Tag 21: Freitag, der 3.4.

Tagebuch zum Thema Aktuelles

von  Manzanita

Es ist Freitag und diesmal bin ich mir auch dessen bewusst. Ich weiß, dass ich ab morgen einen ganz anderen Tagesplan annehmen werde, als den, den ich bisher habe. Heute werde ich die letzten Arbeiten erledigen, bevor ich mich kopfüber in die Ferien reinstürzen kann.

Voller Schwung gehe ich in die Küche und esse das letzte Frühstück. Das letzte vor den Ferien, der 24-Stunden-Freiheit. Ich bin mir bewusst, dass mir nicht viele Aufgaben bleiben, aber genug, um heute zumindest vormittags etwas zutun zu haben. Ich teile mir die Zeit ein.

Ich höre Radio, bevor ich mit der Arbeitszeit beginne. Ich kann es mir leisten, denke ich mir, aber gleichzeitig bin ich mir nicht sicher, ob es stimmt. Vielleicht auch nicht. Vielleicht muss ich den ganzen Abend lang arbeiten, wie am Mittwoch. Nein, heute habe ich regulär nur vier Fächer, und Informatik habe ich schon am Dienstag gemacht. Nur noch Matheund Physik bleibt.

Mathematik ist das Fach, womit ich anfange. Wir werden heute um zehn, inzwischen ist es soweit, unsere erste Telekonferenz. Die Kamera unseres Lehrers ist falschrum positioniert, und aus irgendeinem Grund dreht er sie nicht um. Sein Mikro scheint auch nicht gerade bester Qualität zu sein. Manchmal versteht man nicht, was er sagt, zudem kommt, dass alle anderen auch ihr Mikro haben und sich um alles andere außer Mathe kümmern und jeweils die zugehöreigen Geräusche abgeben.

Der Mathelehrer hält uns Papiere mit Koordinatensystem vor die Kamera, gegebenenfalls nicht falschherum, und wir erklären, ob es eine lineare Funktion ist beziehungsweise warum nicht. Mit solchen oder ähnlichen Aufforderungen geht es weiter, ich komme nicht dran. Ungefähr um halb elf ist das Meeting zu Ende und ich mache mit Physik weiter. Ein kleines Arbeitsblatt. Damit bin ich bis irgendwann fertig.

Bevor wir durch den Park fahren, liest meine Mutter die Mail, dass der Fernunterricht vermutlich fortgesetzt wird. Also kommt nach dem irgendwann wieder eine besser definierte Zeit. Spannend.

Wir drehen unsere Runde durch den Park. Die Nutrias scheinen wieder vollständig zurück zu sein, aber sie sind scheu geworden. Macht aber nichts, futtern tun sie trotzdem.

Nach den Nachrichten um zwei, die um drei zu Ende sind, bereite ich mich auf die zweite Arbeitszeit vor und stelle fest, dass ich ferig bin. Ich bin ungläubig und glaube es erst gar nicht, aber tatsächlich stimmt es. Ich bin fertig! Als ob das geht...

Es ist ein interessantes und schönes Gefühl zu wissen, dass ich mich in den Ferien befinde. Lang ersehnte, schon seit Weihnachten als Erholungsurlaub eingestufte. Ich wollte nur in einer Woche ein paar Stunden am Tag an einem Feriencamp teilnehmen, mehr nicht. Und das fällt aus, womit ich die Ferien fast gänzlich selbst einteilen kann. Wahrscheinlich ist dieser Zustand das erste mal in meinem Leben so präsent.

Die nächsten zwei Wochen werde ich nicht nur denken, wie ich will, nein, ich werde auch tun, was ich will!

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Kommentare zu diesem Text

Sätzer (77)
(05.04.20)
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 Manzanita meinte dazu am 05.04.20:
Danke, ebenfalls.
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