Von fliehenden Bakterien und glücklichen Kühen

Anekdote zum Thema Wunder

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)
Demos Shakarian berichtet in seinem Buch "Die glücklichsten Menschen auf Erden" über folgende Begebenheit, die sich 1944  auf seiner Farm abgespielt haben soll:
Alle Milchhändler in ganz Süd-Kalifornien sahen sich einer großen Tuberkulose-seuche unter dem Vieh gegenüber. ...viele Tierärzte waren im Krieg....  Einmal im Monat kamen Staatsbeamte der Gesundheitsämter um unsere Herden zu untersuchen.
Die Seuche war für die Farmer eine existentielle Bedrohung:
Wenn in einer Herde eine bestimmte Anzahl verdächtiger und kranker Tiere waren, mußten nach dem Gesetz alle Tiere getötet werden - die gesunden und die kranken Kühe
Und von den 1000 Kühen, die Shakarian besaß, waren 100 krank und 200 verdächtig. Nur noch einige mehr und alle Tiere hätten geschlachtet werden müssen. 
Um uns aufzumuntern, stellte Vater das Radio an. ... An jenem Abend sprach Dr. Glover über die Macht Gottes, die imstande ist jede Krankheit zu heilen .... Am nächsten Morgen, ganz früh, rief ich Dr. Glover an

Kurzum, dieser Dr.Glover, ein Evangelist, kam noch am gleichen Tag auf die Farm und gebot inmitten der Kühe stehend  - ganz nach Pfingstlerart - dem Tuberkulosebazillus im Namen Jesu zu weichen.  Die Kühe im Stall reagierten erstaunt:

Als er die Krankheit zurückwies, konnte man beinahe die Bazillen fliehen sehen ...  Die Ohren der Kühe richteten sich auf. Ihre leuchtenden Augen schauten ihn ernst an ... auch die Stallarbeiter waren beeindruckt vom Ernst des Gebets.
Dies Alles klingt in deutschen Ohren des 21. Jahrhunderts vielleicht alles etwas seltsam. Einige Tage später jedenfalls rückte die Kontrollkommision heran. Der Moment der Wahrheit war gekommen:
Gegen Mittag waren 1000 Kühe gemolken und untersucht worden, und keine einzige war von Tuberkulose befallen. ... die vorher eindeutig erkrankten Tiere waren vollkommen gesund
Die Reaktion war entsprechend:
Die Arbeiter, die das Wunder einfach nicht fassen konnten, kamen in den Stall und freuten sich mit uns ... Die Gesundheitsbeamten sagten, dass es für dieses Phänomen keine medizinische Erklärung gäbe
Die hatte dann aber Demos Shakarian parat:  "Dr. Glover hat gebetet und Gott hat das Gebet erhört!"


Anmerkung von Bluebird:

Der Autor, Demos Shakarian (1913-93) , war der Gründer der "Geschäftsleute des vollen Evangeliums" ... dieses hier berichtete Wunder gehört eher zu den "kleineren" des Buches, passt aber vielleicht ganz gut in die gegenwärtige "Corona-Zeit"

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text


 Regina (13.04.20)
Sowas gibt es. Aber es gibt auch Verdrängung.

 loslosch (13.04.20)
die in rom wären dann kleinmütig? ich schätze, die wollen dem tod von der schippe springen.
Cora (29)
(13.04.20)
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 Bluebird meinte dazu am 13.04.20:
Einige Tage später jedenfalls rückte die Kontrollkommision heran. Der Moment der Wahrheit war gekommen:
"Gegen Mittag waren 1000 Kühe gemolken und untersucht worden, und keine einzige war von Tuberkulose befallen. ... die vorher eindeutig erkrankten Tiere waren vollkommen gesund"

Hier ist von "Untersuchung" die Rede ... im Übrigen gehe ich mal davon aus, dass bei einer Fehl-diagnose viele Tiere umgekommen wären und Shakarian sicher die Sache nicht an die große Glocke gehängt hätte

 Dieter Wal antwortete darauf am 13.04.20:
Wer an Wunder glauben will, schiebt sich seine Realitätswahrnehmung so zurecht, dass für ihn sich überall Wunder ereignen. Alles andere ignoriert er.

Man könnte genauso mit einem Verschwörungstheoretiker diskutieren.
Cora (29) schrieb daraufhin am 13.04.20:
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 LotharAtzert äußerte darauf am 13.04.20:
Es sind nicht "bloße" Worte, Cora, sondern es handelt sich um durch Visualisierung und monotone Wiederholung, sowie der Gläubigkeit des Praktizierenden aufgeladene Heilkraftfelder. "Gedanken bestehen aus hauchfeinen Wärmestrahlen" - wurde inzwischen sogar wissenschaftlich bestätigt, etwa 2400 Jahre nach dem ersten Artikulieren durch Gautama Buddha, der diese in Meditation "sah".

Im Osten spricht man in "ent-sprechenden" Kreisen schon seit Jahrtausenden Mantras; im Westen tut man sich da schwerer, zumal "Aufgeklärte" davon nicht wirklich was wissen wollen und lieber bei Hohn und Spott bleiben. Vielleicht später, in 2400 Jahren. Dabei gibt es in der Muttersprache durchaus noch magisch wirkende "Kraftworte".
Aufgrund fehlender Praxis ist es hierzulande nicht nur für Bluebird schwer, darüber die richtigen Worte zu finden, es ist auch ein (meiner Meinung nach) sinnloses Unterfangen, zu Ungläubigen ausgerechnet darüber und in Coronazeitem zu reden. In diesem Punkt geb ich dir also recht.

Zu dem hier angesprochenen Fall möchte ich nichts sagen.
Cora (29) ergänzte dazu am 13.04.20:
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 LotharAtzert meinte dazu am 13.04.20:
… in Tibet werden Ziegen und Yaks unangebunden im Freien gemolken. Die Frauen sprechen ihre Mantras und die Tiere warten geduldig, bis der letzte Tropfen aus dem Euter ist. So werden sie erst gar nicht krank.
Allerdings jetzt, wo die Chinesen das Sagen haben, ändert sich das. ...

 Bluebird meinte dazu am 13.04.20:
@Cora
"Die Seuche war für die Farmer eine existentielle Bedrohung:
Wenn in einer Herde eine bestimmte Anzahl verdächtiger und kranker Tiere waren, mußten nach dem Gesetz alle Tiere getötet werden - die gesunden und die kranken Kühe
Und von den 1000 Kühen, die Shakarian besaß, waren 100 krank und 200 verdächtig. Nur noch einige mehr und alle Tiere hätten geschlachtet werden müssen. "
und
Gegen Mittag waren 1000 Kühe gemolken und untersucht worden, und keine einzige war von Tuberkulose befallen. ... die vorher eindeutig erkrankten Tiere waren vollkommen gesund ...Die Gesundheitsbeamten sagten, dass es für dieses Phänomen keine medizinische Erklärung gäbe

Ich wüsste nicht, warum ich diese Textaussagen in Zweifel ziehen sollte. Das Beamte vom Veterinäramt, die vorher klare Erkrankungen diagnostiziert haben, plötzlich einen Unterschied dazu nicht mehr richtig diagnostizieren könnten, erscheint mir doch äußerst unwahrscheinlich.

Ich gehe mal davon aus, dass sie was von ihrem Fach verstanden und sicher zwei- oder dreimal hingeschaut haben, bevor sie grünes Licht gaben.
Cora (29) meinte dazu am 13.04.20:
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Cora (29) meinte dazu am 13.04.20:
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 Graeculus meinte dazu am 13.04.20:
Das(s) Beamte vom Veterinäramt, die vorher klare Erkrankungen diagnostiziert haben, plötzlich einen Unterschied dazu nicht mehr richtig diagnostizieren könnten, erscheint mir doch äußerst unwahrscheinlich.

Ich gehe mal davon aus, dass sie was von ihrem Fach verstanden und sicher zwei- oder dreimal hingeschaut haben, bevor sie grünes Licht gaben.
Du hast/kennst keinerlei Berichte der Beamten vom Veterinäramt; Du kennst überhaupt nichts außer dem unüberprüfbaren Bericht eines Farmers, dem vermutlich der evangelikale Geistliche, der das 'Wunder' bewirkt hat, zustimmen würde, wenn er noch lebte.

Wenn sich ein Zeuge auf andere Zeugen beruft, die man nicht unabhängig davon selbst befragen kann, hat man nicht mehrere Zeugen, sondern nur einen. Du kannst dessen Aussage mit verschiedenen Mitteln auf ihre Plausibilität überprüfen und kommst so zu Hypothesen, aber mehrere Zeugen hast Du nicht.

Aber immerhin liegt Dir die Chuzpe fern, hier ohne jeglichen Beleg Sätze hinzusetzen wie diesen:
"Gedanken bestehen aus hauchfeinen Wärmestrahlen" - wurde inzwischen sogar wissenschaftlich bestätigt
Das schlägt dem Faß die Krone ins Gesicht.
Cora (29) meinte dazu am 13.04.20:
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 Graeculus meinte dazu am 13.04.20:
Auch das, ja. Aber mir geht es um den grundsätzlichen Denkfehler, der darin besteht, anzunehmen, man habe vier statt nur einen Zeugen, wenn 1 behauptet, auch 2, 3 und 4 könnten das bestätigen.

Das verstärkt dann noch die ohnehin vorhandene Tendenz, all das als bestätigt anzusehen, was zu den eigenen Überzegungen paßt (sog. kohärenztheoretischer Wahrheitsbegriff).

 LotharAtzert meinte dazu am 13.04.20:
@C.
Was soll das ewige Vergleichen? Wenn ich sehe, daß Wesen andernorts zufriedener sind, dann lerne ich von ihnen, egal aus welcher Weltgegend sie kommen und möchte das so gut wie möglich in meinem Umfeld ähnlich halten, insbesondere auch, wenn es um Tiere geht, die von mir abgängig sind.

Lotharius Kronenschläger (coronam reticulo)

Antwort geändert am 13.04.2020 um 16:30 Uhr
Cora (29) meinte dazu am 13.04.20:
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 LotharAtzert meinte dazu am 13.04.20:
Ja, ich belasse es aber nicht dabei, sondern biete das an, was ich von Tibetern gelernt hab. Ich weiß, was Mantras sind aus eigener Praxis und muß nicht nachweisen, wer das bestätigen kann, wie es ein kV-Eleve weiter oben einfordert.

Verdammt, immer diese Änderungen - ich hab auf was völlig anderes geantwortet.

Antwort geändert am 13.04.2020 um 16:45 Uhr
Cora (29) meinte dazu am 13.04.20:
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 LotharAtzert meinte dazu am 13.04.20:
Wir sind doch noch mitten drin: sag mir, was du haben willst und wenn ich es habe, liefere ich! Was ich nicht habe, werde ich mir auch nicht aus den Fingern saugen.

Oder soll ich was anbieten? ZB. die vier Betrachtungen, die den Geist vorbereiten für die Dharmapraxis. Weiß nur nicht, wie das dem Bluebird auf seinem Thread gefallen würde.
Oder die Chenresig-Praxis mit Mantra? Oder Vajrasattva- Reinigungspraxis?
Sprich, was du wolle!

 Graeculus meinte dazu am 13.04.20:
Ob wir noch etwas zur wissenschaftlichen Bestätigung dafür erfahren, daß Gedanken aus 'hauchfeinen Wärmestrahlen' bestehen?

 LotharAtzert meinte dazu am 13.04.20:
Graeculus, deine Witze werden auch immer abgeschmackter. Immerhin redest du fast wider mit mir.
Mit h. W. ist Energie gemeint. Das war zu einer Zeit, als man hierzulande noch mit Keulen herum lief.
Cora (29) meinte dazu am 13.04.20:
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 LotharAtzert meinte dazu am 13.04.20:
Umsetzen? Ja Kruzifix, ich hab dir was angeboten, du möchtest nix und die Sache ist somit erledigt!

 Graeculus meinte dazu am 13.04.20:
Wo ist die wissenschaftliche Bestätigung, von der du geredet hast?
Für: a) Gedanken bestehen aus hauchfeinen Wärmestrahlen, b) Gedanken bestehen aus Energie.

Antwort geändert am 13.04.2020 um 23:16 Uhr
Cora (29) meinte dazu am 13.04.20:
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 Bluebird meinte dazu am 14.04.20:
Lieber Graeculus,
als die 10 Jünger dem Thomas erzählen, dass der Herr ihnen erschienen sei, reagiert der "pampig": "Ihr könnt mir viel erzählen, glaube ich erst, wenn ich es selber sehe! Ohne Beweise läuft da bei mir gar nichts!"
Eine lobenswerte Skepsis, nicht wahr?
Jesus gewährt ihm den geforferten Beweis, tadelt ihn aber auch gleichzeitig: "Es wäre besser gewesen, du hättest ( den anderen) ohne Beweise geglaubt."

Manche, und damit meine ich gar nicht mal dich ( mehr eine allgemeine Beobachtung) , sind recht stolz auf ihre skeptische Grundhaltung ... dass sie nicht "blind" glauben, was irgendwelche Leute behaupten. Aber vielleicht wäre ein gewisses Grundvertrauen manchmal hilfreicher als diese Grundskepsis ... kann mal sicher auch mal reinfallen, aber möglicherweise auch Einiges persönlich für sich entdecken ...
Cora (29) meinte dazu am 14.04.20:
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kleinschreibe (57)
(13.04.20)
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 Regina (14.04.20)
Es wird immer wieder von solchen Heilungen berichtet. Dem Europäer fällt es schwer, sich da energetische Vorgänge vorzustellen. Er glaubt an Naturwissenschaft, die das ausklammert. Ich halte mich neutral. Hier kann Verschiedenes der Fall sein:
1. Das Buch ist fantasiert, weil sich sowas gut verkauft.
2. Die Geschichte stimmt, hat aber für uns kaum Relevanz, weil wir nicht daran beteiligt sind.
3. Auch unseren eigenen Wahrnehmungen können wir nicht immer trauen.
4. Hier sind hypnotische, schamanistische oder suggestive Kräfte am Werk, durchaus mit Nebenwirkungen.
5. Wenn behauptet wird, Jesus oder Gott tut das, glaube ich das nicht blind, sondern ich warte, ob sich der Pferdefuß meinem Bewusstsein zeigt. Diese etwas skeptischere Haltung würde ich dir wünschen, Bluebi.
Gruß Gina
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