Relais

Sonett zum Thema Zeitreise

von  FrankReich

Bilder entstehen in Dir,
auf und davon aus dem Jetzt und dem Hier,
die sich wie Viren
mehren, doch lass Dich nur nicht irritieren,
bald bist Du schon das Papier,
auf dem von manchem Getier
Spuren gelassener Hast sich quadrieren.

Unterbewertete Helden gefrieren,
oder sie leiden an Cola und Bier,
wissen sie doch stets viel besser als wir,
was es heißt, jederzeit zu kollabieren.
Über die Jahre in der Art entstandene Schlieren
zeugen von einer in Komik vereinigten Gier
ständiger Räude und Hasenpanier.

Augen entronnen im Fieber marschieren
Tränen, die sich in den Poren verschmieren;
innerhalb mancher Nacht bilden Spalier
ihre verwaschenen Spuren und ihr
wortkarg beschämendes Hysterisieren,
denn immer noch sucht die Angst zu regieren,
Krämpfe zersetzen des Seins Elixier.

Wolken zersplittern im Dunst neben mir,
seelenfrei kommunizieren,
schlaflos, sowie kopulieren
Menschen mit Straßen und fremdem Geschirr;
in den vier Wänden klebt noch das Geschmier
schwelender Tage, den Bauch bombardieren
Haltesignale, die schwer resignieren.


Anmerkung von FrankReich:

madrigalisches Doppelsonett.

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