Odyssee

Gedicht zum Thema Ausweglosigkeit/ Dilemma

von  Peer

Irgendwo im Nirgendwo
hab ich mich verirrt,
und die fremde Leere hat
mich zutiefst verwirrt.

Irgendwo im Nirgendwo
stand ein Kreuz im Raum.
Die es aber aufgestellt,
kümmerte es kaum.

Irgendwo im Nirgendwo
liegt manch Sehnsuchtsland.
Selig wer es, wenn nicht dort,
so doch in sich fand.

Irgendwo im Nirgendwo
sucht' ich längst nicht mehr,
wenn nur das, was mir vertraut,
eine Heimat wär.

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Kommentare zu diesem Text


 ViktorVanHynthersin (29.04.20)
"Irgendwo im Nirgendwo" ist schon ein Dilemma und wenn dann noch eine Odyssee dazu kommt...
Herzlichst
Viktor

 Peer meinte dazu am 29.04.20:
So fühlen sich manche, die, aus was für Gründen auch immer, in eine solche Situation kamen, und als Entwurzelte zum Spielball der Gewalten wurden.
LG Peer

Antwort geändert am 29.04.2020 um 08:59 Uhr
Jo-W. (83)
(29.04.20)
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 Peer antwortete darauf am 29.04.20:
Ja, ist auf vielfältige Schicksale anwendbar, wiewohl ich eine bestimmte Menschengruppe im Fokus hatte.
LG Peer

 eiskimo (29.04.20)
Dein Text trifft sehr gut unsere überbordende Heimatlosigkeit!
lG
Eiskimo

 Peer schrieb daraufhin am 29.04.20:
Ja, ein Identitäts- oder Heimatverlust betrifft in unserer zunehmend mobilen und von inneren Unruhe erfassten Welt viele Menschen.
LG Peer

 AZU20 (29.04.20)
Man sollte die Suche natürlich nicht aufgeben. LG

 Peer äußerte darauf am 29.04.20:
... aus reinem Selbsterhaltungstrieb schon nicht.
LG Peer

 sandfarben (29.04.20)
Ein Gedicht über Heimat- Heimatlosigkeit, über innere Zerrissenheit oder die Sehnsucht irgendwo anzukommen, stattdessen wird das Nirgendwo beschrieben um die Situation zu verdeutlichen. Gut! Gefällt mir.

 Peer ergänzte dazu am 29.04.20:
Ja, ich denke, daran leidet ein Großteil der Menschen auf die eine oder andre Weise.
LG Peer

 niemand (29.04.20)
Ich kann Dein Gedicht voll nachempfinden, lieber Peer.
Mit lieben Grüßen, Irene

 Peer meinte dazu am 29.04.20:
Wer die Heimat verlor, hat ein gut Teil seiner selbst verloren.
LG Peer

 AvaLiam (30.04.20)
Lieber Peer.

Irgendwo im Nirgendwo. Das war ein kurzer, stetiger Gedanke auf meiner eigenen jahrelangen Suche nach Heimat, da ich diese weder in meiner Herkunft noch in meinem Bleiben irgendwo fand.

Kein schönes Gefühl. Der Mensch möchte Wurzeln treiben können, sich nach einer langen Reise auf seinen Hafen freuen. Ohne Heimat geistert er durch die Lande und verliert sich selbst zu einem großen Teil.

So geht es ALLEN Heimatlosen.

Natürlich kann ich ab und an ein bisschen zwischen den Zeilen lesen und spüre hier klare Verweise.
Menschen die durch das Leben selbst, ihr Schicksal oder denen, die Schicksal "spielen" zu Heimatlosen werden und selbst kaum bis keine Entscheidungsgewalt darüber hatten, flüchteten, vertrieben worden sind, erleben das noch viel konzentrierter. Zudem Freunde und Familie oft auseinandertreiben , sich ewig suchen und auch die innere Heimat, der Bezug zu Menschen und Orten gleichermaßen verloren geht.
Man kann nicht einfach zurück, anrufen, vorbeifahren...

Ein großes Loch und es bedarf vieler empathischer und treuer Menschen, diese Leere wieder anzufüllen mit neuen schönen Erinnerungen...Geduld und Zeit.

Schöne Zeilen für ein trauriges Gefühl.

herzliche Grüße - Ava
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