America now

Elegie zum Thema Politik

von  Bergmann

Can all my visions, all my dreams
be thus destroyed, America?
I love you still, and yet it seems
a love so deeply stooped in pain
with naught but anguish to remain
to spell your name, America.

For all thy promise, all thy fame
a vale of tears, America!
I dreamt your dream, and yet I came
to know but visions doomed to die
in blood and violence to belie
all hope of love, America.

As all thy beauty, all thy light
has ceased to be, America,
I love you still, and yet tonight
the dream my heart cannot disown
lies heavy as a weighted stone
upon your name, America.


September 2020


-


Anmerkung von Bergmann:

Die Ereignisse am 6. Januar 2021 übertreffen meine Befürchtungen noch.

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Kommentare zu diesem Text


 LotharAtzert (15.09.20)
Wenn du das Kinn noch etwa 3 - 4 Zentimeter anhebtest, glaubte man dir alles. Vielleicht auch die Mundwinkel noch etwas straffen, das erweckte den Anschein von Durchsetzungsvermögen.
So jedoch wird das nix! Hast du keinen Personaltrainer?

 Bergmann meinte dazu am 15.09.20:
Soll ich meine Schönheit im Gegensatz zu dir etwa verbergen?

 loslosch antwortete darauf am 15.09.20:
keep a stiff upper lip!
Nimmer (45)
(15.09.20)
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 Reliwette (15.09.20)
Lyrik in englischer Sprache aber mit Gedanken, die wohl nicht alle Amerikaner teilen. Ein zutiefst gespaltenes Land, in welchem das Lügen hoffähig geworden ist, man muss die Lüge nur oft genug wiederholen, damit sie kurioserweise als Wahrheit angenommen wird. Ein Hoffnungsschimmer bleibt: Es gibt auch dort liebevolle und denkende Menschen. Ich kenne einen - aber wenn ich es recht besehe - es handelt sich um einen Deutschen, der schon lange in den USA lebt. Mir gefällt der Text, lieber Uli. Ein herzlicher Gruß vom alten Kunstmeister

 Bergmann schrieb daraufhin am 15.09.20:
Mein alter Kunstmeister,
ja klar, ich habe mir hier Gefühle erlaubt. Mir tut das weh, wie dieses Land sich spaltet - angetrieben von einem Oligarchen-Darsteller, der die Schwächen des großen Landes auf die Spitze treibt, nicht mit den Motiven eines Arztes, der heilen will, oder eines Politikers, der Besserung bewirken will.
Dem falschen Pathos dieser dummen Parolen - America first, Make America great again - setze ich meinen liebenden Pathos entgegen.
Als ich die USA 1970 erstmals entdeckte, bereiste, dort lebte, 1972 und 1978 wieder, da stieß ich nicht auf eine heile Welt, das war mir klar, darüber schrieb ich auch (ich glaube, es gibt oder gab auch einen Text hier auf kv, Grand Canyon Letter) - nur bestand damals noch Hoffnung auf Besserung. Dem Umweltgedanken (pollution etc.) begegnete ich dort früher als in Europa.
Ja, es gibt dort denkende, ihr Land liebende Menschen - ich kenne mehrere.
Meine Verse sind Ausdruck meiner Trauer. Meine Hoffnung ist gering. Selbst wenn Trump nicht wiedergewählt wird, so bleibt die Hälfte des Landes republikanisch (auf einem moralischen Tiefststand), und von einer demokratischen Führung erwarte ich nur mildere Formen des jetzigen Kurses, der zu einem Teil wohl auch ein Verzweiflungskurs ist, außenpolitisch und innenpolitisch.
Aber nun gut ... Austrinken!
Ein lieber Gruß von deinem gelehrigen Kunstjünger
Uli

