Licht

Naturgedicht zum Thema Licht

von  Access

Sonnenglanz,
Lichtertanz,
flutend Himmels hohe Hallen.
Gleißend, glutvoll strahlend hell
kraftvoll glitzernd Lebensquell.
Flammend füllend Firmament,
Dunkelheit vom Tage trennt.
Finger sich ins Leben krallen.

Abendlicht,
sich verflicht
mit der Weiden wogend Wellen.
Sanfter rötlich ruhiger Schein
hüllend Berg und Täler ein.
Dunstig dunkelnd Dämmerung
dämpfend Tages frischen Schwung
still der Sehnsucht sich zu stellen.

Mondenschein,
Nacht so rein,
stumme Sterne stetig strahlend.
Nächtlich neblig kühler Dunst
lässt erahnen voller Gunst,
wie die Welt in Frieden liegt.
Träume tragen Tränen fort
schützen so vor bösem Wort,
dunkelbunte Bilder malend.


Anmerkung von Access:

...Futter für die Trolle... :P lasst es euch schmecken. Das Teil muss mindestens 15 Jahre alt sein....und ja, ich kann auch schwülstig...

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 FrankReich (23.10.19)
Hi Access,

es kommt immer auch darauf an, aus welcher Perspektive man Texte rezipiert. Sicher mag dieser einerseits schwülstig sein, auf der anderen Seite jedoch ist er handwerklich ziemlich gut, und der Schwulst war im Barockzeitalter sogar eine Qualitätsetikette, die unter anderem auch dazu diente, an der Oberfläche von tiefgreifenderen Inhalten, wie z. B. persönlichen Attacken oder diffamierenden Situationsbeschreibungen abzulenken. Das sehe ich hier zwar nicht, jedoch einen kleinen madrigalischen Titscher in Richtung Johann Klaj (1616 - 1656). :D

Ciao, Frank

 Access meinte dazu am 23.10.19:
...oh, danke -- wer Johann Titscher ist, musste ich nachsehen, der Name sagte mir nichts, danke für den Tipp!

 FrankReich antwortete darauf am 23.10.19:
Klaj ist einer der großen Unbekannten des Barock. Mit Philipp Harsdörffer und Sigmund von Birken gründete er den "Pegnesischen Blumenorden" bei Nürnberg, bekannt wurde er vor allem durch seine madrigalen Naturgedichte.

Ciao, Frank

Antwort geändert am 23.10.2019 um 16:50 Uhr

 Access schrieb daraufhin am 23.10.19:
oops! Warum steht da Titscher? Autokorrektur, giggel.... hab" ich nicht gemerkt...aber sehr seltsame Autokorrektur

 Access äußerte darauf am 24.10.19:
ah...jetzt weiß ich! Das ließ mir doch keine Ruhe, ob meine Autokorrektur ernsthaft aus Klaj einen Titscher, macht...grien...aber nein, stattdessen hatte ich wohl parallel gelesen und geschrieben und in dem Moment als ich das Wort "Klaj" schreiben wollte las ich in deinem Kommentar "einen Titscher in Richtung..." putzig

 FrankReich ergänzte dazu am 24.10.19:
... und ich habe den Mann tatsächlich ausgegoogelt. Ein Johann Titscher wurde im 19. Jahrhundert in Oberstdorf geboren, und ist offensichtlich während des 1. Weltkrieges als Infanterist ums Leben gekommen. :(

 Access meinte dazu am 24.10.19:
...oh, der arme Mann. Mein Großvater hieß sehr ähnlich und kam im zweiten Weltkrieg in russischer Gefangschaft um. Er verhungerte und ließ seine Frau und zehn Kinder zurück, die dann aus Schlesien flohen (das jüngste Kind mein Vater). Oh. Oha. und während ich googlen wollte, ob ich etwa auch was zu meinem Großvater finde (was maximal unwahrscheinlich ist) -- stieß ich stattdessen auf einen gleichnamigen "Gelegenheitsdichter, den der fruchtbare Boden Schlesiens im 17. Jahrhundert hervorgebracht habe..."aber zu dem besteht nun gewiss keine Verwandschaft...

 FrankReich meinte dazu am 25.10.19:
Verdammt, jetzt hast Du mich ziemlich neugierig gemacht, denn die Dichtung des 17. Jahrhunderts ist eines meiner Steckenpferde, vor allem die von Logau, Hoffmannswaldau und Plavius hat es mir angetan. Ein schlesischer Gelegenheitsdichter, dessen Name so ähnlich klingt wie Johann Titscher; ad hoc fällt mir da nur Johannes Scheffler (1624 - 1677) ein, der eines der bekanntesten Epigramme der Barockzeit verfasst hat:

Zufall und Wesen

Mensch, werde wesentlich, denn wenn die Zeit vergeht,
so fällt der Zufall weg, das Wesen, das besteht.

Einer meiner Lieblingsdichter des Expressionismus, Ernst Stadler (1883 - 1914) nahm diesen Faden wieder auf, leider gab es von ihm nur einen Gedichtband, da er zu Beginn des 1. Weltkrieges von einer Granate getötet wurde.
Ich finde es immer wieder interessant, dass gerade in Krisenzeiten die besten Werke entstehen, Barock, Expressionismus, aber auch die Zeit um die amerikanischen Sezessionskriege (z. B. Bierce Ambrose 1842 - 1914) sind meine absoluten Favoriten.

 Access meinte dazu am 25.10.19:
...das klingt spannend und "Zufall und Wesen" gefällt mir sehr! Ich muss aber zugeben, ich bin da überhaupt nicht bewandert und kenne mich mit Dichtung nicht aus. Jener Gelegenheitsdichter auf den ich stieß, hieß Johann (Peter) Titz

 FrankReich meinte dazu am 25.10.19:
Da hast Du zusätzlich meinen wunden Punkt getroffen, denn Titz war Opitz-Jünger, und Martin Opitz ist mir zuwider, ein Intrigant und Opportunist sondergleichen, der nahezu ausnahmslos Huckepackdichtung,- und poetik betrieb. Titz konnte sich nie aus seinem Schatten lösen, aber das hat er wahrscheinlich auch nicht gewollt. Ich habe Titz wahrscheinlich deshalb nicht in Erwägung gezogen, da ich seine schlesische Vergangenheit nicht berücksichtigt habe, denn er hat schon relativ früh das preußische Danzig als seine Wahlheimat erkoren.
Eine Verwandtschaft zwischen ihm und Deinem Großvater würde ich nicht ganz ausschließen, da beide aus Schlesien stammen, wobei Eure Familie dann aus dem Umkreis Liegnitz, Breslau stammen müsste, ist aber wenig wahrscheinlich, weil allein schon "geneanet" um 7000 Personen mit diesem Nachnamen führt, die Vornamengleichheit macht mich allerdings etwas stutzig, könnte aber auch Zufall, oder vielleicht sogar eine Hommage sein. An Deiner Stelle wäre ich jetzt so neugierig, dass ich solange recherchieren würde, bis das geklärt wäre.

 Access meinte dazu am 25.10.19:
oha, siehst mal, ich kenne mich da nicht aus. Hatte zwar auch gelesen, dass er Opitz anscheinend veehrte, der sagte mir aber wiederum nichts. Ich glaube auch nicht, das eine Verwandschaft besteht. Ich fand noch einen Johannes Titz, der Harmoniumbauer war und räumlich käme er eher als Verwandter in Frage -- aber mein Großvater war Häusler. Kein Bildungsbürger. Der Name war da offenbar tatsächlich recht verbreitet. :)

 FrankReich meinte dazu am 25.10.19:
Opitz war der bekannteste Dichtungsreformer des 17. Jahrhunderts, allerdings hat er nichts modenisiert, sondern nur zusammengetragen und zu einer Form"verdichtet", was eh schon bekannt war, jedoch noch nicht komprimiert vorlag. Ich will sein Werk nicht herabsetzen, da diese Arbeit durchaus bewundernswert war, aber etwas eigenes hat er nie wirklich geschaffen, und Plagiate waren zu dieser Zeit sogar noch erwünscht, solange sie Stringenz aufwiesen. Was mich viel mehr stört, ist, dass er dabei wahrscheinlich auch über Leichen ging.

 EkkehartMittelberg (23.10.19)
Hallo Access, die Unterscheidung von Sonnenglanz, Abendlicht und Mondenschein ist sehr reizvoll. Ich beneide dich um deine tröstenden Träume. Ich empfinde dein Gedicht als optimistisch, aber nicht als schwülstig.
Servus
Ekki

 Access meinte dazu am 24.10.19:
Danke, lieber Ekki, das freut mich sehr! Ja, Träume können sehr tröstlich sein...selbst wenn sie "dunkelbunt" sind.
Stelzie (55)
(24.10.19)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Access meinte dazu am 24.10.19:
...danke ... der Stil ist für mich eher ungewohnt, ich fühle mich sicherer, wenn ich ein bisschen flappsige Texte oder Spottgedichte schreibe liebe Grüße, Cora
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram