Sequenz m. m.

Bild zum Thema Ausbrechen

von  mondenkind

Wir sprechen chronisch vom Leben in großen Spuren, sage ich. Wir wünschen, bis unsere Münzen das Wasser in den Brunnen verdrängen.
Doch du schaust mich nur an. Du Künstlerkind mit wildem Schopf und himmelblauen Hosen. Schaust und wickelst die Arme um die Knie.
Steh auf, sag ich dir, steh auf und bürde nicht. Bürde nicht jedem Atemzug die Last der großen Erwartung auf, die er mühsam in die Lungen schleppt. Steh auf und tritt einen Schritt zurück. Nimm die Pinsel von deinem Puls, lass das Blut ungehemmt fließen um des Fließens willen. Und nicht, um seiner Farbe willen. Steh auf und sag es leise. Nimm dabei jeden Ton aus deiner Stimme. Sage es, ohne zu sprechen, ohne den Charme einer Verkündung. Steh auf und lass den Herbst von deiner Brust fallen, wirf ihn ab, nimm ihm die Gewissheit seines Gewichts . Widerstehe seinem Geflüster, schau weg, wenn er sich in deine Farbtöpfe stiehlt. Steh und sag leise: Du sollst mein schönstes Geheimnis sein. Dann schweig. Und wärme dich einfach am nackten ThumbThumb deines Herzschlags.

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Kommentare zu diesem Text


 Sternenpferd (17.02.19)
sehr bildhaft zum thema passend
lg m.
managarm (57)
(23.02.19)
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