du lebst im eiskern des winters

Gedicht

von  monalisa

kein ruf dringt vor zu dir
mein atem friert an wänden fest
die dichter und dicker werden
von mal zu mal

meine arme fallen schwer
von traurigkeit ins leere
zu boden sinkt mein blick
und sucht in morschen herzdielen
nach mut oder etwas
um die risse zu kitten

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (17.10.20)
hallo Mona, man kann die Unerreichbarkeit eines Menschen nicht besser ausdrücken, als wenn er "im eiskern des Winters" lebt. Kein Wunder, dass dem LyrIch vor Traurigkeit die" arme schwer fallen". Man möchte es tröstend in den Arm nehmen, damit sein Blick nicht "in morschen herzdielen" (welch originelle Metapher) verschwindet.

 monalisa meinte dazu am 18.10.20:
Lieber Ekki, wie schlimm muss diese Unerreichbarkeit erst für den im Eiskern "verpuppten" Menschen sein? Wäre schön, wenn ein Tröstend-in-den-Arm-Nehmen das Eis tauen könnte.

Dankeschön für deine einfühlsamen Worte.
Liebe Grüße
mona

 Moja (17.10.20)
Man möchte die Heizung aufdrehen, liebe Mona,
bei diesen traurigschweren Wortlasten, den Angerufenen auftauen, der so viel eisige Kälte abgibt, der Abstand zwischen beiden ist immens. Innerlich mehr tot als lebendig, denke ich. Ob hier noch Kitt nutzt? Pure Einsamkeit, langsames Absterben, lese ich.
Das Bild - Herzdielen - gefiel mir, der Boden, die Basis dieser Beziehung sind zerstört.

Wird noch einmal Frühling?

Gedankenvolle Grüße,
Moja

 monalisa antwortete darauf am 18.10.20:
Die Heizung aufdrehen! Ja, das wäre schön, wenn das helfen würde. Ich weiß nicht, ob der Boden zerstört ist, aber er ist mürbe, müde, alt und man muss vorbereitet sein, dass er irgendwann nicht mehr trägt, bei so viel Eisgewicht!

Vielen Dank für deine Gedanken!
Liebe Grüße
mona
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