Inhalt 
F. 

A.

Brief zum Thema Vergänglichkeit

von  keinB

Es tut mir weh. Das kann, muss man ganz klar so sagen: Es tut mir weh, dass Du tot bist.
Dieser unendliche Möglichkeitenkosmos, den ich in all den Jahren nicht losgelassen habe, nie loslassen konnte, wollte, ist plötzlich zersprungen, implodiert und das Loch, das Du schon einmal hinterlassen hast, ist zurück und wächst und wächst und frisst sich langsam durch mich hindurch, mich langsam auf.

"Mein Herz ist groß genug für viele Lieben. Ein Stück davon ist Deins und wird immer Dir gehören."
Ich erinnere mich; und jetzt brennt das Scheißding wie Säure und zieht mir den Brustkorb zusammen, wenn ich zu atmen versuche.

Und obwohl wir einander immer wieder gesucht haben, haben wir uns nicht gefunden. Das tut mir leid, so sehr für Dich, für mich noch mehr.

Jetzt bist Du nur ein weiteres Waswärewenn, das ohne Antwort bleibt und sich einem stetig wachsenden Bedauern zugesellt.

 Inhalt 
F. 
Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren

Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (30.11.20)
Das zusätzlich Traruige an Grabreden ist, daß derjenige, dem sie gewidmet ist und von dessen Bedeutung (auch hier) gesprochen wird, sie nicht mehr zu hören bekommt. Allerdings braucht er auch kein Lob mehr. Insofern ist es besser, wenn Du von der Folge für Dich schreibst: das endgültige Ende einer Möglichkeit. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Sonne aller Tage noch nicht untergegangen für Euch - jetzt ist sie es.

Gibt es neue Möglichkeiten, neue Sonnen, oder wird weiterhin das Bedauern stetig wachsen?

Und schon ist sie wieder da: die Frage nach der Zukunft. Soviel kann man immerhin sagen: Wenn von Zweien einer stirbt, dann bleibt dem anderen eine Zukunft. Welcher Art auch immer.

 Graeculus meinte dazu am 30.11.20:
Man kann das auch so sagen, merke ich gerade: A ist kein B.

 keinB antwortete darauf am 30.11.20:
"Bis zu diesem Zeitpunkt war die Sonne aller Tage noch nicht untergegangen für Euch - jetzt ist sie es."
Das ist es, ja. Diese eine Sonne gibt's nie wieder.
Natürlich geht's (für den/die anderen) weiter. Aber halt anders.

Dank&Grüße :)

 Thomas-Wiefelhaus (04.01.21)
Mein Beileid!

Schreiben als Therapie scheint ja doch zu funktionieren.

 Verlo (18.11.21)
@ keinB

Beim erstem Mal tut es noch weh ...
Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram