Von der Kanzel

Text

von  Akzidenz

[..] So wenig es groß ist, was viele Gäste hat,
so gering und bedeutungslos die Zahl der Fußspuren zu überfüllten Tempeln hin - Richtung und Säule, denen zu trauen nur derjenige leicht und schwerelos genug ist, welchen beim Anblick des Kreuzes wohl ebenso viel Andacht überfährt, wie ihn die Sucht zur Verrohung auf sodomischem Blutfelde ergreifen würde.

. . schon pflegt er Wunden mit derselben Klaue, die sie eingerissen hat,
und es löscht derjenige flüsternd die Kerze, welcher einst Brandstifter gewesen.

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Kommentare zu diesem Text


 Regina (26.04.19)
"Andacht überfährt"?, vielleicht "anfällt". Ansonsten einverstanden. Kühle, emotionslose Feststellungen in edel anmutender Philosophensprache. Veraltete Formen wie Dativ-e bewirken eine Aura, die sich weit über alles Alltägliche erhebt. Hier lesbar. LG Gina

 Akzidenz meinte dazu am 27.04.19:
Schon hätte ich auch sagen können: »durchquert«, es überkommt und überfällt ihn - doch kam ich mit dem klanglichen Mangel aus demselben Grunde nicht umhin, auch den Dativ-e, die Paragoge nicht sein zu lassen.

Herzlichen Dank für Deine Zuwendung!

 franky (26.04.19)
Starke, beeindruckende Bilder, die du da abschickst.
Sie hämmern erbarmungslos auf mich ein.
Ist gewissermaßen auch von dir so gedacht worden.
Ich liebe diese kraftvolle Sprache.

LG Franky

 Akzidenz antwortete darauf am 27.04.19:
Hab Dank für Deine anerkennenden Worte!
Wohltuend, wenn nicht gar: ein gewaltiger Schoß.
wa Bash (47)
(26.04.19)
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 Akzidenz schrieb daraufhin am 27.04.19:
Solche Geduld ist zu schätzen - ich danke Dir.
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