Ein göttlicher Auftrag

Erzählung zum Thema Abenteuer

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)
Es war zu Beginn des Jahres 1958, als David Wilkerson, ein junger amerikanischer Landprediger, sich  zur nächtlichen Stunde in sein Arbeitszimmer zurückzog. Schon seit einiger Zeit hatte er es sich zur Angewohnheit gemacht, dort täglich circa zwei Stunden mit Gebet, Bibellesen und Nachdenken zu verbringen.
    Den ganzen Abend über hatte er schon eine starke innere Unruhe verspürt, die aber nun während des Betens in eine tiefe Traurigkeit überging: 

Sie kam plötzlich über mich und ich fragte mich, was sie wohl bedeuten könnte. Ich stand auf und knipste im Arbeitszimmer die Lampen an:  …“Was willst du mir sagen, Herr?“
Er begann in seinem Arbeitszimmer umherzuwandern, als plötzlich sein Blick auf ein herumliegendes Life-magazin fiel. Er verspürte einen starken inneren Drang, es öffnen zu sollen:

Ich setzte mich in meinen braunledernen Drehstuhl und schlug mit hart klopfendem Herzen, als ob ich dicht vor etwas stünde, was mein Begreifen überstieg, die Zeitschrift auf. Einen Augenblick später besah ich eine Federzeichnung, die sieben Jungen darstellten, und dabei strömten mir Tränen über das Gesicht.
Nachdem der Tränenstrom versiegt war, begann David Wilkerson, der junge Landprediger aus Philipsburg (Pennsylvania) den Lifeartikel durchzulesen. Und was er da las, bestürzte ihn zutiefst.
    Die sieben Jungens auf der Federzeichnung waren alle Mitglieder einer New Yorker Straßengang namens „The Dragons“ und hatten einen 15 jährigen, poliogelähmten Jungen brutal gefoltert und getötet. Nun standen sie vor Gericht und hatten sich für diese Tat zu verantworten.

Die Geschichte widerte mich an. Sie drehte mir den Magen um... als mir plötzlich der Gedanke - so kristallklar wie von anderswo hergekommen – in den Kopf sprang: Geh nach New York und hilf diesen Jungen!
Wilkerson wehrte sich noch eine Weile gegen den für ihn absurden Gedanken, aber er wollte einfach nicht verschwinden. Schließlich begriff er, dass er soeben einen göttlichen Auftrag erhalten hatte.


Anmerkung von Bluebird:

Folge 1 meiner kommentierten Nacherzählung von "Das Kreuz und die Messerhelden"

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text


 Annabell (30.04.20)
Hallo Bluebird, bitte berichtigen:
... inneren Drang, es öffnen zu sollen (= ein "n" anfügen)
interessanter Text, gern gelesen.
LG Annabell

 Bluebird meinte dazu am 30.04.20:
Ja danke, Annabell!
Schön, dass der Text dir gefallen hat

 Dieter Wal (30.04.20)
1. Farbmarkierung nervig. Es wirkt doof und penetrant.

2. Öffentliche Mitteilungen religiöser Erfahrungen wirken auf Nichtreligiöse und religiöse Rationalisten abstoßend, weil sie für Menschen, die religiöse Erfahrungen nicht kennen, nicht nachvollziehbar sind. Das ist etwa so meschugge, wie über mystische Erfahrungen mit Profanen zu sprechen.

Aber das ist Wald- und Wiesen-Ein Mann-"Gemeinde"-Fundis eh wurst.

 Bluebird antwortete darauf am 30.04.20:
Zu 1 ... Farbmarkierungen wähle ich wirklich nur noch äußerst selten
Zu 2. wie ein Text auf jemanden wirkt, würde ich prinzipiell offen lassen wollen ... aber aus Angst vor möglicher Ablehnung etwas nicht zu schreiben, würde nicht meinem "litrarischen" Anspruch entsprechen ... im Übrigen liegt doch die wahre Kunst des Schreibens darin, jemandem gerade schwer Fassbares/Begreifliches nachvollziehbar werden zu lassen, oder?

Antwort geändert am 30.04.2020 um 12:03 Uhr

 Dieter Wal schrieb daraufhin am 30.04.20:
" liegt doch die wahre Kunst des Schreibens darin, jemandem gerade schwer Fassbares/Begreifliches nachvollziehbar werden zu lassen, oder?"

Das gelingt nicht einmal Kipling in Kim. Vielleicht in seinen phantastischen Erzählungen.

Bei mir kommt über die simpel gestrickten Texte immer nur ein bigotter Einfaltspinsel an, der Du im wirklichen Leben nicht einmal bist.

Was den Fraß so dröge macht, wenn man gefühlte 25.000 Bluebirdtexte las, ist die blöde missionarische Absicht. Ohne die hätte es nicht diesen käsig-arschigen Fundiextrabigott 3000-"Charme".

Antwort geändert am 30.04.2020 um 13:11 Uhr

Antwort geändert am 30.04.2020 um 13:12 Uhr
Cora (29) äußerte darauf am 30.04.20:
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