PKUW 2.4

Kurzgeschichte zum Thema Urlaub/ Ferien

von  Manzanita

Ich wollte ihm folgen.

Ich wollte endlich sehen, was hinter meinem Rücken vorging.

Ich zog mir schnell meinen dicksten Pullover an und ging auch aus der Wohnung.

Draußen war es kalt. Erst sah ich Papa nicht, aber dann erkannte ich ihn unter einer Laterne. Er ging sehr schnell. Ich musste mich beeilen, sonst würde ich ihn verlieren. Denn viel sehen konnte man um vier Uhr morgens nicht.

Papa ging durch viele kleine Straßen. Er bog an jeder Straßenecke ab, entweder nach links oder nach rechts. Er ging nie gerade aus. Nie. Warum nur?

Nach gefühlten zwanzig Minuten, meine Uhr hatte ich in der Eile leider Zuhause vergessen, blieb Papa stehen. Er klingelte. Das Haus, das zu der Klingel gehörte, war von Efeu bewachsen. An keiner Stelle konnte man sehen, in welcher Farbe das Haus angestrichen war. Anscheinend schien keiner mehr im Haus zu wohnen. Viele der Fenster waren eingeschlagen.

Auch die Klingel schien nicht zu funktionieren. Papa klingelte nochmal und kurz danach hörte man das Klingelgeräusch draußen, nicht im Haus. Es war sogar so laut, das ich Angst hatte, die Nachbarn würden die Polizei wegen ruhestörendem Lärm benarchichtigen. Aber Papa schien das wenig auszumachen.

Als Papa nun das dritte Mal klingeln wollte, kam endlich jemand, um Papa zu öffnen. Ich versteckte mich so schnell wie möglich hinter einer Litfaßsäule. Ich hoffte, das würde genauso gut funktionieren wie bei „Emil und die Detektive“. Weder Papa noch die andere Gestalt, die sich als eine Frau herausstellte, sah mich. Ich war erleichtert.
Bevor die Frau Papa ins Haus reinließ, redete sie noch ein bisschen mit ihm. Die Stimme kam mir irgendwie bekannt vor. Ich erkannte sie zwar nicht sofort, aber nachdem sie ein bisschen mit Papa geredet hatte, fiel mir ein, wem die Stimme gehörte. Sie gehörte der Frau, mit der Papa am Telefon gesprochen hatte. Der Frau, die Papa hierher gebeten hatte.

Wenige Minuten später gingen Papa und die Frau durch die Gartentür. Sie gingen nicht in das Haus rein, sondern drum herum.

Ich ging ihnen zitternd hinterher und sprang über den Gartenzaun. Die Alarmanlage hatten sie zm Glück abgestellt, denn sie waren ja selbst drinnen.

Hinter dem großen Haus befand sich eine kleine Gartenhütte. Auch sie hatte schon bessere Jahre gesehen.

Die Frau führte Papa hinein. Ich schlich hinterher und konnte mich in kürzester Zeit so neben der Hütte positionieren, dass ich hören konnte, was im Inneren vorging. Und das, was ich hörte, war höchst merkwürdig.

„Wie wollen wir das morgen also machen?“, fragte im inneren der Hütte jemand. Ich glaube, es war mein Vater.

„So weit ich weiß, muss ich morgen Tim“, an dieser Stelle musste ich niesen, „von der Volkshochschule abhohlen. Da könnte ich ihn einfach hierher mitnehmen.“ Was meinte er damit? In meinem Kopf tauchte ein schrecklicher Gedanke auf. Wollte er mich etwa… Nein, das konnte nicht sein. Nicht Papa.

„Aber wie willst du es ihm erklären? Ich meine, er wird doch wohl die Gegend kennen, oder?“, fragte die Frau. Naja, Orientierung war bei mir noch nie sehr ausgeprägt gewesen.
„In der Gegend hat ein neuer Eisladen aufgemacht. Dort war er noch nie. Wir könnten mit ihm da hin gehen.“ In meinem Mund lief das Wasser zusammen. Ein Eis, das brauchte ich jetzt. Aber der Eisladen hatte bestimmt noch nicht aufgemacht.

Plötzlich erschrak ich. Eine Stimme, die wie Papas klang, schrie ganz laut: „Lasst mich hier raus! Ich will hier raus!“ Aber noch schlimmer kam es danach. „Oh, anscheinend hat er es geschafft, sich sein Mundtuch abzumachen. Ole, mach es wieder dran.“ Warum hatte man Papa ein Mundtuch umgebunden? Hatte man ihn etwa eingesperrt? Und wer war Ole?

Diese letzte Frage war leicht zu beantworten, aber die Antwort war nicht sehr glaubhaft. Ole war mein Vater. Zumindest hatte er seine Stimme. Aber wenn Ole meinem Vater das Mundtuch umbinden sollte, war es nicht mein Vater. Ich hatte also zwei! Die Person, die ich Papa genannt hatte, war nicht mein Papa!

Jemand hatte meinen Vater entführt und wollte als nächstes mich entführen! Ich musste Hilfe hohlen. Ich lief nach Hause. Hier hielt ich es nicht länger aus.

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Kommentare zu diesem Text


 Annabell (14.04.19)
Hallo Manzanita,
bitte noch einmal den Text durchsehen. Es gab leider wieder ein paar RS-Fehler. Ungut für nichts.
LG Annabell

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 15.04.19:
Ja, da stimme ich Annabell zu. Ganz schlimme Stelle z.B.

"...neben der Hütte pisitionieren, das ich hören konnte..."

Anfang gerne gelesen, dann wird es etwas wirr.

 Manzanita antwortete darauf am 15.04.19:
Danke Annabell, liegt daran, dass wir ich zurzeit trotz der Ferien viel zu tun habe.

 Manzanita schrieb daraufhin am 15.04.19:
schon korrigiert.

 Dieter_Rotmund äußerte darauf am 15.04.19:
Ja, und der Rest???

"benarchichtigen" und. sehr peinlich, "hohlen" (mehfach).
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