Dichter am Werk: Goethe und Schiller

Gedicht zum Thema Literatur

von  Möllerkies

Welche Wörter, fragt sich Goethe,
reimen sich auf meinen Namen?
Hirtenflöte, Morgenröte –
das trifft den Geschmack der Damen.
 
Das Geschwätz des alten Goethe
lässt bei Schiller Missmut keimen:
Hungersnöte, Knoblauchkröte
zählen auch zu diesen Reimen!
 
Was, ruft Goethe, Knoblauchkröte?
Dann reim du mal was auf Unken!
Gern, spricht Schiller da zu Goethe:
Freude, schöner Götterfunken!

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (11.08.19)
Und weiter?
Da fehlt was, eine dritte Strophe,

meint
der8.

 Möllerkies meinte dazu am 11.08.19:
Danke für den Hinweis, Achter, die hatte ich doch glatt vergessen! :D Martin

 plotzn antwortete darauf am 11.08.19:
Verlängerungen sind nicht nur beim Fußball das Sahnehäubchen - Daumen hoch, Martin!

Das war leicht, wird Goethe schriller,
aber reim mal was auf Frösche!
Lange grübelnd droht ihm Schiller,
dass er ihn jetzt gleich verdrösche.

Liebe Grüße,
Stefan

 AchterZwerg schrieb daraufhin am 11.08.19:
Ja,
so isses rund, Martin. :)

 Möllerkies äußerte darauf am 11.08.19:
Danke, Stefan und Achter.

Ja, so isses rund, aber ich habe mich schon anstecken lassen, es immer noch runder als rund zu machen:

Guter Einfall, jubelt Schiller,
lieber Freund, ich danke dir!
Und dann bringt er, deutlich stiller,
eine Ode zu Papier.

Und da Schiller nie der Mut wich,
schickt er gleich mal ’ne Kopie
einem guten Freund: He Ludwig,
taugt das für ’ne Symphonie?

Einsam aber grübelt Goethe:
Tja, was mögen sie, die Damen?
Hirtenflöte? Morgenröte?
Ach, ich schreibe lieber Dramen.

PS:

Dritte Strophe!, bat der Achte,
und die Neunte, die beliebte,
ist’s, die ich als Antwort brachte –
schade, dass ich’s so versiebte!

Antwort geändert am 12.08.2019 um 01:00 Uhr

 TassoTuwas (11.08.19)
Du hast es erkannt, der Schiller war eben ein Revoluzzer

LG TT

 Möllerkies ergänzte dazu am 11.08.19:
So isses, und er war (als «M. Gille, publiciste Allemand») sogar Ehrenbürger der französischen Republik. Martin

 Isaban (11.08.19)
Mein Schmunzler am Morgen!
LG Isaban

 Möllerkies meinte dazu am 11.08.19:
Freut mich, Sabine. Martin

 Oggy (11.08.19)
Gut, daß unser oller Goethe
kam bei Reimen nie in Noethe!

LG,
Oggy

 Möllerkies meinte dazu am 11.08.19:
Und nur der junge Schiller,
der fragte sich: Was will er?

:-) Martin

 EkkehartMittelberg (11.08.19)
Ein bisschen ernsten Hintergrund hat dieses spielerische Gedicht schon. Goethe neigte mehr zum Harmonisieren, Schiller trotz seiner Ode an die Freude dazu, die Kehrseite der Tugenden darzustellen.
Servus
Ekki

 Möllerkies meinte dazu am 11.08.19:
Danke für den Hintergrund, Ekki. Aber natürlich hatte ich nichts davon im Hinterkopf, sondern habe einfach nur versucht, einen Haufen Reimwörter in einen plausiblen Zusammenhang zu bringen. :-D Martin

 TrekanBelluvitsh (11.08.19)
"Dann verließen sie die Schänke, wo sie gern getrunken."

 Möllerkies meinte dazu am 11.08.19:
Schiller aber sprach zu Goethen:
Schön, wenn wir uns einen löten!

:-) Martin

 TrekanBelluvitsh meinte dazu am 11.08.19:
Worauf erwiderte der Goethen:
"Wasn drabben nöhken schröten?"

*Hicks*

;-)

 Dieter_Rotmund (14.08.19)
Ach, das ist von Schiller, nicht von Beethoven?

Gerne gelesen.

 Möllerkies meinte dazu am 15.08.19:
Jaja, bekanntlich war Schiller so blind, dass er dachte, er komponiert. Danke, Dieter.
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