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entpfändet

Kurzgedicht zum Thema Aufbruch

von  Dreamer

Ich ging heute morgen
ins Pfandleihhaus
und löste dort
meine Seele aus

Zwischen Großmutters Schmuck
und uralten Tassen
hatte ich sie
einst zurückgelassen


Anmerkung von Dreamer:

2010

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Kommentare zu diesem Text

Stelzie (55)
(22.08.20)
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 Dreamer meinte dazu am 22.08.20:
Eine Unterschrift unter einen Vertrag
Lieben Dank und Gruß, Dreamer
(vom Handy aus)

 monalisa (15.10.20)
(Mit)nehmen ist seliger als (zurück)lassen 😊!
Liebe Grüße
mona

 blauefrau (15.10.20)
Ich müsste in mehreren Pfandhäusern die Fetzen meiner Seele abholen. Zu dumm nur, dass ich mich an einige Adressen nicht mehr erinnern kann und dass auch einige Pfandhäuser aufgelöst wurden.
Wo kommen die Pfandsachen hin, wenn das Pfandhaus Pleite geht?
Noch (74)
(15.10.20)
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 Dieter Wal (05.01.22, 23:09)
Lieber Ralf,

am 1.12.2021 überarbeitetest Du zuletzt diesen Text. Am 2.12.2021 Dein letztes Login. Ich las dieses Kurzgedicht, nachdem ich unter "Vermisstenanzeigen" erfuhr, dass Du Anfang Dezember des vergangenen Jahres gestorben sein sollst. Im 59., vielleicht 60. Lebensjahr.

Wie seltsam schwer wirken Botschaften, wenn man sie mit dem Wissen liest, dass der Mensch, der sie mitteilte, verstarb. Das lakonische Kurzgedicht von Einem, der seine Seele dem Pfandleihhaus verkaufen musste, und schließlich wieder einlöst, Geben und Nehmen, Armut und Reichtum, Knechtschaft und Freiheit, es liest sich vollkommen anders, wenn der Autor letzten Monat erst sein Leben verlor.

Sollte es ein Leben nach dem Tod geben und Verstorbene noch kV lesen, was unwahrscheinlich ist, Gute Reise!

"Es hätte jeden von uns treffen können." - "Wir werden alle sterben." - "Hurra, wir leben noch!" Selbst, wenn man Dich wie ich gar nicht persönlich kannte: Es macht betroffen. Den Angehörigen, falls sie dies zufällig lesen: Herzliches Beileid.

Dieter
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