Was bleibt?

Alltagsgedicht zum Thema Sinn/ Sinnlosigkeit

von  EkkehartMittelberg

Die Stunde kommt, du  fragst dich, was dir bleibt.
Das meiste war nur eitel und zerrinnt.
Du suchst den Schlüssel kopflos und bist blind.
Vergänglich ist es, was den Menschen treibt.

Falls Geltungssucht und Ehrgeiz dich umgarnen,
so stehst im Mittelpunkt des Handelns du,
ein guter Freund sieht nie gelassen zu,
wird dir Verblendung zeigen und dich warnen.

Wenn Streit mit deiner Liebsten dich zerreibt,
suchst du nach dem Verbindenden, das bleibt, 
gestehst ihr deine Fehler ehrlich ein .                                                                                                                                       

Du wirst in deinen Kindern weiter leben,
du schaust voraus, begleitest all ihr Streben
und führst dich so hinaus aus eitlem Schein.
August 2011

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

fey (51)
(17.12.19)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.12.19:
Hallo fey, deine Vorschläge gefallen mir gut. Ich habe sie dankend übernommen.
LG
Ekki

 TrekanBelluvitsh (17.12.19)
Auch ein Gedicht der Mäßigung. Das gefällt mir.

 AchterZwerg antwortete darauf am 17.12.19:
Was allerdings auffällt, lieber Trekan, ist, dass es die Armen sind, die sich stets mäßigen sollen. Den Mittelstand hats eh schon totgeschrumpft.

 TrekanBelluvitsh schrieb daraufhin am 17.12.19:
"There’s class warfare, all right, but it’s my class, the rich class, that’s making war, and we’re winning."
- Warren Buffett -

Quelle: New York Times,  26. November 2006

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 17.12.19:
@Trekan"Gedicht der Mäßigung". Merci, dem stimme ich zu. Freilich wird man sie je nach Perspektive als Weisheit oder als Resignation bezeichnen.

 AchterZwerg (17.12.19)
Lieber & geschätzter Ekki,
mich reißt dein Gedicht diesmal nicht vom Hocker.
Es enthält rein gar nichts Neues, passt zwar recht gut in seine Form, aber ansonsten ...

Dir trotzdem einen schönen Tag
Pico

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 17.12.19:
Lieber Pico, das Resümee eines Lebens ist keine Doktorarbeit, von der man Neues erwarten darf.. Es kann authentisch wirken oder auch nicht. Wenn es langweilt, dann ist das eben so. Ich kann es nicht verbiegen.
Freundliche Grüße
Ekki

 Holzpferd (17.12.19)
Lieber Ekke, verstehe ich. Und die Sonettform ist so schön heimelig. Ich meine, Deine Richtigstellung von Lebenssinn wendet sich an Normalleute. Insofern merke ich, dass das Angesprochene mit den diversen Aspekten bei mir genau andersherum abläuft. Quasi die Drohung von genau der anderen Seite lauert. Wie verschieden doch die Menscher sein können. Recht so, sagt wiehernd das Holzpferd

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.12.19:
Spassibo, ja, die Menschen können sehr verschieden sein, Holzpferd. Deshalb gilt immer: "Holzauge, sei wachsam!"

 AZU20 (17.12.19)
Vieles kommt mir bekannnt vor. LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.12.19:
Gracias, Armin, ich vermute, dass du Ähnlichkeiten in unserem Leben meinst. Ja, die sind mir schon öfter aufgefallen.
Liebe Grüße
Ekki

 AZU20 meinte dazu am 17.12.19:
So ist es, lieber Ekki. LG
Agneta (62)
(17.12.19)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.12.19:
Merci, Monika, die inhaltliche Übereinstimmung berührt mich angenehm, obwohl sie künstlerisch nicht unbedingt etwas aussagt.
Ich denke, "bleibt" als Titelwort darf sich ruhig wiederholen. Ich lese zwar vorausschauend als Jambus, aber andere teilen vielleicht dein metrisches Empfinden. Deshalb habe ich deinen Veränderungsvorschlag dankend übernommen.
LG
Ekki
Al-Badri_Sigrun (61)
(17.12.19)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.12.19:
Merci Sigi, du hast einen unvermeidlichen Aspektwechsel vorgenommen.. Für die meisten Menschen in den Kriegs- und Krisengebieten ist die Frage nach dem Sinn akademisch. Ihr Problem ist das Überleben..
Herzliche Grüße
Ekki

 GastIltis (17.12.19)
Lieber Ekki, was bleibt? Wenn ich mir erlaube, ein paar Zeilen einzusetzen, in denen genau diese Frage vorkommt, wirst du mir nicht böse sein. Sie sind übrigens auch schon älter. Aber nicht ganz so alt wie deine. Herzlich grüßt dich Gil.

Ohne Tribut

Was nützt es, dem Tribut zu zollen,
wovon wir träumen Nacht für Nacht.
Es gilt für heute als vollbracht,
dass wir nicht sollten sondern wollen.

