morgengrauen

Dinggedicht zum Thema Allzu Menschliches

von  Artname

mitten in der nacht draußen
hält die stadt den atem an
wie das feld in seinem block
brav den schuss der pistole
erwartet

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Kommentare zu diesem Text


 Habakuk (13.07.19)
Retourkutschen sind nicht mein präferiertes Beförderungsmittel. Nichtsdestotrotz habe ich mich auch mit deinen Texten ein wenig beschäftigt.
Durchaus inspirierend. Ein Gedicht greife ich mal heraus. Stellvertretend.

Dies kurze, lakonische, kondensierte, pointierte Gedicht gefällt mir gut. Rhythmik und Sprachmusikalität sprechen mich nebst Sinnhaftigkeit an. Erinnert mich ein wenig an den expressionistischen Nachkriegs-Lakonismus mit seiner prägnanten Kürze der Rede und seiner Konzentration auf das Wichtigste.
Ein gewisses Maß an kryptischer Dunkelheit und Mehrdeutigkeit war diesem ja durchaus auch zu eigen.
Den Titel interpretiere ich als eine Wortkomposition aus „morgen“ und „grauen (Entsetzen)“.
Ich verfasse ja eher Langgedichte. Aber es gibt viele lyrische Spielarten, die alle ihre eigene Schönheit besitzen.

BG
H.

 Artname meinte dazu am 15.07.19:
Ich bin Musiktexter und schreibe somit ebenfalls eher etwas längere Texte. Obwohl mich seit Jahren am meisten das Lesen und Schreiben von Haikus fasziniert.

Hm... "Nachkriegslakonismus" oder "Vorkriegslakonismus" - das ist bei mir die Frage.

Ansonsten herzlichen Dank für deine treffende Kritik.
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