Letzte Liebe

Gedicht zum Thema Nähe

von  TassoTuwas

Du bist das Feuerrot
in meines Daseins Aschegrau
du bist mein täglich Brot
an dem ich zahnlos kau

Bist Rose ohne Dorn
auch wenn ich nach dir fasse
sagst nichts zum Doppelkorn
in meiner Schnabeltasse

Sei mir der Abendwind
der durch die schüttren Haare weht
und bleib - denn zu geschwind
eins nach dem andern geht

Hilfst mir beim Schuhe binden
was immer auch ich such
du wirst es finden
du letztes Blatt in meinen Tagebuch

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 IngeWrobel (16.01.20)
Vor wem sonst kann man sich so offen "entblättern", als vor dem eignen Tagebuch?!
Wie schön auch, dass bei dieser schonungslosen Offenheit der Humor nicht auf der Strecke geblieben ist!
Liebe Grüße aus der Geriatrie
Inge

 TassoTuwas meinte dazu am 16.01.20:
Hallo Inge,
eines der wenigen Vorteile des Alter ist, man muss sich nicht mehr
verstellen Aber warum sage ich das einer jungen Frau?
Artigen Dank für die beiden Sternchen und liebe Grüße
TT

 monalisa (16.01.20)
Hallo Tasso,
bewundernswert, wie du dich hier den Tücken des Alters auf humorvolle Weise stellst und Möglichkeiten ihnen zu entfliehen (Doppelkorn in Schnabeltasse). Auf so einem Tagebuchblatt hat vieles Platz, der Fantasie sind da kaum Grenzen gesetzt.

Interessieren würde mich jetzt nur noch, wie ich mir das vorzustellen habe, wenn das Tagebuchblatt beim Schuhebinden hilft?

Einen schönen Tag,

liebe Grüße
mona

 TassoTuwas antwortete darauf am 16.01.20:
Hallo Mona,
das Fliehen war auch mal schneller.
Das mit dem Tagebuchblatt und Schuhebinden ist wohl meiner Tüddelichkeit geschuldet
Seufz.
Dir herzliche Dank
TT

 AchterZwerg (16.01.20)
Lieber Tasso,
zunächst dachte ich an eine dralle Schwester Gabi, die dem Schütteren ein letztes Aufflackern genehmigt. Wer weiß aber, ob jenes nach einer Schnabeltasse voller Doppelkorn überhaupt noch wahrgenommen werden kann?
Da ist ein Tagebuch von ganz anderem Kaliber. Es schluckt und schweigt. - Und wird die Diskrepanz zwischen Bettlägrigkeit und einem kühnen, beschuhten Aufstehen gnädig übersehen,

hofft
der8.

 TassoTuwas schrieb daraufhin am 16.01.20:
Liebe 8ter,
ich weiß an was du immer zuerst denkst?
Genau wie Schwester Rabiata, wenn sie kam gings mir gut, wenn sie ging war ich kaputt!
Wie wär es, du könntest dich doch auch in der Altenpflege nützlich machen.
Fahrgeld wird erstattet
Liebe Grüße
TT

 AchterZwerg äußerte darauf am 16.01.20:
Auf gewisse Weise bin ich ja schon seit längerer Zeit in der Altenpflege tätig, nicht wahr? Nur ohne Fahrgeld.

Tückische Grüße
der8.Rabiatus

 TassoTuwas ergänzte dazu am 17.01.20:
Oh, oh, gewisse Weise hört sich,...
....ich sag mal, ...vielversprechend an

 Didi.Costaire (16.01.20)
Moin Tasso,

wie ich sehe, ist die geistige Fitness noch voll vorhanden. Wenn nichts dazwischen kommt, werden wohl noch einige Tagebücher folgen.

