Frost im August

Kurzgedicht zum Thema Selbsthass/verletzung/mord

von  RainerMScholz

Süßes Leben, du warst mir nie
Stütze oder Halt;
deshalb mach´ ich dich jetzt kalt.
Schizoide Insomnie
schlucke ich mit Alk und Tabletten
und werde in diesem Bett verfetten.
Ich bin nicht zu retten.
Diese Welt der Ketten
tausche ich gegen ein schmuckes Flügelpaar
und fliege mit dem Grauen Star
in die Welt von Wahrheit und Traum:
mein neuer Freund ist ein Baum.
Wir verstehen uns gut.
Dass er schweigt, macht mir Mut,
hier, allein im Wald,
mit dem Strick,
denn mir ist kalt.


© Rainer M. Scholz

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Kommentare zu diesem Text


 Winterwanderer (04.02.20)
Im Bett verfetten! Das gut! Da holen sie dich mit einer Pferdewaage an einem Feuerwehrkran aus dem Schlafzimmer raus, nachdem sie das Fenster mit der Flex auf deine Größe angepasst haben. Das ist doch mal ein richtiger Abgang!

 RainerMScholz meinte dazu am 05.02.20:
Deswegen fürchte ich auch, dass der Ast nicht halten wird.
Und auf den Schienen würde ja die Bahn entgleisen.
Lkw fahren die Böschung hinunter, wenn sie mich rammen.
Und in der Badewanne mit dem Fön bricht in der Stadt der Stromkreislauf zusammen.

 Winterwanderer antwortete darauf am 05.02.20:
Im Bett ist's halt am schönsten. Du musst halt darauf achten, dass du auf dem gleichen Stock bleibst:-)
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