Ideen, die wir gar nicht hatten,
nützen auch dem nicht, der nicht will.
Und sind wir übermorgen still,
was bleibt, sind nicht mal unsre Schatten.

Was mag man uns in diesen Zeiten
absprechen oder Gutes tun? –
Was sein muss, das ist zu bereiten.

So gilt es für uns hier und nun!
Und wünscht uns jemand zu begleiten,
der lässt uns sowieso nicht ruhn.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.12.19:
Welch anregende Alternative, lieber Gil. Wir geben uns viel Mühe, das zu bereiten, was sein muss. Doch manchmal ziehen wir Kraft daraus, uns dem hinzugeben, was sein darf.
Herzliche Grüße
Ekki
Fisch (55)
(17.12.19)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.12.19:
Hallo Goldfisch,
"Das Ganze gäb's nicht ohne Dich, und Dich nicht ohne das Ganze."
Drum mog I des Ganze und erscht recht Fische.
Danke und flossenwedelnde Grüße
Ekki

 AvaLiam (17.12.19)
...niemals geht man so ganz...

Ja, die Trude - die hatte schon recht. Irgendwas bleibt hier, im besten Falle in unseren Kindern, Freunden, Bekannten und allen anderen Mitmenschen, die in irgendeiner Form unser Leben und Wirken kreuzten.

Wenn wir in ihnen etwas manifestiert haben, etwas hinterlassen von Bedeutung, von Wert, von Dauer - dann hatte unser eigenes Dasein auf jeden Fall Sinn.

So manches Wort von dir bleibt auf jeden Fall in meinen Gedanken .
lG - Ava

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.12.19:
Grazie, du sprichst mir aus dem Herzen, Ava, und das mit den Worten beruht auf Gegenseitigkeit.
Heitere Grüße
Ekki

 Graeculus (17.12.19)
Indem ich über Deine Worte nachdenke, frage ich mich, ob nicht sogar der Wunsch von Menschen, über ihren Tod hinaus weiterzuleben, "eitel" ist.
Können wir uns nicht mit der/unserer Vergänglichkeit abfinden?

Auch die Kinderliebe kann befremdliche Blüten treiben.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.12.19:
Gracias, Graeculus, ich empfinde in beiden angesprochenen Punkten so wie du und habe keine Schwierigkeiten damit, mich nicht im Mainstream zu befinden.
Sätzer (77)
(17.12.19)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.12.19:
Danke, Uwe, wir wissen, dass sie ein wenig resignativ ist, aber wir wollen sie ja nicht schönen.
LG
Ekki

 TassoTuwas (17.12.19)
Was bleibt?
Lieber Freund ich weiß es wirklich nicht.
Beim Gang über den Friedhof sehe ich die immer größer werdenden Rasenflächen!
Von Vielen bleibt nicht mal mehr ein Stein.
Nachdenkliche Grüße
TT

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.12.19:
Ja, lieber Tasso, Euphorie ist nicht angesagt. Aber ein kleines bisschen können wir dazu tun, dass etwas bleibt.
Zuversichtliche Grüße
Ekki9
wa Bash (47)
(17.12.19)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.12.19:
Okay, mein Freund, schön ist nicht schön, Gefallen macht schön.
LG
Ekki

 Didi.Costaire (17.12.19)
Ich denke, damit kann man gut leben und wenn es unbedingt sein muss, irgendwann Abschied nehmen.
Liebe Grüße, Dirk

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.12.19:
Merci, Dirk, so sehe ich es auch.
Liebe Grüße
Ekki

 Jorge (17.12.19)
Was bleibt, ist eine ewige Frage der Alten in ihren Kreisen.
Wenn die Alten ehrlich nach vorn schauen und sich bemühen, Licht in Vergangenes und Kommendes zu werfen, braucht es keine Vorwürfe und Vorhalte, sondern nur gemeinsame Anstrengungen von Armin, Ekki, Greta und Jorge und den vielen anderen.
LG
Jorge

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.12.19:
Danke, Jorgte, strengen wir uns gemeinsam an.
Liebe Grüße
Ekki

 Dieter Wal (11.01.20)
"Die Stunde kommt, du  fragst dich, was dir bleibt.
Das meiste war nur eitel und zerrinnt.
Du suchst den Schlüssel kopflos und bist blind.
Vergänglich ist es, was den Menschen treibt.

Falls Geltungssucht und Ehrgeiz dich umgarnen,
so stehst im Mittelpunkt des Handelns du,
ein guter Freund sieht nie gelassen zu,
wird dir Verblendung zeigen und dich warnen."

Die Stunde kommt, ich frag mich, was besteht.
Kein Licht am Ende, nur der dunkle Sog,
der mich erbarmungslos ins Nichtsein zog.
Was bleibt zurück, wenn mir mein Ego geht?

So Geltungssucht und Ehrgeiz mich umgarnen,
bringt mich die Eitelkeit aus meiner Ruh,
ein guter Freund sieht nie gelassen zu,
zeigt mir Verblendung und er wird mich warnen.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.01.20:
Merci, Dieter, eine gute Variante, geeignet, sie am Rasierspiegel zu befestigen,
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram