wintergefühle

Gedicht zum Thema Entfremdung

von  monalisa

du liebst mich immer noch sagst du
und starrst in deine tasse
rührst immer noch mehr zucker um
wie ich die süße hasse

im immer noch zerbröselt liebe
der keks in meiner hand
der reiz der unerhörten dinge
die ich mit dir erfand

und winter zieht ins land
in strähnen durch mein haar
malt schatten an die wand
wo früher sonne war

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Kommentare zu diesem Text


 TassoTuwas (05.05.20)
Nichts ist mehr kostenfrei.
Entfremdung kann nur sein, wo es Erinnerung gibt.
Ein Trost, immerhin.
Liebe Grüße
TT

 monalisa meinte dazu am 06.05.20:
Da hast du wohl recht, lieber Tasso, umso schmerzlicher scheint es, die Nähe zu vermissen.
Vielen Dank für deinen Beitrag .

Liebe Grüße
mona

 ViktorVanHynthersin (05.05.20)
Da kann das Lyrich wohl kaum auf frühlingsgefühle hoffen... Eine gut in Worte gefasste Situation.
Herzlichst
Viktor

 monalisa antwortete darauf am 06.05.20:
Wer weiß, Viktor, vielleicht ist ja noch nicht aller Tage Abend, folgt auf den Winter doch wieder ein Frühling mit entsprechenden Gefühlen. ;)

Dankeschön und liebe Grüße
mona

 Moja (05.05.20)
Ach ja, Mona, mit der Zeit wird man sich einander wieder fremd,
die Kälte wird spürbar in jeder Strophe.

Seufzenden Gruß,
Moja

 monalisa schrieb daraufhin am 06.05.20:
Hallo Moja, ich weiß nicht, soll ich mich jetzt freuen, dass die Kälte spürbar ist? Die Kälte an sich finde ich ja zum Weinen, aber genau das wollte ich ausdrücken und deshalb freue ich mich, wenn mir das gelungen ist.
Danke für dein Feedback!

Liebe Grüße
mona

 Moja äußerte darauf am 06.05.20:
Nein, nichts zum Freuen, Mona!

Das Erkalten einer Beziehung ist ein schmerzhafter Prozess, man trauert um den Verlust der Gemeinsamkeit, ahnt die bevorstehende Einsamkeit - das Altern, die heraufziehenden Schatten, das Verdüstern und Erkalten - genau diese Gefühle hast Du in Deinem Gedicht so treffend ausgedrückt.

Liebe Grüße,
Moja

 EkkehartMittelberg (05.05.20)
Hallo Mona,
Entfremdung ereignet sich nicht plötzlich. Sist ein Prozess. Genau das kommt in deinem Gedicht zum Ausdruck.
Wieder einmal gefallen mir deine einfachen Bilder, die Empathie ermöglichen.
Herzliche Grüße
Ekki

 monalisa ergänzte dazu am 06.05.20:
Lieber Ekki, ja, es ist eine sehr einfache, unspektakuläre und alltägliche Geschichte, deshalb habe ich auch diese einfache Form und Sprache, die lebensnahen Bilder gewählt. Freut mich, wenns gefällt. Dankeschön!

Liebe Grüße
mona

 minze (05.05.20)
klanglich toll gestaltet. Und ich gebe Ekki recht, die einfachen, klaren Bilder sind sehr schön, die Zeilenumbrüche, die Gedankensprünge und Ebenen die gerade in diesen Bildern aufleben.
Auch wenn ich persönlich die Metaphern der letzten Strophe etwas üblicher und weniger frisch und deiner eigenen Sprache eigen rezipiere - aber das ist nebensächlich, denn auch bekannte Bilder sprechen eben zu einem und tragen Bedeutung. Gerne gelesen.

 monalisa meinte dazu am 06.05.20:
Hallo Minze,
ich kann dir und dem Achten nur recht geben, was die letzte Strophe anlangt! Die ist abgegriffen, klischeehaft und gar nicht originell.
Da war ich mir im Vorfeld auch nicht sicher:
Ich hatte mir das so gedacht, dass ja auch das Leben des LI zunehmend verarmt, deshalb wäre es mir nicht richtig erschienen, hier sprachlich-bildlich allzusehr aufzutrumpfen, es sollte eher 'stumpf' ausschleichen und ein wenig nachhallen. Die Strophe ganz fallen zu lassen, hatte ich auch überlegt. Da hätte mir aber doch etwas gefehlt.
Auf das Bild des Winters in der Verknüpfung von Kälte und Alter und der Wand (als Projektionsfläche und Gefängnis) möchte ich nur ungern verzichten. Aber vielleicht könnte ich durch eine kleine Umstellung sprachlich etwas mehr Schwung hineinbringen ;). Was meinst du?

und winter zieht ins land
in strähnen durch mein haar
malt schatten an die wand
wo früher sonne war ???

Auf jeden Fall ein herzliches Danke für deinen fundierten und konstruktiven Kommentar :).

Liebe Grüße
mona

 minze meinte dazu am 06.05.20:
das klingt sehr schön, die Veränderung. ist noch tiefsinniger und/da subtiler und tatsächlich weniger abgegriffen.

interessant, deine Intention, sprachlich weniger aufzutrumpfen, weil das lyr. ich abstumpft - aber das Stumpfe bewusst durch eher abgeriffene Bilder zu zeichnen, finde ich zu schade für deine sprachliche Welt, hätte da eher an Verknappnung oder vielleicht eine grobere Art der Zeichnung des lyr.Ichs gedacht ..kann es gerade nicht so in Worte fassen, sorry.

Aber ich finde deine Veränderung wunderschön, wenn du mich nach meiner Meinung fragst und um mich nochmal zu wiederholen :D
LG

 minze meinte dazu am 20.05.20:
Ich weiß nicht genau,was du verändert hast außer den Strähnen, im imme noch zerbröselt Liebe-toll..war das schon da? Irgendwie ist dein Gedicht nun noch subtiler.gerne wieder da gewesen.

 monalisa meinte dazu am 20.05.20:
Ja, ich habe nur die Stelle mit den Strähnen leicht verändert, alles andere, war vorher schon so, inklusive der zerbröselnden "Immer-noch-Liebe"! Danke fürs Zurückkehren :)

 AchterZwerg (05.05.20)
Bzgl. der letzten Strophe teile ich Minzes Meinung. Die klingt mir ein bisschen zu althergebracht oder einfach zu oft gelesen.
Den Rest finde ich super und originell, insbesondere die zerbröselnden Kekse :)

Herzliche Grüße
der8.

 monalisa meinte dazu am 06.05.20:
Hallo, lieber AchterZ.
wie oben (bei Minze) schon beschrieben, pflichte ich euch beiden bei, bin ich in mich gegangen und habe versucht durch eine kleine Änderung ....
Ich hoffe, dass es ein bisschen was bringt?
Auch dir, vielen Dank für deine förderliche Kritik, bekommst eine Keks dafür, aber bitte nicht zerbröseln :D !

Liebe Grüße
mona
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