Weiterhin viel Vergnügen beim Schreiben
wünscht
Dirk

 TassoTuwas meinte dazu am 16.01.20:
Moin Didi,
das macht richtig Spaß, denn wie ich sehe bist du kommentartechnisch umgeben von einer Schaar attraktiver junger Damen!
So kann es Fittnesssteigernd weitergehen
Herzlichen Dank und LG
TT

 LottaManguetti (16.01.20)
Solange die Freundin Schnabeltasse noch hinreichend genutzt werden kann, ist alles im grünen Bereich. Sollte aber die Bettpfanne den Part über..., nee, dann stimmt irgendetwas nicht mehr.
Soll ich vorbeikommen und nachschenken?

;)

Ach, meen lieba Freund, noch hamwa ßeit!
:*

Lotti

 TassoTuwas meinte dazu am 17.01.20:
Hallo Lottchen,

da fällt mir doch sofort mein Freund Jürgen ein. Der bastelt an einem Sprichwortquiz, das geht so:
Woher kommt die Redewendung, "Etwas auf der Pfanne haben"?
A. Aus der Gold- und Edelsteinwäscherei?
B. Aus dem Küchenbereich?
C. Aus dem Krankenhausbetrieb?

Lass dir bei der Lösung ßeit
Ganz liebe Grüße
TT

 AZU20 (16.01.20)
Auf das letzte Blatt scheint Verlass zu sein. LG

 TassoTuwas meinte dazu am 16.01.20:
Bis jetzt war es immer so!
LG TT

 GastIltis (16.01.20)
Hallo Nachtarbeiter TT,

du hast dem Langschläfer GI voraus, dass er nach dem Einstellen seiner „Nähe“-Zeilen wieder einmal weit entfernt von der Einzigartigartigkeit deiner Einsichten und Erkenntnisse ist, was ihn einerseits betrübt, andererseits frohlocken lässt, sintemalen damit die Hoffnung besteht, dass der genannte Nachtmensch sich nun etwas Neues einfallen lassen muss, um dem Langschläfer wieder, dann aber mit Eingebungen aus ganz neuen Perspektiven zu zeigen, wo Barthel den Most holt. In diesem Sinne: bleib gut drauf, sei nachsichtig mit allem, was dem Langschläfer danebengerät, und weiteres frohes Schaffen.

Herzlich grüßt dich dein dich bewundernder GI.

Kommentar geändert am 17.01.2020 um 04:02 Uhr

 TassoTuwas meinte dazu am 17.01.20:
Bester Gil, lass mich dass mit der Nachtarbeit erklären. Sie findet ihren Ursprung in meiner Arme-Leute-Herkunft. Während meiner Ausbildungszeit konnte ich mein karges Salär in den vier Wochen vor Weihnachten durch nächtliches Pakete verladen auf dem Hühnerposten ( Hamburg-Hammerbrock) aufpeppen. Womit ich in der Lage war, allen meinen Lieben ein kleines Weihnachtsgeschenk unter den Baum zu legen. Dabei gingen in den Nachstunden auf dem Bahnhof auch viele Pakete für unsere Schwestern und Brüder, in dem von der Soviet-Union beherrschten Teil des Vaterlandes, also auch für DICH, durch meine Hände.
Dass musste mal gesagt werden dürfen und verbleibe in der Hoffnung auf Nachsicht meiner seit dem bestehenden Nachtarbeitsvorliebe, dein Freund TT

 GastIltis meinte dazu am 18.01.20:
Mein lieber Freund TT,
da weiß ich ja gar nicht, wie ich das wieder gutmachen kann. Wahrscheinlich wäre ich ohne deinen aufopferungsvollen Dienst schon in frühester Jugend verhungert oder liefe immernoch in den getragenen Hosen meines Großvaters herum. Schade, dass ich das Bild von meiner Einschulung nicht einscannen kann; auf solche schmalen Gestalten sind die modernen Scanner nicht mehr eingestellt. Sonst hätte ich diesem Text ein Beweisstück beigefügt. Nochmals herzlichen Dank und weiter viel Freude an deinen Erinnerungen.
Liebe Grüße vom nun beruhigten Gil.

 sandfarben (16.01.20)
Solange du noch solche Gedichte verfassen kannst, sind die restlichen Gebrechen nicht der Rede wert. Du hast die Gebrechen humorvoll verreimt, gefällt mir.

