Verlaß dich nicht auf deinen Verstand!

Essay zum Thema Wohlergehen

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)

Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen (Sprüche 3, 5+6)
"O Mannomann", mag da mancher denken, "der schlägt ja da wieder mal ziemlich hart auf. Ich weiß noch nicht einmal, ob es den HERRN wirklich gibt!"
  So jedenfalls wäre vermutlich meine Reaktion vor mehr als 35 Jahren gewesen. Seitdem allerdings habe ich bezüglich der  Existenz Gottes nicht nur persönliche Gewissheit, sondern  auch reichlich Erfahrungen mit Ihm gesammelt.

Für mich war von Anfang an in meinem Glaubensleben wichtig, etwas mit Gott zu erleben. Schnell wurde mir klar, dass dies dann geschieht, wenn ich bereit bin mich auf Seine Wege und Fingerzeige einzulassen. Selbst wenn es mir manchmal auch absurd vorkam.  Aber gerade dann warteten oft die "Zeichen und Wunder" auf mich. Hier mal ein kleines Beispiel:   Boxenstopp eines Engels

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text


 loslosch (09.06.20)
heureka! verlass dich auf dein bauchgefühl!

 Graeculus meinte dazu am 09.06.20:
Wer vor dem Denken warnt, hat sicher einen Grund dafür. Aufgepaßt!

 Dieter_Rotmund (09.06.20)
Bluebird, ist das Dein Ernst? Frömmigkeit geht über Verstand?

 loslosch antwortete darauf am 09.06.20:
2015 wurden bei einer privatauktion briefe von albert einstein versteigert. ein zitat daraus:

„Ich habe mehrfach gesagt, dass meiner Meinung nach die Vorstellung eines persönlichen Gottes eine kindliche ist, […]. Sie können mich einen Agnostiker nennen, aber ich teile nicht den Kampfgeist eines professionellen Atheisten … Ich bevorzuge eine demütige Einstellung, was die Schwäche unseres intellektuellen Verständnisses der Natur und unseres Wesens betrifft." (wiki.)

frischer wind für bluebird? oder unerreichbar?

 Regina (09.06.20)
Weder auf den Verstand noch auf dein sogenanntes Bauchgefühl kannst du dich hundert pro verlassen. Der eine schaltet das Herz aus, das andere macht dir vor, dass du kein Gehirn brauchst. Erkenntnis ist ein Kampf um die Wahrheit, immer wieder Zweifel und Lernen am Leben.

 Bluebird schrieb daraufhin am 09.06.20:
Wenn man meinen Text genau liest, so sollte deutlich werden, dass ich versuche für Fingerzeige und Lenkungen von "oben" offen zu sein

 Graeculus äußerte darauf am 09.06.20:
"Offen" ist gut. Mir scheinst du besessen von diesem Thema. Es gibt bei deinen Texten kein anderes.

 Bluebird ergänzte dazu am 09.06.20:
Im Grunde genommen geht es darum, dass man natürlich sein Leben nach Gutdünken gestalten kann ( natürlich im Rahmen sich bietender Möglichkeiten) .... was bleibt einem auch anderes übrig, wenn man den HERRN nicht kennt!?

Aber wenn man IHN kennt, dann ist das nicht der Königsweg ... dann sollte man sich auf IHN auch verlassen ... das will der zitierte Bibelvers vermitteln

Antwort geändert am 09.06.2020 um 17:39 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 09.06.20:
Die Erfahrung vermittelt das ja nun offenbar nicht - vgl. die Corona-Infektionen beim Beten in pfingstkirchlichen Gemeinden. Vorhergesagt hat sowas die Wissenschaft, nicht die Bibel.

 Regina meinte dazu am 09.06.20:
Gott oder Jesus sind nicht für Viren und Bakterien zuständig, sondern für dein Seelenheil. Ich meide in dieser Zeit Menschenansammlungen aller Art. Vernünftige Kirchen bieten Internet- oder Radiogottesdienste.

 Graeculus meinte dazu am 09.06.20:
Gott oder Jesus sind nicht für Viren und Bakterien zuständig, sondern für dein Seelenheil.
So steht es zwar nicht in der Bibel (wo sich die Menschen ja sehr oft in ihrer physischen Not an Gott wenden), so ist es aber geschickt eingerichtet, weil sich das (das Seelenheil) ja nun wirklich jeder Überprüfung entzieht.

Nach meinem Eindruck scheuen Gläubige vor allem diesen Aspekt des vernünftigen Denkens: die Überprüfbarkeit von Aussagen.

 Regina meinte dazu am 10.06.20:
Überprüfen, aber wie? ist die Frage.

 Dieter Wal meinte dazu am 10.06.20:
@Graeculus: "Nach meinem Eindruck scheuen Gläubige vor allem diesen Aspekt des vernünftigen Denkens: die Überprüfbarkeit von Aussagen."

Es gibt auch andere. Doch letztendlich sind selbst zumindest den Erfahrenden völlig unumstürzliche Gotteserfahrungen singuläre Erfahrungen, die nicht faktisch bewiesen werden können, weil sie unwiederholbar und vor allem vielfältig interpretabel sind. Und für sogen. intelligente und wie auch immer geartet religiöse Menschen bleiben wesentlich mehr Fragen als Antworten. Mir gefällt da viel besser Theologia Negativa oder der apophatische statt kataphatische Weg.

 DanceWith1Life (09.06.20)
Nun ja, wenn man mit seinem Verstand nicht umgehen kann, wohl die gesündere Option, für alle anderen ein absoluter No Go und deswegen ja auch geschrieben.

 Bluebird meinte dazu am 09.06.20:
Wir können ja mal eine partie Schach spielen :)

 DanceWith1Life meinte dazu am 09.06.20:
interssanter Vorschlag an dieser Stelle, das "Spielerische" soll ja eine optimale Kombination aus mehreren Aspekten sein.

 Dieter Wal (09.06.20)
5 An IHM sichre dich mit all deinem Herzen, auf deinen Verstand stütze dich nimmer!
6 Ihn erkenne auf all deinen Wegen, und selber macht er deine Pfade gerad.

Nach Buber/Rosenzweig

https://bibel.github.io/BuberRosenzweig/ot/Spr_3.html

Gemeint ist definitiv nicht: "DU SOLLST NICHT DENKEN" oder DU SOLLST HORRORFILME FÜR BUCHSTÄBLICH WAHR HALTEN", sondern Gott zu vertrauen (im Deutschen wird es als Glaube bezeichnet). Wenn Du möchtest, übersetze ich Dir die Sprüche noch einmal und sehe in Exegesen.

 Bluebird meinte dazu am 09.06.20:
Ich dachte, dass ich den Unterschied schon deutlich gemacht hätte: "Im Grunde genommen geht es darum, dass man natürlich sein Leben nach Gutdünken gestalten kann ( natürlich im Rahmen sich bietender Möglichkeiten) .... was bleibt einem auch anderes übrig, wenn man den HERRN nicht kennt!?
Aber wenn man IHN kennt, dann ist das nicht der Königsweg ... dann sollte man sich auf IHN auch verlassen ... das will der zitierte Bibelvers vermitteln" ( Zitat von weiter oben)

Wer mich kennt, weiß, dass ich - als Schachspieler und auch sonst - eher zur denkenden Fraktion gehöre, aber ich bin eben kein Rationalist

Antwort geändert am 09.06.2020 um 21:33 Uhr

 Dieter Wal meinte dazu am 09.06.20:
Vertrauen bedeutet keinesfalls, dass man Denken negiert oder Unsinn für Sinn hält. Vertrauen auf Gott kann für andere zumindest einfach sein.

"Der «Erschütterung der geistlichen Werte» versuchte Frère Roger durch seine Texte, sein tagtägliches Wirken, wie durch sein unaffektiertes Charisma entgegenzutreten: mit Güte, Bescheidenheit, in Hoffnung und Vertrauen auf Gott. Bis an sein Lebensende verlor er, obwohl schließlich sehr gebrechlich, nichts von seiner großen Ausstrahlung. Er zeigte und lebte, daß die Trennung zwischen Protestanten, Katholiken und Orthodoxen nicht unüberwindbar ist, zumindest in Taizé.



Der sanftmütige weise Frère Roger wurde im Gebet - umringt von Kindern - am Abend des 16. August 2005 erstochen. Wie gewöhnlich hatte er sich mit zahlreichen Jugendlichen in der Versöhnungs-Kirche von Taizé zusammengefunden."

http://www.reformiert-potsdam.de/FrP-Reformierte-Schuetz.htm

 Regina meinte dazu am 09.06.20:
Probier mal, Schach aus dem Bauch zu spielen. In drei Zügen matt, Jesus is king.

 Bluebird meinte dazu am 09.06.20:
Wie sich das Vertrauen in Gott ausformt, ist sicherlich individuell verschieden und entzieht sich auch weitgehendst einer äußeren Überprüfbarkeit .... aber man kann das natürlich manchmal erahnen oder sogar erkennen an den Handlungen eines Menschen.

Ich hatte einmal nach einem Gottesdienst das Gefühl eine bestimmte mir unbekannte Person ansprechen zu sollen. Hätte ich normalerweise nicht gemacht, aber aufgrund des Impulses tat ich es und : Bingo! ... daraus entwickelte sich eine temporär recht nette Freundschaft ... wobei ich damals natürlich von einem göttlichen Impulsgeber ausgegangen bin, was natürlich nicht zwingend der Fall sein muss

Antwort geändert am 09.06.2020 um 23:10 Uhr

 Bluebird meinte dazu am 11.06.20:
Das normale Leben empfinde ich insgesamt eher als banal ... meine Gotteserfahrungen heben es aus dieser Banalität geraus, bringen mch zum Staunen und sind für mich ein Vorgeschmack zukünftiger (himmlischer) Welten

 Dieter Wal meinte dazu am 15.06.20:
Intuitivem Erleben nachzugeben, bringt sicher erstaunliche Erfahrungen, ist jedoch aus meiner Sicht durchaus kein göttlicher Wink, sondern Instinkt, der auch Nichtreligiösen in demselben Maß gegeben sein kann. Das Leben kann man genauso auch in seiner Komplexität und Vieldeutigkeit als faszinierend und in seiner Ambivalenz spannend auffassen.
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