Uta, Gott & Ich

Satire zum Thema Glaube

von  Oreste

Jüngst habe ich beschlossen, an Gott zu glauben. Warum? Schätze, das macht im Leben vieles einfacher. Gibt Sinn, Halt. Sowas. Außerdem habe ich spitzgekriegt, dass Uta, meine neue Nachbarin, wohl sehr gläubig ist, was man ihr aber nicht ansieht. Dummerweise bin ich nun wahrlich kein leichtgläubiger Mensch, will sagen, er muss mir schon irgendwie beweisen, dass er auch tatsächlich da oben in seiner Himmelszentrale hockt und den Großen Joystick in der Hand hält. Da sich dieser Prozess als äußerst langwierig erweisen kann, ich dagegen weder Lust noch Zeit habe, erst Wochen, Monate oder gar Jahre zu Gott zu finden, muss meine Erleuchtung schnell und unkompliziert vonstattengehen. Und trotzdem – das ist ganz wichtig – wasserdicht sein. Uta würde das sonst sicher merken. Wie es der Zufall will, bin ich ein pfiffiges Kerlchen, um nicht zu sagen, eine ausgebuffte Sau. So habe ich mir Folgendes überlegt: Ich stelle mich mittig auf ein Kornfeld, strecke langsam meine Arme gen Himmel und spreche mit pastoralem Gestus: „Gott, wenn es dich wirklich gibt, so gib mir KEIN Zeichen!“ Tat ich dann auch. Und was soll ich sagen? Keinen Augenblick später fiel ein überdimensionierter, dampfender und von Fliegen umschwirrter Kuhfladen auf mich hernieder.
....„Scheiße“, dachte ich folgerichtig, und fühlte mich konkret verarscht.


Anmerkung von Oreste:

2014 [überarbeitet]

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (22.11.19)
"groß" ist ein Adjektiv.

Geschichte gefällt mir bis "...Zeichen!" gut, danach ist mir zuviel gewollte Schlusspointe, nicht nach meinem Geschmack.

 Artname meinte dazu am 22.11.19:
Hallo Dieter, da empfinde ich ähnlich. Warum noch erklären, was sowieso zum Himmel stinkt

Ich würde entweder den letzten Satz ersatzlos streichen, oder irgendwie offener enden: "Scheisse", dachte ich folgerichtig - und wie so oft, kam unter der Dusche schliesslich die Erleuchtung.

Ansonsten sehr gern gelesen.
Fisch (55) antwortete darauf am 22.11.19:
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 LottaManguetti schrieb daraufhin am 22.11.19:
Adjektiv ist ein Subjektiv!
Stelzie (55)
(22.11.19)
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 Oreste äußerte darauf am 24.11.19:
Ein Kommentar ganz nach meinem Geschmack!

O.

 LotharAtzert (22.11.19)
"... bin ich ein pfiffiges Kerlchen, um nicht zu sagen, eine ausgebuffte Sau."
Das trifft sich gut. Der 8. Zwerg will mich besuchen (du hast das ja angeregt, du erinnerst dich?), aber auf keinen Fall Amrita verspachteln. Jetzt hab ich alternativ Saumagen angeboten. Du wohnst nicht zufällig in der Pfalz?

Gruß
L.

 Oreste ergänzte dazu am 25.11.19:
Zufällig wohnt ein Stück Pfalz in mir. Ich habe aber keine Ahnung, ob uns das hier weiterbringt.

Grüß dich, L.
O.

Antwort geändert am 25.11.2019 um 21:01 Uhr
Cora (29)
(22.11.19)
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 Oreste meinte dazu am 25.11.19:
Logikass, du. (:

Es dankt
O.






(Muss ich wirklich anmerken, dass es sich bei meinen Protagonisten und mir grundsätzlich um ein und dieselbe Person handelt? *seufz)
Cora (29) meinte dazu am 25.11.19:
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 Oreste meinte dazu am 26.11.19:
Danke, als Künstler bleib ich dreckig.

(;

 LottaManguetti (22.11.19)
Ein Spiel mit der Negation! Herrlich!
Stellt sich die Frage, glaubst du jetzt tatsächlich, dass du an Gott glaubst?



Hab ich schon gesagt, dass ich diesen Humor sehr mag?

Kichernde Grüße
Lotta

 Oreste meinte dazu am 30.11.19:
Hast du. Doch wenn du ganz sicher gehen willst, darfst du mir das gern noch fünfzig Mal sagen. :D

Danke, Lotta - ich freu mich!
O.
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