Lied vom Leid

Gedicht zum Thema Sprache/ Sprachen

von  Möllerkies

Dieser Text ist Teil der Serie  Deutschkurs
Ein frischer Brie bereitet Wonne,
zu Brei zerläuft er an der Sonne.
 
In Wien besucht man gern den Prater,
der Wein verursacht einen Kater.
 
Die Biene sticht rein prophylaktisch,
die Beine sind zum Gehen praktisch.
 
Das Siel führt Wasser aus der Marsch,
das Seil ist, wenn es reißt, im Arsch.
   
Der Keil zerteilt das spröde Holz,
in Kiel ist man auf Sprotten stolz.
 
Mit Kiemen atmet jeder Fisch,
mit Keimen ist er nicht mehr frisch.
 
Der Weise wird beflissen loben,
wenn Kinder auf der Wiese toben.
 
Die Riesen fühlen sich beengt,
weshalb es sie zu Reisen drängt.
 
Erfreut hört man die Meise lachen:
Bei Nullzins kann ich Miese machen.
 
Aus vollem Hals ein Lied zu singen,
kann Leid für den, der zuhört, bringen.
 
Der Riemen treibt das träge Rad,
das Reimen wird bisweilen fad.
 
Ich schieße gern den Vogel ab,
doch schade, ich verfehl ihn knapp.


Anmerkung von Möllerkies:

Für O.

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (19.09.19)
Solch "Leid" lass ich mir gern gefallen! :)

 Möllerkies meinte dazu am 19.09.19:
Freut mich, Achter.

 TassoTuwas (19.09.19)
Wie fröhlich klingt dies Lied vom Leid
wer Ahnung hat der weiß bescheid

LG TT

 Möllerkies antwortete darauf am 19.09.19:
Bescheiden sag ich’s, gar nicht grob:
Dank sei beschieden deinem Lob.

;-) Martin

 LottaManguetti (19.09.19)
Mir ist es nicht beschieden, dieses Können,
ich bleib bescheiden und ich mags dir gönnen.


Aber eines haste geschafft! Ich hab getüftelt!


Lotta

 LottaManguetti schrieb daraufhin am 19.09.19:
Man solle mir die edle Krone reichen!
Von alten Schnecken riechen nur die Weichen.

 LottaManguetti äußerte darauf am 19.09.19:
Sei in der Kirche brav, ein guter Beter,
sie glauben dir, denn du bist Gottvertreter.

...

 LottaManguetti ergänzte dazu am 19.09.19:
Auf Wiesen wiehern Hengst und Stuten
Zu Weihern weisen Angelruten


...kann gar nicht mehr aufhören!

Deine beiden letzten Verse sind natürlich der Hammer!


Antwort geändert am 19.09.2019 um 10:25 Uhr

 Möllerkies meinte dazu am 19.09.19:
Ich merk’s schon, Lotta, du bist nicht mehr zu stoppen. Und deine beiden letzten Verse sind auch der Hammer: mit formvollendetem Doppelaxel! Martin

 Didi.Costaire (19.09.19)
»Reif für einen Preis ist dies!«,
rief Herr Deis, der Ienen pries.

Auch mir gefällt es!

Schöne Grüße, Dirk

 Didi.Costaire meinte dazu am 19.09.19:
Und zur Feier des Tages hat Herr Deis noch einmal in seine Grammatik-Fibel geschaut...

»Reif für'n Preis, das sei doch dies!«,
rief Herr Deis, der Sie so pries.

Antwort geändert am 19.09.2019 um 13:35 Uhr

 Möllerkies meinte dazu am 19.09.19:
Und hier sogar der Vierfach-Axel! Danke, Dirk. Martin

Antwort geändert am 19.09.2019 um 18:50 Uhr

 EkkehartMittelberg (19.09.19)
Ganz unterhaltsam, Mölli, aber ein paar von den Reimen sind nicht mehr taufrisch, zum Beispiel Sonne-Wonne, Holz-stolz, lachen-machen.
Servus
Ekki

 Möllerkies meinte dazu am 19.09.19:
Genau, lieber Ekki, darum spricht ja auch der Dichter: »Das Reimen wird bisweilen fad.«

Aber ich denke mir, in Verbindung mit einer innovativen Reimart (dem »Ei-Reim«) kann man ruhig wohlbekannte (»abgegriffene«) Endreime verwenden. Und ich hoffe, nicht als Kretin im Sinne von Arno Holz zu gelten, sondern als achtbarer Artist im Sinne Robert Gernhardts durchzugehen.

 http://www.robertgernhardt.de/komik/

:-) Martin

 tigujo meinte dazu am 19.09.19:
Oh ja, diese Hoffnung gelte fürhin als erfüllt :)
lg tigujo

 Möllerkies meinte dazu am 19.09.19:
Na, da bin ich ja beruhigt. Martin

 plotzn (20.09.19)
Da hast Du ja was angefangen, Martin!

Ganz lieblich war der Dame Gang,
ganz leiblich, was aus ihr entsprang.

Und löblich ist Dein Lied samt Sang!

Liebe Grüße,
Stefan

 Möllerkies meinte dazu am 20.09.19:
Und laublich ist der Herbstanfang.

Danke, Stefan. Martin

 AvaLiam (09.10.19)
sehr erfrischend...

...ich liebe Wortspielereien

liebe Grüße - Ava
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