Ein bisschen Schwund ist immer

Essay zum Thema Glaube

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)
Wenn im Jahre 1100 fast  ganz Europa christianisiert war, so drückt das nur sehr unzureichend den Siegeszug des christlichen Glaubens aus. Denn eigentlich waren auch schon Nordafrika und Vorderasien christianisiert gewesen, als das Unglaubliche geschah:
  Ein arabischer Kaufmann namens Mohammed erhielt vorgeblich eine Engeloffenbarung, bekam  Weisungen Gottes visionär mitgeteilt und schuf eine neue Religion, den Islam. Der wurde dann noch zu Lebzeiten Mohammeds (bis 632) mit militärischer Gewalt in den besagten Regionen Vorderasien und  Nordafrika durchgesetzt.
  Wie ist so etwas erklärbar? Sagen wir mal so:
Ohne eine gute Story kann man noch so viel militärische Gewalt aufwenden, die Menschen werden dann nicht im Sinne der neuen Religion gläubig.
  Die christliche Story lautete: Gott hat sich in Jesus Christus den Menschen geoffenbart und durch sein Sühnopfer die Menschheit erlöst.
Die islamische  Story lautete: Alles Quatsch, was Gott von den Menschen möchte, hat er dem Mohammed mitgeteilt und der hat es im Koran niederschreiben lassen.
Nun könnte man ja als aufgeklärter Mensch angesichts eines solch seltsamen Schauspiels, welches bis heute noch nicht vom Spielplan abgesetzt ist, sich verwundert die Augen reiben oder sich sich über so viel menschliche „Absurdität“ mokieren.
    Aus christlicher Sicht war das Ganze aber alles andere als absurd, sondern Ausdruck eines gigantischen Ringens zwischen Gott und Teufel. Etwas konkreter ausgedrückt: Als sich der wahre christliche Glaube mehr und mehr in der damals bekannten Welt ausbreitete, holte der Teufel zum Gegenschlag aus und setzte den Islam, der die christliche Erlösungsbotschaft ja explizit verneint, in die  Welt.
   
Ob man diese spirituelle Deutung nun teilt oder nicht, ist natürlich jedem selber überlassen. Es gibt natürlich auch andere Deutungen wie die, dass a) das alles eh nichts mit Gott und Teufel zu tun hat und sich besser politisch, soziologisch, evolutionär und psychologisch erklären ließe oder b) Gott sich zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orten auf unterschiedliche Weise geoffenbart habe.
    Für mich als gläubigen Christen, der an kein Heil außerhalb von Jesus ( Apostelgeschichte 4,12) glaubt, lässt sich ein solcher Siegeszug des Islams kaum anders als wie beschrieben erklären. Eine Sichtweise, die mich durchaus etwas schmerzt, weil ich die Frömmigkeit vieler Muslime durchaus für echt halte und wertschätze.

Denkimpuls:
Wenn es um die Wahrheit geht, sollte man keine faulen Kompromisse machen

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (28.07.20)
Gott hat so erfolgreich für die Ausbreitung des Christentums gesorgt, daß der Teufel sich nicht anders zu helfen wußte, als den Menschen den Islam zu bringen?

Dazu fällt mir nicht viel ein - das ist unter jeder Kritik.

Soviel immerhin: Für den Islam ist Jesus ein vollgültiger Prophet Gottes, weshalb Mohammed auch 'das Siegel der Propheten' [Plural!] genannt wird, also der Abschluß der Reihe der Propheten. Dies war - so der Islam - notwendig, weil die Menschen die Botschaft Gottes, die ihnen Jesus gebracht hatte, entstellt hatten. Das fing schon mit der Deutung Jesu als Sohn Gottes und eine der drei Personen Gottes selbst an. Der Schöpfer des Universums zeugt einen Sohn mit einer menschlichen Frau? Drei Personen sollen doch nur ein Gott sein? Das ist Blasphemie. Um das zu sehen, braucht man nicht den Teufel, sondern nur die Vernunft zu bemühen.

 Bluebird meinte dazu am 28.07.20:
Ja, eine ganz gute Darstellung der islamischen Sichtweise des Christentums, wobei vielleicht eine Sache nicht unkommentiert bleiben sollte:
... selbstverständlich war Jesus schon vorher Sohn Gottes: "Im Christentum wird Jesus Christus als einziger menschgewordener Sohn Gottes (Mt 16,16 f. EU) verkündigt, der schon vor der Erschaffung der Welt war (Joh 17,5 EU, 17,24 EU) und den Gott von Ewigkeit her zur Erlösung aller Menschen gesandt habe" (Wikipedia)

 Bluebird antwortete darauf am 28.07.20:
Und selbstverständlich kann der Sohn von Gott nicht Gott selber sein ... seltsam, dass seit über 1500 Jahren selbst weite Teile der Christenheit einen solch einfachen Gedankengang nicht erfassen konnten
... in der Bibel gibt es keine Dreieinigkeit Gottes, sondern lediglich eine göttliche Drei-einigkeit von Gott, dem Sohn (Gottes) und dem Geist (Gottes)

Antwort geändert am 28.07.2020 um 14:33 Uhr

 Graeculus schrieb daraufhin am 28.07.20:
Na, dann hast du dich ja schon vom Nizäischen Glaubensbekenntnis entfernt ...
Credo in unum Deum,
patrem omnipotentem, factorem caeli et terrae,
visibilium omnium et invisibilium.
Et in unum Dominum Jesum Christum,
Filium Dei unigenitum.
Et ex Patre natum ante omnia saecula.
Deum de Deo, lumen de lumine,
Deum verum de Deo vero,
genitum, non factum,
consubstantialem Patri:
per quem omnia facta sunt.
... und bist bereits ein halber Moslem geworden.