 Reliwette äußerte darauf am 17.09.20:
Nee nee nee, Dun bist kein Kunstjünger, sondern selbst ein beachtenswerter Künstler. Kunst und Literatur sollten nicht getrennt werden. Die Form der Aussagen sind unterschiedlich, die Inhalte müssen es keineswegs sein. Diese Erkenntnis geht auf den Symbolismus zurück (um 1800). Der Dichter Moreas formulierte das bereits. Es ist also gar nicht auf meinem Mist gewachsen. Ich habe mir lediglich erlaubt, diesen Gedanken fortzusetzen und nannte meine Kunstrichtiung ab 1970 "Neosymbolismus"), Ein "ismus" ist da leider auch drin enthalten. Ich liebe Deine literarischen Inhalte und fühle mich ihnen sehr verbunden. Das ist es, was eine Künstler/Dichterfreundschaft ausmacht, und dafür bin ich dem Schicksal sehr dankbar. Die Gelegenheit, sich mit "überwegigen" Zeitgenossen auszutauschen, haben nicht viele Menschen. Kennst Du den Kollegen Hans G. Skitter? Der lebt auf einer Insel vor der Küste Floridas und schreibt über die Situation in den Staaten. Aber er ist nicht so lyrisch veranlagt. Die Inhalte decken sich weitestgehend mit dem was Du schilderst. Für mich ist das auch ein Erkenntnisvergleich mit den Inhalten, welche die Medien in Deutschland an die Bevölkerung herantragen.
Hartmut mit herzlichem Drücker!

 Bergmann ergänzte dazu am 17.09.20:
Hans G. Skitter kenne ich nicht.
-
Klar hast du Recht, die Künste sind drei Ringe - wie in der Lessingschen Ringparabel. Aber lass mich dann, wenn schon nicht Jünger, als deinen Bruder im Geist fühlen.
-
Die -ismus-Plage! Versuchs mit -ik. Also Neosymbolik. Oder: Reliwettes neosymbolische Kunst. Reliwettie ...
-
Ich rufe dir zu: Gan bei (chines. Trockne das Glas!) und Prost!
Dein Kunstbruder Uli

 Reliwette meinte dazu am 18.09.20:
Wunderrbar, lieber Bruder im Geiste! So mauk wi dat! Damals, 1970, meinte ich noch mich erklären zu müssen (bzw. meine Bilder). Heute sollen die Menschen von selbst darauf kommen oder es sein lassen. Ist das jetzt überheblich???
Grüße! Hartmut

 Bergmann meinte dazu am 18.09.20:
Ich: Nöö.

Stimme von oben: Ja ja ja ... nee nee nee ... (etc.)

 Didi.Costaire (15.09.20)
Your words in our ears...
America, a vale of tears.

Ich stimme zu. So sehen wir's.
Sincerely yours - and Cheers!

Dirk

 Bergmann meinte dazu am 15.09.20:
So gut gereimt! Ich danke dir's.

Uli

 loslosch (15.09.20)
abaccb und in jamben gegossen. eine notwendigerweise etwas andere ansprache als die von martin luther king seinerzeit ("I have a dream"), allerdings mit anklängen.

amerika, du hast es besser, schwärmte einst der dichterfürst. er wusste nichts vom quertreiber trump.

ich bin very beeindruckt.

 Bergmann meinte dazu am 15.09.20:
Ein Lob von dir, lieber Lothar, parbleu!
Ich fühle mich very geehrt.
wa Bash (47)
(15.09.20)
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 Bergmann meinte dazu am 15.09.20:
In der Tat, den Film kenne ich nicht. Assoziationen gibt es oft wie Sand am Meer. - Auf Englisch habe ich nur zwei Gedichte geschrieben, und etliche Briefe, aber insgesamt kommt Englisch selten bei mir vor, und ich habe nur einen Roman auf Englisch gelesen: Aldous Huxley, Brave New World.

Es ist oft die Zuneigung zu einem Land verfremdet durch subjektive Vorstellungen - wie etwa die Italien-Sehnsucht im 18. Jahrhundert -, also Projektionen, die von den Zuständen ausgehen, die das Land betreffen, in dem man hauptsächlich lebt.
Ich gebe zu, dass ich vor vielen Jahren solche Projektionen hatte. Und es wird jetzt wohl so sein, dass sich meine Enttäuschung teilweise noch nährt von der Vergangenheit - während sich mein Bild, das ich von Deutschland, habe, im Lauf meines Lebens besserte, obwohl ich je älter desto realistischer wurde.

 AZU20 (16.09.20)
Ich trauere mit Ihnen. LG

 Bergmann meinte dazu am 16.09.20:
Danke!
Ich werde mal meine Gedanken zu den USA, die ich 1970 in einem Brief äußerte, unbearbeitet auf kv veröffentlichen.

 Reliwette meinte dazu am 17.09.20:
Ja, mach das, Uli. Das Thema USA ist brandheiß!
Grüße von mir!
Hartmut
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