Murphy

Text zum Thema Reflexion

von  jennyfalk78

Bin aufgewachsen mit unabgeschlossenen Handlungen.
Soll heißen, irgendwie war ich da.
Ich persönlich, habe relativ schnell das Beste daraus gemacht.
Mit vier konnte ich kochen und habe mir ständig die Hände verbrannt.
Meinen Mitschülern die Haare geschnitten,
Fußnägel geknipst und wurde aus den Klassen verbannt.
Die Faxen  von Dick und Doof
verinnerlicht. Dickgicht aus den Fluren mitgenommen.
Immerhin, ich war da!
Vom System betrachtet, sabotiere ich meinen Anfang.
Wurde erwachsen mit der Ausfallsicherheit.
Soll heißen, mehr blieb nicht.
Um mich herum wurde gesoffen, Liebe gemacht und
Müll gesondert.
War mittendrin und leider habe ich diese Party gesponsert.
Mit zwölf bin ich ausgewandert.
Gedanklich, versteht sich.
Fühle ständig die Tücke des Objekts.
Wenn ich ehrlich bin, begreife ich nichts.
Dieselbe Geschichte redundant im Sein.
Bin groß und geworden.
Alles zerfällt, verkleiner mich um
Unverbindliches Geschehen zu lassen.
Mit siebzehn fremde Kotze gewischt,
sollte so sein.
Ich glaube, ich war schon mit drei erwachsen.

Dirigiere das Orchester mit Skalpell und
ritze Wunden auf, die der Zeit geschuldet sind.
Nun, einfach das Beste für mich.

Die Welt um mich herum hat ständig Mitleid.
Kann ich leider nicht verstehen.
Könnte ja auch möglich sein,
das Murphy vererblich ist?
Das wäre immerhin eine Erklärung für sämtliche Unzulänglichkeiten,
Blutergüsse, Brandwunden, Verstauchungen und
Risse im Wundbrannt.

Ich lebe den schlimmstmöglichen Fall von Anfang an.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (05.05.20)
Interessant. Ich nehme an, die nimmst hier die Perspektive eines Heranwachsenden in/aus sog. bildungsfernen Schichten an und beschreibst dessen Lebenswelt? Könnte hier und konkreter sein und nicht zu oft so allgemein (lieber "Dortmund-Nordstadt" als gleich "Die Welt"). Sprachliche Defizite sind bei solch einem Erzähler natürlich in gewisser Weise angebracht (super: "Müll gesondert"), aber an einzwei Stellen ist des doch etwas arg unverständlich, z.B. "Dickgicht aus den Fluren".

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 09.05.20:
?

 jennyfalk78 antwortete darauf am 22.05.20:
Ach Dieter, du hast es ja schon sehr mit bildungsfernen Schichten.
Ich bin jetzt mal ganz offen, ich weiß es einfach nicht besser.
Trotzdem genieße ich ständig eine Weiter/bildung und auch andere Schichten treffen Murphy.
Die Jenny

Dickdicht aus den Fluren sind die Schatten, die ob Bildung oder Reichtum, einem blaue Flecke bringen.

 Dieter_Rotmund schrieb daraufhin am 22.05.20:
Was jetzt nun, "Dickgicht" oder "Dickdicht" ?

Hast Du meinen Vorschlag mit der Konkretisierung verstanden?

 TassoTuwas (08.05.20)
Liebe Jenny,
wenn schon Murphy, dann aber bitte den Paul.
Der Murphy, den du meinst, war eine alte Unke und du bist ganz gewiss kein Frosch!
Und auch der schlimmste Fall ist nicht von Ewigkeit.
Herzliche Grüße
TT

 jennyfalk78 äußerte darauf am 22.05.20:
Herrlich!
Den Paul hatte ich auch schon am Start.
Muss dich leider berichtigen, der schlimmste Fall ist die Ewigkeit!
Die Deine Jenny
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