Der Mensch ist ein Natur-Technik-Hybrid

Werbetext zum Thema Technik

von  Terminator

Der Tiger kann nicht aus eigenem Entschluss Vegetarier werden. Er kann auch nicht sagen, ob die Natur perfekt ist. Ein Naturwesen, ein Tier, ist Teil der Natur, nichts von ihm steht außerhalb der Natur. Die Natur reflektiert nicht über sich selbst. Ein Naturwesen, ein bloßes Tier, kann weder gegen die Natur kämpfen noch die Natur schützen: alles, was es tut, ist Natur.

Der Mensch kann die Naturgesetze erkennen, die Natur ästhetisch und teleologisch bewerten, gegen die Natur kämpfen oder die Natur schützen. Der Technik liegt das Bewusstsein der systematischen Erkennbarkeit der Gesetzmäßigkeit der Natur zugrunde. Der Mensch ist kein bloßes Tier, sondern er erhebt sich über die Natur, indem er über sie reflektiert, selbst wenn er zum Schluss kommt, dass die Natur perfekt ist und die Menschheit auf Technik grundsätzlich verzichten soll.

Je weiter sich die Menschheit technologisch entwickelt, umso mehr überwiegt die Technik im Hybridwesen Mensch. Letztlich kann sich der Mensch womöglich von der Natur emazipieren und zum nicht-tierischen Wesen werden. Doch auch transhumanem und transbiologischem Leben liegen Naturgesetze zugrunde, die nicht gebrochen werden können. Durch Technik kann der Mensch die Natur somit nicht zerstören, er kann lediglich ein mündiger Mitprogrammierer der Weltmatrix werden (ohne die Gesetze der Matrix zu ändern). Da dies die Natur nicht bedroht, richtet sich Technikfeindlichkeit nur zum Schein gegen die Naturzerstörung, und hat in Wirklichkeit (vielleicht unreflektierte) religiöse Gründe, insofern mit Religion, wie allgemein üblich, jedoch unausgesprochen, eine Selbstverpflichtung zur Unmündigkeit in den wichtigsten Fragen des Lebens gemeint ist.

Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren

Kommentare zu diesem Text


 ViktorVanHynthersin (13.05.20)
Den ersten beide Absätzen mag ich noch zustimmen. Es ist eine allgemeine, schon mit vielen anderen Worten dargelegte Überlegung. Was den dritten Absatz betrifft, so empfinde ich ihn als widersprüchlich. Wenn sich in der Entwicklung des Menschen irgendwann die technische Seite durchsetzt, bedeutet das, dass der "Mensch" eine Maschine würde. Spätestens dann, ist die Natur zerstört. Letztendlich bleibt der Mensch ein Tier. Ob es ein gutes oder schlechtes Tier ist, spielt nur einen untergeordnete Rolle.
Herzlichst
Viktor

 Terminator meinte dazu am 14.05.20:
Wenn sich in der Entwicklung des Menschen irgendwann die technische Seite durchsetzt, bedeutet das, dass der "Mensch" eine Maschine würde.
Der Reiter ist ein Mensch, und der Autofahrer eine Maschine? Darauf kommt es nämlich hinaus.

Spätestens dann, ist die Natur zerstört.
Nicht die Natur, sondern das schicksal-hafte Ausgeliefertsein des Menschen an die Kräfte der Natur.

Letztendlich bleibt der Mensch ein Tier.
Eben nicht. Dass der Mensch kein Tier ist, ist der zentrale Punkt.

Antwort geändert am 14.05.2020 um 09:41 Uhr
Cora (29)
(13.05.20)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Terminator antwortete darauf am 14.05.20:
Dieser Kommentar ist schon näher an der Position von Diogenes, gegen welche sich mein Text richtet.

Technik ist kein Subjekt, sie ist nur ein Werkzeug.
Gerade deshalb sollte man keine Angst vor Technik haben. Wie viele Atombomben sind in den letzten 75 Jahren von selbst explodiert? Keine, aber über 1000 in Tests und 2 im Kriegseinsatz. Nicht die Technik, sondern das Böse im Menschen ist das Problem. Und dieses bedarf keiner modernen Technologie, es kann auch mit Stöcken und Steinen sein Unwesen treiben.

Wenn Kritik an der Technik auf den Schutz der Biosphäre hinausgeht, dann ist wiederum nicht der Entwicklungsstand der Technik, sondern der Umgang der Menschen damit das Problem. Technischer Fortschritt erlaubt uns eigentlich großen Wohlstand ohne Umweltzerstörung. Der größte Teil der Umweltzerstörung trägt nichts zur menschlichen Lebensqualität bei, und resultiert nur aus Gier und Dummheit einzelner oder auch vieler moralisch defizitärer Individuen.

Antwort geändert am 14.05.2020 um 09:42 Uhr
Cora (29) schrieb daraufhin am 14.05.20:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Sin (55)
(13.05.20)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Diogenes (05.08.20)
Technik ist für den Menschen unverzichtbar. Sie wird erst problematisch, wenn sie sich auf dem kartesischen Dualismus begründet. Denn die dualistische These leugnet das psychische Leben der Naturwesen und behandelt sie als bloße Aggregaten unzusammenhängender Partikel. Die moderne Technik vereinfacht das Verhältnis zwischen Menschen und Natur als eine zwischen Subjekt und Objekt, wobei das Objekt auf atomare Partikel und Bewegungen reduzierbar ist. Aber viele Tiere können auch denken, selbst wenn wir ihre Gedanken und Techniken nicht verstehen. Die moderne Technik ist rücksichtslos gegenüber alles, was nicht von dem Handelnden als denkendes Wesen betrachtet wird.
Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram