19)
(18.02.19)
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Hallo Trainee,
sicher, so kann man es auch lesen/sehen. Dann ist die Komik, die du darin siehst, nachvollziehbar.
Liebe Grüße
Momo
sicher, so kann man es auch lesen/sehen. Dann ist die Komik, die du darin siehst, nachvollziehbar.
Liebe Grüße
Momo
MichaelBerger (44)
(18.02.19)
(18.02.19)
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Das freut mich sehr, wenn es dir gefallen hat, Michael.
Liebe Grüße
Momo
Liebe Grüße
Momo