Wetten?

Sonett zum Thema Philosophie

von  FrankReich

Der Ewigkeit fehlt es an Ruhestätten,
wetten,
dass sich die Zeiten mehr und mehr verketten,
wetten?

Die Wirklichkeit zerfällt in Silhouetten,
wetten,
weil sich die Schatten nur noch selten retten,
wetten?

Das Liebesleben zieht so manche Kletten,
wetten,
in seinen Bann, und mancher nimmt Tabletten,
wetten?

Wer alles kann, der darf auch alles glätten,
wetten,
im Leben trifft es immer nur die Netten,
wetten?

Wie alle Lutscher Grund zum Lutschen hätten,
wetten,
so lassen sich auch Dicke schnell entfetten,
wetten,
in alten Hemden hat es stets Manschetten,
wetten?

Was lange gärt, das endet in Toiletten,
wetten,
denn ewig herrscht der Muff schon in den Betten,
wetten,
und morgen steht all das in den Gazetten,
wetten?


Anmerkung von FrankReich:

Doppelsonett, modernste Mogeltechnik.
Wieso, Weshalb, Warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm.

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Kommentare zu diesem Text


 eiskimo (20.06.19)
Was erkenn ich da in deinen Sonetten?
Viel Schokolade, echte Trumpf-Schogetten!
Jedenfalls lecker zu lesen
ein Fan aus Emsdetten
vG
Eiskimo

 FrankReich meinte dazu am 20.06.19:
Danke, Mann, dazu ein Paar Kroketten auf silbernen Tabletten? :D

Ciao, Ralf

 Isaban (20.06.19)
Hallo Ralf_Renking,

ein Haufenreimsonett, das meiner Meinung nach auch ohne das sich nach jedem Vers wiederholende, vermutlich provokativ gemeinte "wetten?" auskäme, zumal dieses ja schon im Titel steckt und somit über allem schwebt. Ich empfinde diese drastische Redundanz eher als lästig denn als innovativ oder irgendwie inspirierend.

Hier wurde, was den Inhalt der Verse angeht, wenig auf Sinnzusammenhänge geachtet, der Text liest sich, als wäre jemand zu lange im Reimlexikon auf der gleichen Seite hängengeblieben und hätte dann kampfhaft nach Schlagzeilen mit dem passenden Reimende gesucht, um diese Fingerübung flüchtigen Lesern als zusammenhängendes Gedicht zu verkaufen.

Sorry, obwohl ich Sonette liebe, dieses zumindest entsprechende Metrik und einen gewissen Klang aufweist und ich definitiv nicht zu den Formalisten gehöre - das hier ist nicht mein Ding. Nichts für ungut.

Freundliche Grüße,
Isaban

 autoralexanderschwarz antwortete darauf am 20.06.19:
Sehe ich ähnlich. Das „wetten“ für sich genommen ist schön, ich würde es auch nicht ganz entfernen, aber du setzt es zu inflationär ein. Das beeinflusst die Rezeption. Das Gehirn wird träge, wenn es immer wieder das gleiche liest. Auch mit dem Reimlexikon-Vergleich sympathisiere ich. Nach der ersten Strophe erweitert sich das Wortfeld so drastisch, dass der Eindruck entsteht, dass der Verfasser immer kürzer über einen passenden Reim nachgedacht, den Fokus der Auswahl hauptsächlich auf die Intonation gelegt und alles weitere lose darum konstruiert hätte.

 FrankReich schrieb daraufhin am 20.06.19:
... und morgen steht all das in den Gazetten, wetten?

Ciao, Ralf

P.S.: Gerade oberflächlichen Lesern werde ich dieses Sonett nicht als zusammenhängend "verkaufen" können, aber wer etwas genauer hinschaut, und sich auch mit der Thematik und der Schlussbemerkung auseinandersetzt ..., wobei ich gestehen muss, dass ich die Abfolge etwas durcheinander gebracht habe, aber wozu gibt es Tante Google?
Stimmt, es muss "wieso, weshalb, warum" heißen, und was den so netten Zusammenhalt betrifft, wollte ich mal wieder zu perfekt sein.

Antwort geändert am 21.06.2019 um 02:42 Uhr

 Oggy (23.11.19)
Ralf, die Lage war noch nie so ernst.
Wie stehen denn überhaupt die Quoten?

LG,
Oggy

 FrankReich äußerte darauf am 23.11.19:
Hi Oggy,

am besten fragen wir da mal Dieter, der kann lesen, zumindest in Eingeweiden, glaube ich.. :D

Ciao, Frank

P.S.: Danke auch für Deine Empfehlung.
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