Ein Tag wie jeder andere

Skizze zum Thema Morgenstimmung

von  StillerHeld

Durch die zum Teil mit Reif belegte Scheibe drang das kalte blaue Licht eines Frühlingsmorgens.

Die Dunkelheit wich nur zögerlich aus der Fensteröffnung und zog sich in den hinteren Teil des Raumes zurück. Ein zarter Rotton mischte sich unter die blaue Farbe des Lichts, knospte in Magenta und Zinnober und erblühte in Orange.

Einzelne Vögel begannen ihren Gesang, erst zögerlich, dann mutiger, dann setzten andere ein. Ihre Stimmen harmonierten und duellierten sich, Tonreihen stiegen auf und fielen ab, trafen sich beim hohen C und trennten sich wieder.

Konturen verließen das Versteck der Dunkelheit und kleideten sich mutig in starke Kontraste. Schneekristalle schimmerten erst träge in Blaugrau, bis sich erste schüchterne Sonnenstrahlen an sie herantasteten und sie mit funkensprühendem Atem wachküssten.



Eine Vielzahl an Farben eroberte die Szene und ließ ihre Spektren in mürrischen Nebelbänken toben.

Atmendes, pulsierendes Leben entstieg der Nacht, taumelnd, glückselig, stetig wachsend an seiner eigenen Begeisterung und Ekstase.

Und er, der er da verschlafen am Fenster stand, in eine Blase wohliger Wärme gehüllt, halb träumend noch, nahm keinen Anteil an diesem Schauspiel. Ein Tag wie jeder andere, so schien es ihm, war angebrochen.

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (03.05.20)
Du hast das Spiel des Lichts schön beschrieben. Aber ich habe noch keinen Novemkbermorgen mit Schneekristallen und gleichzetigem Vogelsang erlebt. Das kannst du leicht korrigieren. Es handeltsich auch um eine Skizze und nicht um eine Kurzgeschichte.
LG
Ekki

 StillerHeld meinte dazu am 11.05.20:
Danke für Deine Rückmeldung - Du hast 2x recht.
LG
Roman

Antwort geändert am 11.05.2020 um 19:32 Uhr

 Dieter_Rotmund (04.05.20)
Zu viele Adjektive.

 StillerHeld antwortete darauf am 11.05.20:
Ich schenke Dir hiermit die überzähligen Adjektive
LG
Roman

 Dieter_Rotmund schrieb daraufhin am 11.02.21:
Danke, keine Verwendung!
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