 TassoTuwas meinte dazu am 16.01.20:
Herzlichen Dank Christa,
das sind Worte, da kann ich drei Tage auf sämtliche Pillen verzichten
LG TT
Al-Badri_Sigrun (61)
(16.01.20)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 TassoTuwas meinte dazu am 17.01.20:
Liebe Sigrun,
ich kann dir versichern, ich habe keine Fehlinterpretation bemerkt,
also gibt es auch kein Altersproblem!
Dein erster Kommentar wird mich weiter begleiten
Dafür ganz ♥lichen Dank
und liebe Grüße
TT

 TassoTuwas meinte dazu am 17.01.20:
:-)

Antwort geändert am 17.01.2020 um 15:47 Uhr
Al-Badri_Sigrun (61) meinte dazu am 18.01.20:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg (16.01.20)
Hallo Tasso,
diese letzte Liebe hat einen großen Vorteil: Sie kann dir nicht untreu werden und ist alle Tage griffbereit. :)
Herzliche Grüße
Ekki

 TassoTuwas meinte dazu am 17.01.20:
Hallo Ekki,
ob es denn so kommen wird steht in den Sternen, schließlich sind wir ja noch junge Hüpfer
Herzliche Grüße
TT

 Graeculus (16.01.20)
Schöneres ist wohl kaum je über die Pflegeschwester im Altenheim gedichtet worden.

 TassoTuwas meinte dazu am 16.01.20:
Hab schon mal gut Wetter gemacht
Jo-W. (83)
(16.01.20)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 TassoTuwas meinte dazu am 17.01.20:
Sich dem Unabwendbaren mit Humor stellen ist nicht die schlechteste Vorgehensweise.

Herzlichen Dank
TT
Agneta (62)
(16.01.20)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 TassoTuwas meinte dazu am 17.01.20:
Hallo Agneta, hab herzlichen Dank!
Alte Raubeine versuchen es manchmal auch "schön"
LG TT

 FrankReich (16.01.20)
:-(

 TassoTuwas meinte dazu am 17.01.20:
Warum macht er so einen Flunsch?
Ist doch alles gut!
TT

 tueichler (30.01.20)
Den Doppelkorn in der Schnabeltasse, den Kauf ich Dir nicht ab!

😎

 TassoTuwas meinte dazu am 30.01.20:
DU kriegst ihn gratis

 AvaLiam (29.03.20)
Mein lieber Tasso...

ich widerspreche jetzt Dir und allen Kommentaren - ja, ich wage es!

Ich hab es jetzt mehrmals gelesen - und immer wieder sehe ich das letzte Blatt als Stellvertreter zu einem Menschen, mit dem man so verbunden ist, wie mit seinem Tagebuch, der alles weiß und auch mal schweigend duldet...bis ans Ende aller Tage...bis zum letzten Kapitel...eine treue Liebe - als letztes Blatt im Tage - Buch.

Ja - ich bin wohl ziemlich romantisch veranlagt und glaube noch an sowas.

herzlich - Ava

 TassoTuwas meinte dazu am 31.03.20:
Hallo Ava,
ich bin etwas verunsichert.
Habe ich da etwas hinein verheimst?
Das Tagebuch steht für das Leben und die letzte Seite für den Menschen, der dann noch mit dir geht. Denn dieses Glück hat nicht jeder.
Nichts Spektakuläres, nur ein Dankeschön, halt auf meine Art.
Wir sprechen die gleiche Sprache, also auch romantisch
Liebe Grüße
TT

 harzgebirgler (04.12.20)
ist wer gewohnt (s)ein tagebuch zu schreiben
läßt er das wohl gewiß so schnell kaum bleiben.

lg
harzgebirgler

 TassoTuwas meinte dazu am 04.12.20:
Wer schreibt der bleibt - ein schlaues Wort
was tun - nimmt dir der Tod den Griffel fort?

LG TT
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram