Unerfüllte Berufung

Gedicht zum Thema Zweifel

von  GastIltis

Bin vom Mauersegler der Segelmacher
und Maurermeister zugleich
und für alle großen und kleinen Geister
zwischen Erde und Himmelreich

der Chefnavigator und Steuerberater,
der Grundeigentümer und Koch.
Doch irgendwann kommt er,
er wäre der Vater
Staat. Bis dahin gilt: Noch!

Doch dann sind die einen schon
fortgesegelt und andere Geister im Spind.
Und vom Restbestand zwischen
Himmel und Erde hängen die
Mäntel im Wind.


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: tulpenrot, Sätzer, plotzn, juttavon, Jo-W., AZU20, TrekanBelluvitsh, EkkehartMittelberg, SinOnAir, AchterZwerg, TassoTuwas.
Erfüllt!

Jetzt sind sie fort, die Mauersegler (7.8.2019). Hoffentlich halten die Segel!

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (17.07.19)
Ich würde dieses Gedicht ja kritisieren, doch mir fehlt das Zertifikat der IHK.
:D

 GastIltis meinte dazu am 21.07.19:
Hallo Trekan, versuche es doch mal mit einer Rückfrage beim Web, vielleicht kann er stellvertretend aushelfen. Ihm schwebte doch die Zertifizierung immer schon vor. Ansonsten vielen Dank für die Andeutung, die Richtung ahne ich bereits. LG von Gil.

 EkkehartMittelberg (17.07.19)
Hallo Gil, im Zweifelsfalle bin ich nicht zu sprechen, aber das ist nicht so einfach, wenn sich der Vater Staat meldet.
Herzliche Grüße
Ekki

 GastIltis antwortete darauf am 21.07.19:
Lieber Ekki, wie sagte doch schon Karl Kraus: „In zweifelhaften Fällen entscheide man sich für den richtigen.“ Und der hat sich um den k.u.k. Staat nur gekümmert, wenn er was an ihm auszusetzen hatte. Was ist übrigens ein Vater gegen Kaiser und König zugleich? Danke + LG von Gil.
Sin (55)
(17.07.19)
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 GastIltis schrieb daraufhin am 21.07.19:
Weißt du, Rothaut, dein KO-Gedicht hat mich so niedergeschmettert, dass ich voller Verzweiflung die ganzen Fenster zum Hof unserer Wohnung mit geputzt habe. Und da zogen sie ihre Bahnen, die Mauersegler, wie sie es unablässig tun. Nicht, ohne ihre Spuren zu hinterlassen. Ihr Kreisen hat mich so mitgerissen, dass ich in den Pausen die Zeilen anstatt der zuvor angedachten zu Papier gebracht und dann in den PC gegeben habe. Sie begeistern mich immer wieder, die Verwandten der Kolibris! Im August ziehen sie wieder gen Süden. Wenn man sie doch begleiten könnte! Danke und viele Grüße von Gil.

 AchterZwerg (17.07.19)
Tja,
wenn man sich überlegt, was man alles sein musste, sollte und nur selten wollte, kann wegen der einströmenden Erinnerungen eine Regenjacke nichts schaden.
Mir gefällt die Eröffnung des Gedichts sehr gut; Mauersegler / Segelmacher etc.; das sind wirklich gelungene Metaphern, die ahnen lassen, dass nicht alles nach Wunsch verlaufen ist; der Beruf nicht der Berufung hat folgen können und dem Segler auch die Flaute bekannt war und ist.
Der Rest nennt sich Leben oder wie einer meiner Freunde zu sagen pflegt: "Das richtige Leben will auch gelebt werden."

Liebe Grüße
der8.

 GastIltis äußerte darauf am 21.07.19:
Sieh es mal pragmatisch. Wenn man kaum eine andere Wahl hat, als überhaupt etwas zu tun, und niemand zur Verfügung steht, der mit Rat und Tat Hilfe zu leisten vermag, dann ist man irgendwann froh, im Leben angekommen zu sein. Im richtigen? Ob man das je erfährt? Ich kenne einen Fall, den ich dir leider nur per PN schreiben kann. Danke und sei gegrüßt von Gil.

 TassoTuwas (17.07.19)
Mein lieber Gil, einst musste ich mich entscheiden, was ich denn sein wolle, trink oder bibelfest. Eine schwierige Entscheidung und ich entschloss mich für beides, was mich in die glückliche Lage versetzt an dieser Stelle auf Matthäus 22:14 (1. nicht der Loddar, 2. kein Handballergebnis) zu verweisen, wo geschrieben steht, "Viele sind berufen, aber wenige auserwählt!"
In diese Problematik findest du mich an deiner Seite. In Treue TT

Kommentar geändert am 19.07.2019 um 17:51 Uhr

 GastIltis ergänzte dazu am 21.07.19:
Hallo auserwählter TT, es freut mich, dass du die Schwierigkeit der Entscheidung mit der notwendigen Dialektik, fußend auf der dir inhärenten Überzeugungskraft getroffen hast. Das heißt, unter Anwendung notwendiger Ausschlussverfahren bist du offensichtlich zu dem richtigen Ergebnis gekommen, dass ein Alleinanspruch in jedem Falle ungerechtfertigt und nicht richtungweisend gewesen wäre. Darauf muss man erst einmal kommen. Danke und lebhafte Grüße von Gil.
Jo-W. (83)
(18.07.19)
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 GastIltis meinte dazu am 21.07.19:
Siehst du Jo, das genau ist eigentlich der Schwerpunkt meiner Zeilen. Dein „laß sie wehen“, das du voller Ironie in Bezug auf die Schnelllebigkeit der Zeit hinschreibst, lässt es mich klar erkennen. Bald sind sie Geschichte. Wie wahr. Herzlich grüße ich dich. Dein alter Gil.

 plotzn (19.07.19)
Bei so vielen Berufungen könnte man fast von Schizophrenie sprechen, Gil Oder Genie? Zweifel sind jedenfalls angebracht - je fester der Glaube, umso mehr.
Möge die passende Berufung Dich finden! Frei nach dem Motto: Irgendwo auf dieser Welt fragt sich gerade ein Strand traurig, warum ich nicht auf ihm liege...

Liebe Grüße,
Stefan

 GastIltis meinte dazu am 21.07.19:
Hallo Stefan, ich habe zwei Gedichte (mindestens) Rückstand bei dir, das macht es nicht besser. Aber: Dass jemand Strand heißt, hatte ich zumindest gehofft. Fehlanzeige. Selbst Google verweigert die Aussage! Somit kommst du, egal ob jetzt der Strand oder irgendeine feminine andere Form, wieder mal um eine saftige Konventionalstrafe herum. Könnte auch anders heißen. Du wirst schon richtig liegen. Bis bald. Herzlich grüßt dich Gil.
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