Ein neuer Tag fängt an. Ich stehe auf, und beklage mich in Gedanken darüber, dass die Wartezeit zu den Ferien nicht kürzer wird. Es fehlen noch so viele Tage, ich kann noch nicht mal hindurchblicken, wie viele Aufgaben ich noch bekommen werde.
Der Donnerstag sollte endlich mal kommen, und danach gleich der Freitag Abend. Das sind meine Gedanken, bis ich mich an den Frühstückstisch setze. Dann scheine ich wieder in die Realität zurückkehren. Es ist schon Donnerstag. Warum ich dann aber gedacht habe, es wäre noch Mittwoch?
Das ist ganz einfach erklärt. Ich schreibe immer mit einem Tag Verspätung die Texte, die ihr auf dieser Internetseite lest, womit ich meinem Gehirn abends (wenn ich schreibe) die Ansicht verleihe, es seie eben der Tag, über den ich schreibe. Und dieser Gedanke wird wohl in meinem Kopf stecken geblieben sein müssen.
Zum Glück verschwindet er auch schnell wieder. Denn nun ist auch bei mir angekommen, dass nur noch zwei Tage bis zu den Ferien fehlen. Nur noch zwei. Aber keine normale zwei. Eine unberechenbare, denn, wer weiß, ob der heutige oder morgige Tag wie am Mittwoch wird, mit soviel Arbeit?
Nach dem Frühstück fange ich schon mal mit einem online-Quiz für Mathe an, den ich aber bis zur Geschichte Konferenz nicht schaffe. Nicht schlimm, auch die kann ich mit einer guten Ausrede wieder beenden. Meine Schwester hat auch eine in Geschichte. Irgendwie ist dieses System mit Konferenzen schlecht organisiert. Manche Schüler können nicht daran teilnehmen und andere lassen sich auch ohne Absagen einfach nicht blicken. Aber die Lehrer wissen das oft auch gar nicht und fragen sich, warum ein Schüler nicht auf eine Frage antwortet, obwohl dieser doch gar nicht am Video-Chat teilnimmt.
Ich bearbeite den Quiz für Mathe wieder ein bisschen weiter, bis ich einen weiteren, und hoffentlich letzten, Test für Spanisch schreibe. Heute geht es um Helden. Wir sollen ein achtseitiges Dokument lesen und dann die Aufgaben aus dem Test bearbeiten. Das ganze soll bringen, dass wir einen Helden zugeteilt kriegen um dann über diesen Hausaufgaben (über die Ferien) kriegen.
Ich arbeite mit Aussicht auf die freien Tage ohne Spanischaufgaben und komme so mit genügend Motivation für weitere Schulaufgaben am Ende des Tests an. Ich schließe endlich den Mathe-Quiz ab, mit nur einem Fehler, und habe die nächste Konferenz. Diesmal für Deutsch. Immerhin kriegen wir abgesehen davon keine Aufgaben, sondern nur über die Ferien. Warum ich keine Aufgaben möchte? Ich finde, die Lehrer sollten entweder Aufgaben geben und somit eine schriftliche Arbeitsstunde gestalten, die im Klassenraum ruhig ablaufen würde, oder eine mündliche mit Video. Oder sie machen es teils teils. Aber sie können nicht von uns verlangen, dass wir erst 45 Minuten (oder mehr, das gibt es auch!) zuhören und reden, und dann schriftlich arbeiten.
Der Tag setzt sich trotz all den Gedanken fort und wir können unsere Runde durch den Park drehen. Wieder einmal sind keine Nutrias da, und ich mache mir echt Sorgen, warum. Meine Mutter fährt an eine andere Stelle, weil sie vermutet, dass da vielleicht die Nutrias sind, und bekommt dabei einen Platten. Sie läuft dann nach Hause, und isst entsprechend erst später Mittag.
Nachmittags beende ich noch die letzten Aufgaben, was aber nicht viel Zeit kostet, dann höre ich Radio. Ich vergesse, wie ich mir überlegt hatte, um fünf zu lesen, was meiner Mutter nicht gerade gefällt. Ich schreibe also noch, und abends kurz bevor ich ins Bett gehe, fahre ich noch ein bisschen mit meiner Mutter mit den Lego-Zügen. Dabei bleibt einer stehen, und fährt nicht mehr. Stattdessen gibt er ein merkwürdiges Geräusch von sich. Ich schalte ihn aus, und zusammen mit meiner Schwester evakuiren wir einen der Wagen. Ja, wie in den noch jugendlicheren Zeiten, als in denen, in denen ich jetzt bin.
