Standrecht.

Verserzählung zum Thema Holocaust

von  franky

Er wurde eben Standrechtlich erschossen,
vorher ihm noch die letzten Tränen flossen.
Er wurde gnadenlos hingerichtet,
auf einen Richter wurde verzichtet.

Er hätte nur eine kurze Pause gebraucht;
Die vielen Kilometer haben ihn geschlaucht. 
Er war zu müde, um weiter zu gehn,
Bis nach Mauthausen wären es noch Zehn.

Als wäre der Krieg nicht schon schlimm genug,
kam bei Hitler noch das Morden zum Zug.
Als wäre ein Leben gar nichts mehr wert,
hat man Millionen im Blutrausch zerstört.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (06.01.20)
Die Todesmärsche von 1945 dichterisch zu bearbeiten ist schwierig. Eine einfache Beschreibung ohne viel Schnörkel ist da immer eine gute Lösung, so wie du es hier getan hast.



Ich habe nur Probleme mit dem "Blutrausch". Denn dieser Begriff lässt ein plötzliches Aufwallen von Gefühlen vermuten. Das ist jedoch angesichts der systematischen Entmenschlichung derer, die das System als Feinde ausgemacht hatte - so wie es die AfD und Teile der Union in Deutschland heute wieder tun - unpassend. Die millionenfache Erniedrigung, Entrechtung, Ausplünderung, Verschleppung -
Offtopic:
Zwischen 1939 und 1944 wurden alleine 18 Millionen "Fremdarbeiter" ins Deutsche Reich verschleppt. Zum Vergleich: Nach Schätzungen wurden zwischen dem 16. und frühen 19. Jahrhundert die gleiche Anzahl von Menschen als Sklaven aus Afrika herausgepresst.
- der millionenfache sexuelle Missbrauch von Frauen, Zwangsarbeit und Ermordung beruhte eben nicht auf einer gefühlsbestimmten Momentaufnahme.

Ein "wie im Blutrausch" würde da schon Abhilfe schaffen, denke ich.

 Graeculus meinte dazu am 06.01.20:
Diese Verserzählung (oder das Lied) steht in einer alten Tradition - auch in Österreich:
Was zieht dort zur Brigittenau
im blutigen Morgenrot?
Das sind die kroatischen Jäger,
sie führen den Fahnenträger
der Freiheit hin zum Tod.

Sie haben ihn gefangen
trotz Recht und Reichsgesetz.
Es hat ihm das Urteil gesprochen
es hat ihm den Stab gebrochen
der Mörder Windischgrätz.

Zum Richtplatz sie ihn führen
ihn schreckt nicht Tod noch Grab.
Doch als er denkt der Lieben,
die ihm daheim sind geblieben,
fällt still eine Träne herab.

Die Träne für Weib und Kinder
entehret keinen Mann.
„Lebet wohl, nun gilt es zu sterben,
für die Freiheit Herzen zu werben.
Ihr Jäger, wohlauf, schlagt an!“

Er schlägt sich selbst die Binde
wohl um der Augen Licht.
„Oh du Deutschland, für das ich gestritten,
für das ich im Leben gelitten,
verlass’ die Freiheit nicht!“

Es krachen die Gewehre,
im Blute liegt der Held.
Es haben die Büchsen der Jäger
der Freiheit Fahnenträger,
den Robert Blum gefällt.

Der Fähnrich ist erschlagen,
es fiel der Robert Blum.
Auf, Brüder! die Fahne zu retten
der Freiheit aus Banden und Ketten
zu Deutschlands Eigentum.
Sätzer (77)
(06.01.20)
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wa Bash (47)
(06.01.20)
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