Tag 7: Freitag, der 20.3.

Tagebuch zum Thema Aktuelles

von  Manzanita

Es ist Freitag. Eigentlich. Andererseits ist es höchstens schon Donnerstag. Denn ich habe noch gar nicht so viel Lust auf Wochenende! Glaube ich zumindest. Aber, kann ich mir da überhaupt noch sicher sein? Ich weiß noch gar nicht, ob ich überhaupt Erholung brauche. Vielleicht habe ich schon genug diese Woche bekommen.

Naja, auch das ändert nichts, heute ist Arbeitstag. Was auch immer morgen kommen mag. Also stehe ich auf. In der Küche hat Mama meiner Schwester, ihr selbst und mir Müslischalen mit Obst zurechtgelegt. Also heute mal Müsli. Auch okay.

Ein bisschen Radiohören kann ich mir gerade heute leisten, weil ich freitags - was bedeutet, dass heute wirklich Freitag ist - deutlich weniger Unterricht habe, nur vier Stunden, eine davon ist Informatik und dafür kriegen wir erst ab nächste Woche Aufgaben. Deswegen habe ich mir ein bisschen Spanisch aufgehoben, was aber auch nicht den Fakt verändert, dass ich heute mehr Freizeit haben werde als vorher, endlich. (Also doch: Ich möchte ein bisschen Erholung am Wochenende!) Ich fange kurz vor neun mit Mathe an - trotz der am Mittwoch nicht beendeten Aufgaben schaffe ich sie alle ohne Fehler; ein Rekord - und setze den Tag mit den letzten zwei Spanischaufgaben fort. Dann ist abfotografieren dran, bevor ich nach einer kurzen Pause mit einem Biologie Arbeitsblatt weitermache. Auch das soll ich abfotografieren.

Irgendwann nach viel Arbeit ist Mittagspause. Irgendwie bin ich stolz auf mich, weil mir nur noch ein Arbeitsblatt für Physik fehlt, aber gleichzeitig habe ich Angst, dass ich gerade dafür viel Zeit brauche, weil ich es nicht verstehe und dann ein Teil des Nachmittags ruiniert ist.

Wie jeden Tag fahren wir mit dem Fahrrad in den Park an eine Stelle am Fluss, wo ganz viele Nutrias leben. Noch gar nicht mal so lange, früher war da gar nichts. Aber durch die ständigen Fütterungen von uns Menschen sind es wieder mehr geworden (wir sind auch dort, um ihnen ein bisschen Brokoli und Mairübchen zu geben; nicht Brot wie es alle anderen tuen, das ist sonst zu ungesunde Ernährung.), zum Glück, so denken wir, aber eine Frau, die dort bereits rumsitzt, hat wohl eine andere Meinung. Sie sagt uns, es seien sowieso schon zu viele und das Füttern sei verboten. Wahrscheinlich ist es das auch, wobei es dann deutlich sinnvoller wäre, wenn das auch überall stünde. Aber, andererseits, diese Nutrias stören doch nicht gerade viel, oder? (Ehrlich gesagt, bin ich mir da selbst nicht sicher, also könnt ihr mich gerne dazu in den Kommentaren informieren.)

Meine Mutter, die sofort Angst bekommt, die Frau könnte die Polizei rufen, möchte sich mit uns hinter der nächsten Ecke verstecken, wir sollen also dort hinfahren, als wäre der Fluss nur eine Zwischenstation, und erst wieder zurückkommen, wenn die Frau weg ist. Denn wir glauben, sie ist nur da, um uns und andere Leute vom Füttern abzuhalten, ob das gut oder schlecht ist. Also fahren wir die paar Meter weg. Die Frau fährt dann tatsächlich weg und wir füttern die Nutrias wie jeden Tag.

Nach dem Arbeitsblatt, das sich dann doch nicht als besonders schwer herausstellt, spielen wir wieder Hotel und mit der Lego-Eisenbahn, bevor es Abendbrot gibt. Zur Abwechslung geht am Abend nichts schief und wir gehen ganz normal ins Bett.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Wvs (21.03.20)
Lieber Manzanita,
ich bin beeindruckt von Deiner Nutzung des Konjunktivs.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram