Menschen nehmen sich zu wichtig

Aphorismus zum Thema Mensch (-sein, -heit)

von  EkkehartMittelberg

Ein gefallenes Blatt nimmt mehr Raum auf der Erde ein als der Mensch im Universum.
November 2013

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 FrankReich (11.07.20)
Ein gewichtiger Unterschied ist allerdings der, dass Menschen es können. 🙂 Ciao, Frank

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.07.20:
Merci, meinst du, dass Menschen Raum einnehmen können? Das wäre freilich eine Fähigkeit, nach der man Wohlbeleibte klassifizieren könnte. ;)

 FrankReich antwortete darauf am 11.07.20:
Nein, das meinte ich nicht, denn ich kenne kein Blatt, dass sich wichtig nimmt, Ekki, und schon mal gar nicht zu. 😄

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 11.07.20:
Ich habe doch geahnt, dass wir von den Blättern etwas lernen können. :)

 FrankReich äußerte darauf am 11.07.20:
Dein Optimissmus in allen Ehren, Ekki, aber was kann der schon von Blättern lernen, der vom Baum auf den Kopf gefallen ist? 😂 Ciao, Frank

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 12.07.20:
zum Beispiel das, was Manni antwortet.
Manni (45)
(11.07.20)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 FrankReich meinte dazu am 11.07.20:
... sondern auf den Wahn. 🥳

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.07.20:
Ja, der Mensch bildet sich in seinem Wahn ein, die Krone der Schöpfung zu sein.

 FrankReich meinte dazu am 11.07.20:
Dabei ist er höchstens die Krone der Erschöpfung. 🤭
buchtstabenphysik (25) meinte dazu am 11.07.20:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 FrankReich meinte dazu am 11.07.20:
Die auf jeden Fall. 😄
Manni (45) meinte dazu am 15.07.20:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 TassoTuwas (11.07.20)
Hallo Ekki,
in jedem Fall und ganz besonders trifft es auf die "Einfältigen" zu!
:-)
Herzliche Grüße
TT

Kommentar geändert am 11.07.2020 um 08:38 Uhr

Kommentar geändert am 11.07.2020 um 09:06 Uhr

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.07.20:
Merci, Tasso, nach meiner Beobachtung nehmen sich Einfältige entweder sehr wichtig oder sie sind sehr bescheiden.
Herzliche Grüße
Ekki

 AZU20 (11.07.20)
Stimmt. LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.07.20:
Merci, Armin. Ich denke, dass es stimmt, aber die Einsicht fällt sehr schwer.
LG
Ekki

 susidie (11.07.20)
Lieber Ekki,
der bildhafte Vergleich mit dem Blatt macht es sehr deutlich, was für ein Nichts der Mensch im Universum ist. Hinzu kommt, dass das Blatt keinem weh tut, wenn es fällt und ein bisschen Raum beansprucht, während der Mensch hingegen in seiner Überheblichkeit alles niedertrampelt. Und wie so oft, ein Satz genügt. Ich mag diese Verdeutlichung sehr.
Herzliche Grüße in dein Wochenende, Su :)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.07.20:
Vielen Dank, Su, du hast meine Aussageabsicht völlig erkannt.
Herzliche Grüße zurück
Ekki

 DanceWith1Life (11.07.20)
da könnte man einen ganzen Roman als Kommentar anfügen, von der Grösse des Universums über die Winterstrategie und damit verbundene Unterstützung der Blätter, von Recicling zu Farbverlauf durch die Jahreszeiten, und von der Erde, auf der die beiden Zuhause sind.
Der Prinz (Saint-Exupéry) würde vielleicht wieder an seine Rose denken, auch wenn es hier so viele davon gibt.

Kommentar geändert am 11.07.2020 um 14:10 Uhr

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.07.20:
Vielen Dank für diesen fantasievollen Kommentar.

LG
Ekki
Al-Badri_Sigrun (61)
(11.07.20)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.07.20:
Hallo Sigi,
Leider ist es wirklich so, dass Überschätzung mit Narzissmus und krimineller Energie einhergeht.
Der Mensch neigte schon früh in seiner Geschichte zur Hybris. Es ist bemerkenswert, dass sich die großen Tragödien der Griechen alle um Hybris, um Selbstüberschätzung, drehen. Grazie für deinen an die Wurzel gehenden Kommentar.
Liebe Grüße
Ekki
Jo-W. (83)
(11.07.20)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.07.20:
Danke, du hast recht, Jo. Individualpsychologisch gesehen muss der Mensch lernen, sich wichtig zu nehmen, damit er andere wichtig nehmen kann. Betrachtet man freilich die Menschen als Kollektiv, nehmen sie sich wohl zu wichtig.
LG
Ekki

 eiskimo (11.07.20)
Ich fürchte, das stimmt nicht. Manche Bäume, von denen noch Blätter hätten fallen können, die hat der Mensch ausgerottet. Oder dank Klimaerwärmung fallen die Blätter der anderen schon im Frühsommer statt im Herbst....
Wir sollten die Frevel unserer Zivilisation nicht verharmlosen!
lG
Eiskimo

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 11.07.20:
hallo Eiskimo. was du schreibst, ist sympathisch., ist aber nicht mein Thema.
LG
Ekki

Antwort geändert am 12.07.2020 um 11:42 Uhr

 eiskimo meinte dazu am 13.07.20:
Stimmt. Bei mir ist dieser Bezug nur unweigerlich da. Bin zu wenig Poet...
lG
Eiskimo

 Bergmann (11.07.20)
Der Mensch nimmt auf der Erde mehr Raum ein als ein gefallenes Blatt auf dem Mond.

Oder:

Nachts scheint meine Schreibtischlampe heller als tausend Sonnen.

:-)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.07.20:
Merci, Uli, es ist schön, dass dir bei Nacht Erleuchtungen kommen. Dann sieht man auch das gefallene Blatt auf dem Mond. :)

 Regina (11.07.20)
Ich gebe zu bedenken, dass Pflanzliches zwar keine Organe hat, sich wichtig zu machen, dass es aber auch im Pflanzenreich Kampf ums Dasein gibt, z.B. durch Überwuchern oder Parasitieren anderer Gewächse bis hin zur Tötung durch Abdrängen von Licht oder Luft. LG Gina

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.07.20:
Gracias, Gina, es ist hochinteressant, Metaphern mit der Wirklichkeit zu konfrontieren. Aus solchen Vergleichen wächst ihre Bedeutungsfülle.
LG
Ekki

 TrekanBelluvitsh (12.07.20)
Wenn man Menschen wie Bestien behandelt, darf man sich nicht wundern, wenn sie sich wie Bestien verhalten. Aber wahrscheinlich ist das sogar die Absicht vieler, um ihre kruden Ansichten anscheinend bestätigt zu sehen. Und rein zufällig verwechseln sie dann Ursache und Wirkung...

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.07.20:
Danke dafür, Trekqan, dass du auch die schlimmsten Formen der Selbstüberschätzung offen legst.

 Dieter Wal (12.07.20)
Ekki, Du bist'n oller Mystiker. Wusstest Du das?

"November 2013" kann weg.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.07.20:
Merci, obwohl ich beim Nachdenken öfter die Augen schließe (myo = ich schließe die Augen), bin ich als Mystiker ein ganz kleines Lichtlein.

 Dieter Wal meinte dazu am 12.07.20:
Meister Eckeharts Werk ist eine Gotische Mystik-Kathedrale. So umwerfend es auch ist, sollte man wohl niemals etwas mit einer anderen Sache vergleichen. Weder größenmäßig noch metaphorisch. Und wo enden wir mit solchen Überlegungen von Sprachphilosophie? "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen."?

 Dieter Wal meinte dazu am 12.07.20:
Bitte lösche die Notiz "November 2013".

 Dieter Wal meinte dazu am 12.07.20:
"Ein gefallenes Blatt nimmt mehr Raum auf der Erde ein als der Mensch im Universum."

1. Ein sinkendes Blatt ist schöner als der Mensch.

2. Ein sinkendes Blatt ist weit besser als der Mensch, die Kaulquappe.

3. Messe dich nicht mit der Schönheit eines sinkenden Blattes im Herbstlicht.

4. Der quakende Mensch bewirkt immer nur Unheil. Ein taumelndes Herbstblatt bringt die Welt wieder mit sich in Harmonie.

Antwort geändert am 12.07.2020 um 17:02 Uhr

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.07.20:
hallo Dieter, Deine Weiterführung ist sehr anregend. Merci.

 Dieter Wal meinte dazu am 12.07.20:
So ist recht: Der quakende Mensch bewirkt immer nur Unheil. Ein taumelndes Herbstblatt bringt die Welt wieder mit sich in Einklang.

 Dieter Wal meinte dazu am 02.09.21:
Im Einklang
Aphorismus

von Dieter Wal
Für Ekkehart Mittelberg

Der quakende Mensch bewirkt Unheil. Ein taumelndes Herbstblatt bringt die Welt in Ordnung.

Anmerkung von Dieter Wal:

Inspiriert durch Ekkis wundervoll mystischen Aphorismus.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.09.21:
Merci. Ja, denn das taumelnde Herbstblatt befindet sich im Einklang mit der Natur

 AvaLiam (12.07.20)
Fatal daran: Der Mensch beansprucht so viel Raum für sich, dass immer weniger Blätter fallen.

Es ist gut, dass es Menschen gibt, die keins vor den Mund nehmen.

(und nebenbei fällt mir noch ein:)
Das Weltall scheint ihm noch zu klein.
Die Welt gehört ihm schon allein.
Nie wird er selbstzufrieden sein.

Anders sind die gefallenen Menschen. Für sie sind Blätter das Universum.

es grüßt dich herzlich ein Quarks

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.07.20:
Mille grazie, Andrea. Die Kommentare des Quarks sind immer wundervoll poetisch. Ich liebe sie.
Herzliche Grüße
Ekki

 FrankReich (02.09.21)
Was den Titel angeht, gebe ich Dir recht, Ekki, auf den Text bezogen rate ich jedoch, abzuwarten und Tee zu trinken, denn noch ist nicht aller Tage Abend. 😂

Ciao, Frank

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.09.21:
Bedenke Frank, dass uns kurzlebigen Menschlein nur eine Momentaufnahme gestattet ist.
LG
Ekki

 FrankReich meinte dazu am 04.09.21:
Das Denkvermögen als solches erscheint mir in der Evolution schon eine Sensation zu sein, die sich mit anderen Erscheinungen nicht messen lässt, der Vorteil einer Spezies, über Bewusstsein zu verfügen, macht sie neugierig, arrogant, rücksichtslos und besonders eines: zäh, wobei das keineswegs ein Plädoyer für den einzelnen Menschen sein soll, denn ich fürchte, dass sich solch ein Überlebenstrieb nur schwerlich Grenzen setzen lässt, wenn sich also Medizin und Raumfahrt weiterhin so wie bisher entwickeln, könnte die Menschheit schon bald auf der Suche nach neuem Lebensraum sein, Momentaufnahme hin oder her, die Hoffnung stirbt zuletzt, Du und Ich allerdings sind aufgrund unserer individuellen Lebenserwartung mit der Gesamtheit verglichen selbstverständlich nicht mehr als Blätter im Wind.

Ciao, Frank

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 09.09.21:
Merci, Frank, jetzt verstehe ich besser, was du meinst.
LG
Ekki

 DanceWith1Life (02.09.21)
Das ist schon ein listiges (eigentlich wollte ich lustig schreiben, also ein freudscher Vertipper) Teil, Ekki.
Verstehend was Du sagen willst (hoffe ich), schwanke ich zwischen "jedes fallende Blatt hat mehr Ahnung vom Universum" und der Notwendigkeit seinen Platz auf der Erde zu finden.
Ich würde es instinktiv anders sagen, wüßte aber überhaupt nicht wie.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.09.21:
Merci, Dance, dein Kommentar zeigt, dass wir nicht weit auseinander liegen.

 Augustus (02.09.21)
Der Raum bleibt vom Volumen immer gleich. Er wird von uns bzw. fester Materie verdrängt. Tritt ein neues Baby in die Welt, wird Raum nicht weniger dadurch.
Ist ein Taucher im Meer, so wird nicht weniger Wasser dadurch, dass der Taucher den Platz einnimmt, wo eben noch Wasser war. Mit Raum ist es genauso.

Salve

Ps: die verschiedenen Größenskalen im Apho gegeneinander zu stellen, ist gut gefunden.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 09.09.21:
Danke für den verständigen Kommentar, Augustus.
LG
Ekki
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram