Jetzt, wo jeder sich berufen fühlt seine menschliche und intellektuelle Inkompetenz in die Welt hinaus zu schreiben und der Vorgang der Schrifterstellung totalitär demokratisiert ist, sind wir da wirklich besser dran denn zu der Zeit, als die Schrift in den Händen weniger verblieb.
Aber Hexenverbrennungen, Pogrome und Lynchmorde bedurften auch in den Vergangenheiten nicht des geschriebenen Wortes und wiederum wurden diese Gräuel nicht durch ein Buch verhindert.
Der objektivische Vorteil, dass die Vielen sich in dokumentarischer Form zu äußern berufen fühlen, scheint darin zu bestehen, den Kretinismus in der Welt und in der anthropogenen Evolution offen sichtbar wahrnehmen zu können, der immanent zu sein scheint und womöglich unausweichlich ist, wenn der Mensch sich die Welt in seinem Hirn zu erklären versucht, wozu er gezwungen ist, und wo jedweder kategorische Imperativ nur scheues Beiwerk intellektueller Provenienz ist, fern jeder Zivilisation in realiter, die bereits hinter der nächsten Kurve versagt.
Es ist nicht so einfach, einem schlichten normalen Leben etwas Dramatik abzugewinnen. Thomas Bareiß (CDU) in der Frankfurter Rundschau vom 9. August: „Man kann den Menschen die Grillwurst nicht wegnehmen.“.
Kommunikation verbraucht nur unnötig Kalorien. Ich wäre eher für einen verpflichtenden Barfußtag: Einmal im Jahr muss ein jeder barfüßig den Tag verbringen, zur Arbeit gehen, seinen Alltag bewältigen, Einkaufen, den Müll wegbringen, eben alles, was man so tut, um zu begreifen, was wir mit der Oberfläche der Erde angestellt haben und was es heißt, mit Stiefeln durch die Welt zu trampeln, und über weißes Papier.
Die für den Winter ausgelost werden, haben natürlich gelitten.