 Bluebird äußerte darauf am 28.07.20:
Was interessiert mich das Nizäische Glaubensbekenntnis? Ich habe einen eigenen Kopf um lesen und denken zu können ... Gott ist Gott und der Sohn Gottes ist zwar göttlich, aber nun mal der Sohn Gottes ... So ist es biblisch und eigentlich nicht wirklich schwer zu verstehen.

 Dieter Wal ergänzte dazu am 29.07.20:
Öffne das Paket! Darin Dein Ouija-Brett und die LaVey-Bibel in schwarzem Papier und weißer Schrift. Die Geister werden Dir offenbaren, dass Jesus nur einen schweren Fehler beging: er hätte sie nie austreiben dürfen! Doch dafür bist ja nun Du und Dein Ouija da und empfängst die Neue Dämonen-Teufel-Religion mit Jesus als was weiß ich. N o c h bekloppter als die Traktate der letzten Jahre wird es eher nicht. Bitte nicht vergessen: Die Weltverschwörung. Da geht bei Dir bestimmt noch was. Und die Coronalüge und QAnon und und und

Antwort geändert am 30.07.2020 um 13:57 Uhr

 LotharAtzert (28.07.20)
Wer mit dem Schwert richtet - was wird mit dem laut Bibel passieren? - Du verkleinerst andere Religionen, also erwirkst du dir ein Verkleinerungskarma für die Zukunft - aber wenn du es brauchst, mach einfach so weiter.

 Bluebird meinte dazu am 28.07.20:
Ich lege einfach nur biblisch aus:
"Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden." (Apostelgeschichte 4,12)
Wenn man von der Richtigkeit einer Sache überzeugt ist, sollte man keine fauken Kompromisse wegen etwaiger karmatischen Konsequenzen eingehen. Oder sollte ich mir da lieber ein Hinertürchen offen halten, falls du doch Recht haben solltest. Meintest du das, Lothar?

Antwort geändert am 28.07.2020 um 16:27 Uhr

 LotharAtzert meinte dazu am 29.07.20:
Ganz bestimmt meine ich das nicht. Und was redest du von Hintertürchen?
Du legst aus - das ist der springende Punkt. Immer mit dem Gehirn, ohne Kontrolle übers Denken zu haben. Wer keine Kontrolle übers Denken hat, der wird gedacht aufgrund vergangener Handlungen, aber ich glaube nicht, daß du verstehst, was ich gerade ausdrücke, also stelle dir nicht vor, was ich meinen könnte, es ist sowieso wieder dein Gemeine.

Meinung ist nichts, Erfahrung ist alles. Und das ist keine Meinung, sondern genau so erfahren.

 LotharAtzert meinte dazu am 29.07.20:
Ich weiß einfach nicht, wie man das Einfache sonst noch benennen kann, Bluebird, um es dir nahe zu bringen:
Namen sind Luftzüge. Entscheidend ist, was der Einzelne mit ihnen verbindet. Daß der Himmel geordnet ist, im Kleinsten, wie im großen, dieses zu "schauen", das ist das Entscheidende - und nicht, ob ein Mensch "überzeugt" vom "Herrn" ist und jeder ihn so anzureden hat. Wer die Ordnung in allem erschaut, der kann nicht von ihr getrennt sein.

 Willibald (28.07.20)
Natürlich ist der Islam eine Institution des Teufels:

a) Da es das Heil nur im Christentum gibt, ist jedes Versprechen eines anderen Heils eine Lüge. Und der Teufel ist der Vater der Lüge.

b) Der Hinweis auf die Reihe der Propheten ist keinerlei Widerlegung oder auch nur Schwöchung von a). Denn: Cui bono? Ausserdem: Der Teufel ist natürlich nicht Plumpi. Er tarnt seinen Islam, um möglichst viele ins Verderben zu stürzen Der Teufel ist der Vater der Hinterlist. Und daher nützt ihm Verstellung und die (angebliche) Offenheit für Jesus.

c) Ob Graeculus weiss, dass er mit seiner Rationalität Gott lästert? Schließlich hat Gott die Wahrheit gesprochen was soll da menschliches Sophistieren und Argumenteln? Der Teufel erfüllt den Menschen mit Hochmut. Das wissen wir spätestens seit Eva. Aber der wahre Christ sagt "Credo, quia absurdum." Und nicht: "Credo, quod probetur et probatum sit ratione et verisimilitate."

Kommentar geändert am 29.07.2020 um 19:10 Uhr

 Dieter Wal (28.07.20)
"Eine Sichtweise, die mich durchaus etwas schmerzt," Geht mir ähnlich, lieber Bluebird, denke ich dabei zB an Horst Mahler, der Juden im Vanity-Fair-Interview mit Michel Friedman biblisch begründet, unterstellt, sie hätten den Teufel zum Vater. Hier unterstellt es ein anonymer kV-Nutzer unter Nickname Bluebird Muslimen. Mahler scheint sich der Tragweite seiner NS-Propaganda bewusst zu sein, immerhin durfte er als Folge des Interviews längere Zeit nach einem Gerichtsprozess interniert werden. Bluebird begreift sicher nicht die Tragweite seiner Gedanken. Selbst Amerika genießt seinen Inklusions-Präsi. You're welcome!

 Dieter Wal (30.07.20)
"Ein bisschen Schwund ist immer"

Ein bißchen Schwund muss sein!
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