Vier Jungen und ein Apfel

Text zum Thema Traum/ Träume

von  Moja

Ich war einer der vier Jungen und zwölf Jahre alt. Ein Junge holte einen Apfel aus seiner Tasche und polierte ihn an der Hose. „Guck mal“, sagte er zu mir. Er hielt inne, überlegte kurz und zündete den Apfel an, ohne mich aus den Augen zu lassen. Triumphierend blickte er in die Runde. Wir erschraken und lachten, und ich lachte mit. Da packten mich die Jungen, und der mit dem brennenden Apfel grinste verschlagen und hielt die Flamme gegen mein Bein. Wie wild schlug ich um mich. Dabei stürzte der Junge mit dem Apfel zu Boden. Und dann habe ich ihn verprügelt, nein, nicht verprügelt: ihn getreten, bin auf ihm herum getrampelt.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (26.06.20)
Hallo Moja, ein schlüssiger Traum. Du wehrst dich mit Agression gegen Agression. In derWirklichkeit gäbe es vielleicht eine bessere Methode der Abwehr.
LG
Ekki
Agnete (66) meinte dazu am 26.06.20:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Moja antwortete darauf am 27.06.20:
Der Traum entwickelt seine eigene Dynamik und Dramatik, Ekki, was mich immer wieder erstaunt und im Wachzustand zum Nachdenken anregt.

Lieben Gruß,
Moja
Agnete (66)
(26.06.20)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Moja schrieb daraufhin am 27.06.20:
Danke für den Hinweis, Agnete!

Die Angst wurde überspielt, schlug in Wut um, ja, manchmal muss man die rauslassen können, zumindest im Traum

Viele Grüße,
Moja

 eiskimo (26.06.20)
Sehr real, dein Traum. Viele Jungen spielen so oder ähnlich mit den vermeintlich Schwächeren.
lg
Eiskimo

 Moja äußerte darauf am 27.06.20:
Für mich war der wichtigste Satz beim Schreiben der Geschichte:

"Wir erschraken und lachten, und ich lachte mit."

Gleich wird etwas Schreckliches passieren, ahnt man und lacht doch noch mit. - Das Opfer längst auserkoren, Erprobung von Macht und Komplizenschaft unter Unreifen. Ein sehr alter Traum, er hat mich lange beschäftigt.

Danke und lieben Gruß,
Moja

 Graeculus (26.06.20)
Interessant finde ich den Apfel. Ob er die Bedeutung hat, in der er in manchen Märchen vorkommt?

 Moja ergänzte dazu am 27.06.20:
Vermutlich schon, der Apfel als Symbol der Vertreibung bei einer Machtprobe, wo Unreife im mehrfachen Sinn eine Rolle spielt. Gute Miene zum bösen Spiel machen, die Erprobung von Komplizenschaft. Ein Apfel der Wahl, der verführt, nicht giftig, aber brennend. Erstaunlich, was für Bilder im Traum entstehen.

Danke für den Kommentar,
lieben Gruß,
Moja

 Graeculus meinte dazu am 27.06.20:
Der Apfel - nicht giftig, sondern brennend. Das ist seltsam. Als ob Du kurz zuvor in einer Dalí-Ausstellung gewesen wärest.

 Moja meinte dazu am 27.06.20:
Auf die Idee bin ich noch nicht gekommen, googelte gleich mal. Anfang der 80er beschäftigte ich mich mit Margritte und Dali, der Traum ist aus den 90ern, meiner Zeit in Afrika. Ja, diese Traum Geschichten sind seltsam.

Schönen Junitag,
Moja
Sätzer (77)
(27.06.20)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Moja meinte dazu am 27.06.20:
Zum Glück war ich nie ein Junge, kenne keinen brennenden Apfel und bin auch nie auf jemand herumgetrampelt, das wäre das Schlimmste! Aber das Grundgefühl im Traum kenne ich von früher.

Lieben Gruß,
Moja
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram