Johannes Ischariot

Gedicht zum Thema Existenz

von  RainerMScholz

Die Wolken wälzen schwarz
unter dem Himmel aus Quarz.
Schwalben fliegen in der Kühle
in die Knochenmühle
allen Fleisches und verenden
als die Elenden
am Bordstein
und kein
Mensch kümmert das.
Blitze stakkatoen den Hass
auf die Kreatur.
Das Leben ist stur.
Es ersteht aus dem Dreck.
Und wir sind dann weg,
als hätte es uns nie gegeben.
All unser Streben,
das Sterben und das Weltenbeben
verfliegt im Wind.
Wir sterben als Kind,
die Nabelschnur um den Hals.
Bruder, wo warst du, als
ich erstickte im eigenen Blut.
Du sahst in die Welt
und alles war gut.

Blitze erhellen den Himmel.
Du warst der Reiter auf dem vierten Schimmel.


© Rainer M. Scholz

Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram