Kurzgespräch mit der Zeit
Kurzprosa zum Thema Zeit
von Graeculus
Kommentare zu diesem Text
Das Vergehen der Zeit wird mir immer am meisten bewusst, wenn ich auf einem Konzert bin.
Wenn du eingeschlafen warst?
Vermute: wenn er will, daß es noch weitergeht, ist es vorbei.
Es ist sogar noch schlimmer. Sobald es beginnt weiß ich, dass es später bereits vorbei sein wird.
:-(
:-(
Genau. So geht es mir mit dem Frühling.
Das nennt man dann wohl Pessimismus.
Das nennt man dann wohl Pessimismus.
Und überhaupt, so geht es mit allem. "Nascentes morimur finisque ab origine pendet."
Vielleicht erfreuen sich darum Videospiele so großer Beliebtheit: Da kann man immer wieder anfangen und an der Ausgangslage hat sich nichts geändert(?).
Kommt man da nicht immer ein Level höher?
Mein Sohn wachte eines Morgens auf, rieb sich die Augen und fragte: "Auf welchem Level bin ich?"
Mein Sohn wachte eines Morgens auf, rieb sich die Augen und fragte: "Auf welchem Level bin ich?"
Da haben es alle gut, die ferngesteuert werden!
TT
TT
Aber bitte ohne Bewußtsein. Wenn schon, dann eine richtige Marionette.
Aha (53)
(24.02.20)
(24.02.20)
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Danke. Wollte mal was anderes schreiben als sonst.
Hallo Graeculus, ich weiß nicht, ob du diese andere Sicht der Zeit kennst? Ich finde, dass sie einen reizvollen Kontrast zu deiner Perspektive darstellt. Gottfried Keller : Die Zeit geht nicht
Die Zeit geht nicht, sie stehet still,
Wir ziehen durch sie hin;
Sie ist ein Karawanserei,
Wir sind die Pilger drin.
Ein Etwas, form- und farbenlos,
Das nur Gestalt gewinnt,
Wo ihr drin auf und nieder taucht,
Bis wieder ihr zerrinnt.
Es blitzt ein Tropfen Morgentau
Im Strahl des Sonnenlichts;
Ein Tag kann eine Perle sein
Und ein Jahrhundert nichts.
Es ist ein weisses Pergament
Die Zeit, und jeder schreibt
Mit seinem roten Blut darauf,
Bis ihn der Strom vertreibt.
An dich, du wunderbare Welt,
Du Schönheit ohne End',
Auch ich schreib' meinen Liebesbrief
Auf dieses Pergament.
Froh bin ich, dass ich aufgeblüht
In deinem runden Kranz;
Zum Dank trüb' ich die Quelle nicht
Und lobe deinen Glanz.
Die Zeit geht nicht, sie stehet still,
Wir ziehen durch sie hin;
Sie ist ein Karawanserei,
Wir sind die Pilger drin.
Ein Etwas, form- und farbenlos,
Das nur Gestalt gewinnt,
Wo ihr drin auf und nieder taucht,
Bis wieder ihr zerrinnt.
Es blitzt ein Tropfen Morgentau
Im Strahl des Sonnenlichts;
Ein Tag kann eine Perle sein
Und ein Jahrhundert nichts.
Es ist ein weisses Pergament
Die Zeit, und jeder schreibt
Mit seinem roten Blut darauf,
Bis ihn der Strom vertreibt.
An dich, du wunderbare Welt,
Du Schönheit ohne End',
Auch ich schreib' meinen Liebesbrief
Auf dieses Pergament.
Froh bin ich, dass ich aufgeblüht
In deinem runden Kranz;
Zum Dank trüb' ich die Quelle nicht
Und lobe deinen Glanz.
Das ist schön ... und ich merke, daß ich wieder einmal Gottfried Keller lesen muß.
Das ist ein Gedanke, der meinem wohl überlegen ist.
Auf einen Text mit einem anderen zu antworten, gefällt mir gut - so erweitert man seinen Horizont.
Die Zeit geht nicht, sie stehet still,
Wir ziehen durch sie hin;
Wir ziehen durch sie hin;
Auf einen Text mit einem anderen zu antworten, gefällt mir gut - so erweitert man seinen Horizont.
Das ist nicht gerade eine Bitte für die Zukunft, aber eine Bereitschaft.
Kellers Text ist deinem poetisch überlegen, aber nicht gedanklich, denn deine Perspektive ist anders.
Das Ideal ist, gute Gedanken in eine gute poetische Form zu bringen. Da kann ich nur lernen.