Der Augsburger Religionsfriede - besser wenig als gar nichts?

Essay zum Thema Glaube

von  Bluebird

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(von Bluebird)

Der Augsburger Religionsfriede vom 25. September 1555 gab den Landesfürsten endgültig das Recht, auf ihrem Gebiet die Konfession zu bestimmen. "Cuius regio, eius religio" wurde zur Grundlage. Das bedeutet übersetzt: "Wessen Gebiet, dessen Religion".
    Dieses Gesetz wurde zwischen Ferdinand, der seinen Bruder Kaiser Karl V. vertrat, und den Reichsständen auf dem Reichstag in Augsburg geschlossen. Die lutherischen Reichsstände waren den katholischen nun gleichberechtigt. Die Religionsfreiheit galt jedoch nur für die Reichsstände, also die Fürsten und die Reichsstädte. Die Untertanen mussten sich dem Glauben ihres Landesherrn anschließen oder durften auswandern. ( aus „Kinderzeitmaschine“)
Ob jemand nun jemand im heiligen römischen Reich deutscher Nation evangelisch oder katholisch getauft wurde, bestimmte fortan der jeweilige Landesherr.
  Eine an sich ganz praktische Lösung, um die schwerwiegenden Auseinandersetzungen im Zuge der lutherischen Reformation zu beenden.
  Allerdings durchaus auch eine Zumutung für so manchen Gläubigen, der die katholische Kirche für die Hure Babylon erachtete oder von der evangelischen Ketzerei nichts wissen wollte und um sein Seelenheil fürchtete. Der musste dann mit schlechtem Gewissen bleiben aber in eine genehmere Reichsregion umsiedeln.

Was hat das alles noch mit dem ursprünglichen Christentum des 1. Jahrhunderts zu tun, wo man sich im Großen und Ganzen einig war und man sich als Leib Christi verstand: ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater unser aller, der da ist über euch allen (Epheser 4,4)
    Und hatte nicht auch Jesus so gebetet: „Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt und ich komme zu dir. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir! ...
So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und sie ebenso geliebt hast, wie du mich geliebt hast.“
  (Johannes 17)

Aber was war danach daraus geworden? Das reinste Chaos! Ich kann schon verstehen, dass ein Außenstehender darüber nur den Kopf schütteln kann. Wie kann man  angesichts all der unglaublichen Verirrungen, Spaltungen und gewaltsamen Machtkämpfe glauben, dass hier der Herr selber das lenkende Haupt all jener Vorgänge gewesen sein könnte?
  Das ist - wie ich leider zugeben muss - tatsächlich eine Beleidigung des gesunden Menschenverstandes!

Und dennoch kann ich nicht anders, als die grundsätzliche Richtigkeit des christlichen Glaubens zu propagieren. Sie erweist sich – aus meiner Sicht – jenseits aller historischen Monstrosität und Irrtümer in der persönlichen Erfahrung, wenn man denn bereit ist, sich darauf einzulassen:  hier

Gedankenimpuls:
"Herr, haben wir nicht in deinem Namen ... ? Hinweg von mir, ich kenne euch nicht!" Vielleicht erklärt dies ja Einiges!?

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text


 loslosch (31.08.20)
ein anderes motto für die einheit der christen: in omnibus caritas - von einem schöler trefflich übersetzt: im omnibus ist es teuer.

 DanceWith1Life (31.08.20)
Ach, der Glaube hat sich bekämpft, ist ja interessant, im Namen desselben "Gottes", wie ist das denn passiert?

 LotharAtzert meinte dazu am 01.09.20:
Der Augsburger an sich ist ja ganz ein anderer:
 
Aha (53)
(31.08.20)
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 DanceWith1Life antwortete darauf am 01.09.20:
das würde einiges erklären, also Hexenverbrennung wäre einem Teufel nicht passiert, nehm ich an.Lachabsurdumest
Aha (53) schrieb daraufhin am 01.09.20:
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 DanceWith1Life äußerte darauf am 01.09.20:
Ach, das Gold wurde aus purem Mitleid gerafft, ich fasse es nicht, wie die Christen über Jahrhunderte verkannt wurden/werden/geworden sind.
Aha (53) ergänzte dazu am 01.09.20:
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 DanceWith1Life meinte dazu am 01.09.20:
Ich "glaube" wir haben den Punkt in dieser Konversation erreicht, wo die Dinge beim Namen genannt werden müssen.
Gier ist Gier, ob ich an Allah oder Jahwe oder Jesus Christus "glaube", spielt keine Rolle.
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