Was machen die Toten?

Innerer Monolog zum Thema Tod

von  Jorge

Die vormals Reichen haben  zu Lebzeiten  für prächtige Gräber gesorgt.
Sie füllen ihre Stundengläser mit der Asche der Armseligen und verspotten sie postum.
Sie lassen sich von den Totengräbern über Aktuelles informieren,
wundern sich, dass ihre Gebeine nicht mehr schmerzen.
Sie nehmen nicht teil am Weltgeschehen erschrecken sich aber über vermehrte Neuzugänge,
bitten die Friedhofsverwalter immer wieder die Totenruhe nicht zu stören.

Woher ich das weiß, fragt mancher Zeitgenosse.
Weil ich mich hingezogen fühle, an die  Orte , wo die Toten sind.

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Kommentare zu diesem Text

Sätzer (77)
(05.08.20)
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 Jorge meinte dazu am 05.08.20:
Das glaub ich dir sehr gerne. Obwohl letztlich jeder irgendwann geht ist man besonders betroffen, wenn liebe Mitmenschen den Weg ins Reich der Toten vor einem antreten.
LG
Jorge

 AZU20 (05.08.20)
Das kann ich nicht so recht nachvollziehen. LG

 Jorge antwortete darauf am 05.08.20:
Nicht alles was Tote scheinbar tun oder denken hat eine Logik der Realität.
LG
Jorge

 EkkehartMittelberg (05.08.20)
Es gibt derzeit weltweit vermehrte Neuzugänge. Typisch, dass die vormals Reichen nicht kapiert haben, dass die Friedhofsverwalter daran nichts ändern können.
LG
Ekki

 Jorge schrieb daraufhin am 05.08.20:
Die vermehrten Neuzugänge können schon beunruhigen.
Danke Ekki für die Textbeachtung.
LG
Jorge

 idioma (05.08.20)
In Ungarn sind die Friedhöfe prächtig ! Mag das Dorf noch so abseits und zurückgeblieben sein, der Friedhof jedenfalls ist stattlich : die Gräber haben nicht nur Grabsteine, sondern auch große Grabplatten, wo Blumen abgelegt werden und auch noch Rahmungen aus ebenso hochpoliertem Stein. Komisch ist, dass viele Gräber noch unbeschriftet also "unbewohnt" sind ! Mein Mann ist Ungar und konnte mit einer Person reden, die sich an einem solchen unbewohnten Grab zu schaffen machte. "Ha ja, das ist mein Grab ! Wissen Sie, auf meine Jungen kann ich mich nicht verlassen, die geben doch kein Geld für mein Grab aus ! Das muss ich schon selber richten, dass ich ein anständiges Grab hab !" So wird das eigne Grab schon zu Lebzeiten aufNummersicher hergestellt, besucht und gepflegt, bis es soweit ist.....

 Jorge äußerte darauf am 05.08.20:
Danke für die ungarische Sicht auf dieses Thema.
Friedhöfe und Gräber geben oft Auskunft über kulturelle Entwicklungen der Menschen, die dort ihre letzte Ruhe fanden.
Stelzie (55)
(06.08.20)
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 Jorge ergänzte dazu am 25.09.20:
Vielen Dank Kerstin für die Textbeachtung.
LG
Jorge

 AchterZwerg (06.08.20)
"Es lebe der Zentralfriedhof und alle seine Toten"; zur Not tuts auch der (wunderschöne) Frankfurter Hauptfriedhof, auf dem ich so manches Seminar vertrödelte ...

Liebe Grüße
der8.

 Jorge meinte dazu am 25.09.20:
Um Zeit zu überbrücken oder sogar zurückzurollen ist der Friedhof ein geeigneter Ort.

LG
Jorge

 harzgebirgler (25.09.20)
man wird sie vielleicht sogar aus mausoleen
zeitlos verjüngt auferstehen einst sehen.

lg
harzgebirgler

 Jorge meinte dazu am 25.09.20:
Daran glaub ich eher weniger.
Aber spannend wäre eine Auferstehung allemal.

LG
Jorge

 Dieter_Rotmund (19.02.23, 15:19)
Ich weiß, man sollte den Text sicher nicht wortwörtlich nehmen, aber ein Stundenglas, mit Asche gefüllt? Das funktioniert wohl kaum....
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