Von goldenen Nadeln, schwebenden Gegenständen und Fräulein Faust

Essay zum Thema Magie

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)
Die Geschichte von dem Magier, der durch Blicke zu töten vermochte, dann aber das Augenduell mit dem Pastor verlor, ist noch nicht ganz zu Ende erzählt.
Als der Magier wieder zur Besinnung kam, sagte er: „Aber ich habe immer noch Kraft. Vor zwanzig Jahren sind in meinen rechten und meinen linken Arm je zwei goldene Nadeln hineingezaubert worden.“
Die Nadeln hatten bestimmte Funktionen, beispielsweise ihn körperlich zu schützen.
Einem unserer Bibelschüler sagte er: „Nimm dein Messer und stich mich!“ Und er tat es und das Messer ging nicht hinein. Er sagte: „Ich habe immer noch (magische) Kraft. Hat Jesus Macht diese Nadeln aus meinem Körper herauszukriegen?“
Wieder wurde im Namen Jesu für ihn gebetet: 
Und es geschah, dass sich diese Nadeln in seinem Körper bewegten. Wir haben es selber mit unseren eigenen Augen gesehen, dass sie aus dem Fleisch heraustraten. Es haben viele gesehen.
Ich meine, das ist natürlich für europäische Vorstellungen eine ziemlich absurde Geschichte. Man ist geneigt, sie schnell ins Reich der Fabeln und Phantasien zu verbannen.
    Auf der anderen Seite nehmen wir den Reisebericht des Marco Polo, den er ausdrücklich im Vorwort als wahrheitsgemäß bezeichnet. Das müsste ja dann auch für diese Geschichte gelten:    Marco Polo – und die unheimlichen Zauberer. Oder nehmen wir den Augenzeugenbericht des Thomas Mann:  Thomas Mann –  und das fliegende Taschentuch

Und solche Berichte gibt es einfach zu viele, um sie alle als Spinnerei abtun zu können. Sie weisen uns auf eine Wirklichkeit hin, die in unseren aufgeklärten Zeiten gerne als mittelalterlichen Aberglauben abgetan wird.
Aus christlicher Sicht befinden wir uns in einem Spannungsfeld zwischen Gott und Teufel.
  Zum Abschluss eine kleine Anekdote, die sich 1985 am Tage nach meiner Bekehrung ( zum christlichen Glauben) ereignete:   Vom Teufel geschickt?

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (17.04.20)
Auf der anderen Seite nehmen wir den Reisebericht des Marco Polo, den er ausdrücklich im Vorwort als wahrheitsgemäß bezeichnet.
An dieser Stelle erlaubst Du Dir einen Scherz, oder? Die bloße Behauptung, daß ein Bericht wahr sei!
Es ist umstritten und unklar, ob Marco Polo jemals in China gewesen ist.

 Bluebird meinte dazu am 17.04.20:
Es ist umstritten und unklar, ob Marco Polo jemals in China gewesen ist. ( Zitat) Das soll wohl jetzt ein Scherz sein, oder?

Antwort geändert am 17.04.2020 um 11:31 Uhr

 Graeculus antwortete darauf am 17.04.20:
Ich schlage vor, daß Du wenigstens den Wikipedia-Artikel zu Marco Polo einmal liest.
Interessant dürfte dabei auch die Textgeschichte sein. Es steht ja nicht so, daß es einen von Marco Polo selbst geschriebenen Text gäbe. Meiner Erinnerung nach - ich mag mich jetzt nicht näher damit befassen - hat ein Mithäftling gesagt (behauptet), so habe es ihm Marco Polo diktiert.
Es ist jedenfalls ein Buch, das etliche Rätsel aufgibt.

 LotharAtzert schrieb daraufhin am 17.04.20:
Interessantes Thema, wo sich Chuzpe-Lothi gerne einschaltet. Seine Heiligkeit, der 16. Karmapa (der Kagyudpas geliebtes Oberhaupt) soll laut Ole Nydahl bestätigt haben, daß er als Karma Pakshi Marco Polo in China begegnet ist, wo dieser ihn "Bakschi" nannte. Als solcher zeigte er Polo ein paar magische Kunststückchen, wie Gläser zum Munde der Anwesenden schweben lassen und ählichen Schaber-Nack.
Karma Pakshi - der 3. Karmapa - war der letzte, der Zauberkunststückchen vorführte, da, wie es heißt, ab da das Zeitalter der Magie zuende war und niemand heute mehr so einen Stuß glauben würde - jetzt mal von Bluebird abgesehen. …

Antwort geändert am 17.04.2020 um 16:53 Uhr

 Bluebird äußerte darauf am 17.04.20:
Danke, Lothar!
Dem Graeculus zu Gefallen werde ich noch mal kurz recherchieren, aber persönlich habe ich nicht den geringsten Zweifel, das Marco Polo in China war und auch wahrhaftig von seinen Erlebnissen berichtet hat

 Bluebird ergänzte dazu am 17.04.20:
Für Graeculus:
Im Jahr 1324 starb Marco Polo. Da Kritiker schon damals seine Erzählungen für unwahr hielten, wurde er zuletzt von Priestern, Freunden und Verwandten aufgefordert, um seines Seelenheiles willen den Lügengeschichten doch endlich abzuschwören. Dem Bericht des Chronisten Jacopo d'Aqui zufolge soll Marco Polo jedoch auf dem Sterbebett erwidert haben: „Ich habe nicht die Hälfte dessen erzählt, was ich gesehen habe!“ Wikipedia)

 Graeculus meinte dazu am 17.04.20:
Wie gesagt: umstritten.
Um nur ein zweites Argument (neben der komischen Entstehungsgeschichte des Buches) zu erwähnen: Wenn Ihr als mittelalterliche Europäer nach China gekommen wärt, hättet Ihr anschließend der staunenden Leserschaft sicher etwas von dem seltsamen Getränk berichtet, das in China eine so große Bedeutung besitzt, in Europa hingegen völlig unbekannt war. Marco Polo aber erwähnt den Tee mit keinem Wort.
Es gibt weitere Gegenargumente, die ich Deiner 'kurzen Recherche' überlasse.

 Graeculus meinte dazu am 17.04.20:
Wer ungeprüft den Versicherungen eines Autors glaubt (in diesem Falle aus zweiter Hand überliefert), der glaubt sicher auch Casanovas Memoiren.

 LotharAtzert meinte dazu am 17.04.20:
Also ich war ja über 10 Jahre Teeladeninhaber und kann sagen: das interessiert selbst heute noch keine Sau -, daß ein Teemeister am Geschmack des Tees erkennt, von welcher Quelle das Wasser stammt.

 Graeculus meinte dazu am 17.04.20:
Das halte ich für möglich. Aber Du hättest bestimmt über den Tee in China berichtet, wärest Du dorthin gereist.

Sehr umstritten und zweifelhaft ist auch der phantastische Bericht des Marco Polo über die Assassinen, für deren damalige Existenz es keinerlei Beleg gibt.

 LotharAtzert meinte dazu am 17.04.20:
Sicher hätte ich über den Tee in China berichtet. Doch für Tee-Banausen muß das nicht zwingend auch so sein. Es kommt wohl darauf an, was einer für wertvoll empfindet und was ihm entbehrlich dünkt. Wäre Bluebird nach China gereist, hätte er von den christlichen Missionsstationen berichtet, aber wenig bis nichts vom Taoismus.

 LotharAtzert (17.04.20)
Der ursprüngliche Kommentar wurde am 17.04.2020 um 22:40 Uhr wieder zurückgezogen.

 Regina (17.04.20)
Ich hoffe bald von dir wieder was anderes zu lesen, was von dir selber, diese Querverweise nerven mich. Das Magiezeugs ist mir auch ganz wurscht, außer es betrifft mich selber. Da streitet ihr euch über den Polo und was is jetzt die Botschaft von dem Text?

 Bluebird meinte dazu am 17.04.20:
Sagen wir mal so ... im Moment liegt mein schreibender Schwerpunkt gerade im Paranormalen/Übersinnlichen ... aber ich habe natürlich verschiedene Themenfelder .... innerhalb meines christlich geprägten "Schreibens"
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