Treibgut

Text zum Thema Entscheidung

von  Xenia

Dieser Text ist Teil der Serie  Städte
Neulich habe ich auf der Straße einen Papierflieger entdeckt, einen kleinen Roten aus billigem Papier. Seine Herkunft blieb mir unbekannt, über seine Verfassung wurde ich mir jedoch recht schnell bewusst. Er musste wohl länger dort gelegen haben, jedenfalls sah er danach aus.

Offensichtlich hatte er in seiner anfangs unwiderstehlich komfortablen Lage das Fliegen vernachlässigt. Darüber waren seine Flügel schlapp und müde, sein ehemals so dynamischer Körper durchnässt, schmutzig und alt geworden. Das Fliegen war ihm unmöglich geworden.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (16.01.20)
Sehr salbungsvoller, fast albern wirkender Schlusssatz.

Positiv: Endlich mal von Xenia ein Erzähler/eine Erzählerin, der/die nicht über seinen/ihren Sexpartner(in) lamentiert bzw. sich über diesen/diese definiert (das wirkte schon sehr ermüdend). Lohn der Arbeit bzw. des Auslassens: Der kurze Text wirkt frisch und unverbraucht. Hat sogar einen Genazino-Touch!

 Xenia meinte dazu am 17.01.20:
Ich weiß nicht genau, wie du darauf schließt, dass man sich über einen anderen Menschen definiert, nur weil man dessen Anwesenheit genießt und seine Schönheit anerkennt. Das zu wissen, fände ich interessant.

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 18.01.20:
Nun ja, wenn sich 99% dieser Texte der/des Erzählerin/s mit diesem Menschen befassen, ist es schon seriös, das anzunehmen. Zumal man über den/die Erzähler(in) selbst nur wenig erfährt.

 Xenia schrieb daraufhin am 18.01.20:
Man erfährt über den/ die Erzählerin vielleicht was in einem der Texte, die du als dröge Bauchnabelschauen bezeichnest.

 Dieter_Rotmund äußerte darauf am 18.01.20:
Wenn Du ehrlich bist: Nicht wirklich. Was Ich-Erzähler in solch Ego-Texten von sich preisgeben, ist immer stark gefiltert, was menschlich ist. Was zählt, sind die Taten des Menschen und nicht, was er so vor sich hin plappert.

 Xenia ergänzte dazu am 18.01.20:
Geistreicher Einfall, danke.
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