Augustnacht, jede Nacht

Expressionistisches Gedicht zum Thema Weltschmerz

von  Terminator

So kurz die Sommernacht, die Heide brennt, knackt trocken
der Boden unter schnellen Füßen, übereiltes Suchen
nach einem Mädchen, nein, nach zwei, die Feuer locken
schlaflose Augen in falsche Richtung, hin zum See,
wo Mondschein auf dem Wasser brennt; die Nacht kühlt aus.

Der Sternenstaub gefriert zu leis geweinten Tränen,
geruchlos; atemlos setzt sich die Suche fort,
doch Nirgendwo ist nirgends. Nimmt die Nacht ein Mädchen,
und stößt das zweite von sich in den Tag.
Das Mädchen krallt sich in die Nacht und lässt nicht los.

Fortan ist sie tagsüber unauffindbar,
ein zarter Traum, Mirage, doch flüsternd lockt die Nacht
ins weite Feld, zum See, auf leere Straßen, Gleise, Schienen,
und auf die Klippen, wenn das Herz nicht länger will.



Anmerkung von Terminator:

3.2013

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Kommentare zu diesem Text

Agnete (66)
(25.11.20)
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