Es war einmal vor langer, langer Zeit?
Ansprache zum Thema Wunder
von Bluebird
Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text
Nein, wundere dich nicht. Nirgends.
(Flavius Philostratos: Das Leben des Apollonios von Tyana IV 45)
Ein Mädchen war am Tage seiner Hochzeit gestorben, so schien es wenigstens, und der Bräutigam folgte bereits jammernd der Bahre und klagte, daß seine Ehe so gänzlich unerfüllt geblieben sei. Aber auch ganz Rom trauerte mit ihm, da das Mädchen aus einer vornehmen Konsularenfamilie stammte. Als nun Apollonios [sc. von Tyana] dem Trauerzug begegnete, sagte er: „Legt die Bahre nieder! Ich will euren Tränen über das Mädchen ein Ende machen.“ Zugleich fragte er nach dem Namen des Mädchens.
Die Menge glaubte nun, er werde eine Trauerrede halten, wie sie so üblich sind bei solchen Anlässen, um den Jammer zu beschwören. Er jedoch berührte nur die Tote, sprach einige unverständliche Worte und erweckte so das Mädchen aus dem anscheinenden Tode. Dieses begann wieder zu sprechen und kehrte ins Elternhaus zurück wie Alkestis, als die von Herakles ins Leben zurückgerufen worden war.
Als ihm die Verwandten ein Geschenk von fünfzehn Myriaden machen wollten, sagte er, sie sollten es dem Mädchen als Mitgift geben.
Ob er nun noch einen Lebensfunken an ihr wahrgenommen hatte, der den Ärzten verborgen geblieben war – man erzählt sich nämlich, Zeus habe Tau auf sie fallen lassen und von ihrem Antlitz sei ein Dunst aufgestiegen –, oder ob er das erloschene Leben wieder zurückgerufen und angefacht hatte, dies vermag ich nicht zu ergründen, und auch die Anwesenden hätten es nicht ermitteln können.
Die Menge glaubte nun, er werde eine Trauerrede halten, wie sie so üblich sind bei solchen Anlässen, um den Jammer zu beschwören. Er jedoch berührte nur die Tote, sprach einige unverständliche Worte und erweckte so das Mädchen aus dem anscheinenden Tode. Dieses begann wieder zu sprechen und kehrte ins Elternhaus zurück wie Alkestis, als die von Herakles ins Leben zurückgerufen worden war.
Als ihm die Verwandten ein Geschenk von fünfzehn Myriaden machen wollten, sagte er, sie sollten es dem Mädchen als Mitgift geben.
Ob er nun noch einen Lebensfunken an ihr wahrgenommen hatte, der den Ärzten verborgen geblieben war – man erzählt sich nämlich, Zeus habe Tau auf sie fallen lassen und von ihrem Antlitz sei ein Dunst aufgestiegen –, oder ob er das erloschene Leben wieder zurückgerufen und angefacht hatte, dies vermag ich nicht zu ergründen, und auch die Anwesenden hätten es nicht ermitteln können.
Die umfangreiche Apollonios-Biographie des Philostratos, die einen großen Teil der Erzählungen versammelt und den Philosophen verherrlicht, bietet eine Fülle von legendenhaftem Material. Sie stellt zwar eine zentrale Quelle für die antike Apollonios-Rezeption dar, ist aber für die historische Gestalt weit weniger ergiebig. (Wikipedia)
Antwort geändert am 11.11.2020 um 15:04 Uhr
1. Es gibt in allen Religionen Wunderberichte.
2. Sie sind kritisch zu lesen, ggfs. zu überprüfen.
3. Du merkst, wie Philostratos sich vorsichtig verschiedene Deutungen offenhält, was ein gutes Zeichen ist.
4. Christliche Wunderberichte weniger streng zu prüfen als nichtchristliche, geht nicht an.
5. Eine genaue Analyse des von Dir vorgelegten christlichen Wunderberichtes nimmst Du nicht, nichtmal im Ansatz vor.
6. Natürlich kennst Du das Buch von Philostratos nicht; Du kennst nur Wikipedia ... und übernimmst davon dankend das, was Dir für Dein Anliegen paßt.
2. Sie sind kritisch zu lesen, ggfs. zu überprüfen.
3. Du merkst, wie Philostratos sich vorsichtig verschiedene Deutungen offenhält, was ein gutes Zeichen ist.
4. Christliche Wunderberichte weniger streng zu prüfen als nichtchristliche, geht nicht an.
5. Eine genaue Analyse des von Dir vorgelegten christlichen Wunderberichtes nimmst Du nicht, nichtmal im Ansatz vor.
6. Natürlich kennst Du das Buch von Philostratos nicht; Du kennst nur Wikipedia ... und übernimmst davon dankend das, was Dir für Dein Anliegen paßt.
Es war übrigens nicht "vor langer, langer Zeit", daß Wissenschaftler in dem von mir erwähnten Film auf 3sat über den Placebo-Effekt von der Heilung Gelähmter durch Geistheiler berichteten, an deren Anwesenheit die Geheilten glaubten, ohne daß sie tatsächlich anwesend waren.
Du solltest dir deiner eigenen Prämissen bewusster werden ... du scheinst der Ansicht zu sein, dass eine wissenschaftliche Vorgehensweise objektiv gesicherte Erkenntnisse generieren würden
Sagt Dämon 1 zu Dämon 2: "Wenn diese Deppen wüssten ... Okay, Anweisung vom Chef, wir sollen das so machen, dass die Ergebnisse in etwa gleich sind ... "
Dämon 2: "Aber wieso denn? Versteh ich nicht!
Dämon 1: "Frag nicht! Der Chef weiß, was er tut! Wenn die Atheisten merken, dass es tatsächlich Übernatürliches gibt, kommen sie noch auf dumme Gedanken und landen am Ende noch bei dem großen FEIND
Dämon 2: " Okay, das ist ein Argument .. soll ich die Placebogruppe übernehmen?
Dämon 1. "Ja mach, aber nicht mehr als 20 % Heilungen. Hast du verstanden?
Dämon 2: "Ich bin ja nicht taub ... also bis später!
Sagt Dämon 1 zu Dämon 2: "Wenn diese Deppen wüssten ... Okay, Anweisung vom Chef, wir sollen das so machen, dass die Ergebnisse in etwa gleich sind ... "
Dämon 2: "Aber wieso denn? Versteh ich nicht!
Dämon 1: "Frag nicht! Der Chef weiß, was er tut! Wenn die Atheisten merken, dass es tatsächlich Übernatürliches gibt, kommen sie noch auf dumme Gedanken und landen am Ende noch bei dem großen FEIND
Dämon 2: " Okay, das ist ein Argument .. soll ich die Placebogruppe übernehmen?
Dämon 1. "Ja mach, aber nicht mehr als 20 % Heilungen. Hast du verstanden?
Dämon 2: "Ich bin ja nicht taub ... also bis später!
Ist eine (diabolische) Spekulation und hat mit meinen Gedanken nichts zu tun. Glauben ist gut, Prüfen ist besser, darum geht es mir.
Ich wollte ja nur demonstrieren, dass wissenschaftliche Methodik bei spirituellen Themen nicht zwingend zu objektiv-richtigen Erkenntnissen führen muss.
Antwort geändert am 12.11.2020 um 09:58 Uhr