Das Recht
Verordnung zum Thema Recht und Gesetz
von Terminator
Anmerkung von Terminator:
"Das Recht ist der objektive gute Wille als Selbstzweck". John Deader
Kommentare zu diesem Text
Gut, einverstanden. Aber: Welchem Recht müssen sich Ungläubige dennoch unterziehen?
Für Atheisten gilt immer noch die Sittlichkeit, letztlich aus dem kategorischen Imperativ ableitbar, der im Grunde besagt, dass Menschen als Personen und nicht als Sachen zu behandeln sind.
Hegels ebenfalls 1770 geborener Freund und Studienkollege Hölderlin schreibt dazu in den erläuternden 'Pindar-Fragmenten':
„Das Höchste
Das Gesetz,
Von allen der König, Sterblichen und
Unsterblichen; das führt eben
Darum gewaltig
Das gerechteste Recht mit allerhöchster Hand.
Das Unmittelbare, streng genommen, ist für die Sterblichen unmöglich, wie für die Unsterblichen; der Gott muß verschiedene Welten unterscheiden, seiner Natur gemäß, weil himmlische Güte, ihret selber wegen, heilig sein muß, unvermischet. Der Mensch, als Erkennendes, muß auch verschiedene Welten unterscheiden, weil Erkenntnis nur durch Entgegensetzung möglich ist. Deswegen ist das Unmittelbare, streng genommen, für die Sterblichen unmöglich, wie für die Unsterblichen.
Die strenge Mittelbarkeit ist aber das Gesetz. Deswegen aber führt es gewaltig das gerechteste Recht mit allerhöchster Hand.
Die Zucht, sofern sie die Gestalt ist, worin der Mensch sich und der Gott begegnet, der Kirche und des Staats Gesetz und anererbte Satzungen (die Heiligkeit des Gottes, und für den Menschen die Möglichkeit einer Erkenntnis, einer Erklärung), diese führen gewaltig das gerechteste Recht mit allerhöchster Hand, sie halten strenger, als die Kunst, die lebendigen Verhältnisse fest, in denen, mit der Zeit, ein Volk sich begegnet hat und begegnet. »König« bedeutet hier den Superlativ, der nur das Zeichen ist für den höchsten Erkenntnisgrund, nicht für die höchste Macht.“
„Das Höchste
Das Gesetz,
Von allen der König, Sterblichen und
Unsterblichen; das führt eben
Darum gewaltig
Das gerechteste Recht mit allerhöchster Hand.
Das Unmittelbare, streng genommen, ist für die Sterblichen unmöglich, wie für die Unsterblichen; der Gott muß verschiedene Welten unterscheiden, seiner Natur gemäß, weil himmlische Güte, ihret selber wegen, heilig sein muß, unvermischet. Der Mensch, als Erkennendes, muß auch verschiedene Welten unterscheiden, weil Erkenntnis nur durch Entgegensetzung möglich ist. Deswegen ist das Unmittelbare, streng genommen, für die Sterblichen unmöglich, wie für die Unsterblichen.
Die strenge Mittelbarkeit ist aber das Gesetz. Deswegen aber führt es gewaltig das gerechteste Recht mit allerhöchster Hand.
Die Zucht, sofern sie die Gestalt ist, worin der Mensch sich und der Gott begegnet, der Kirche und des Staats Gesetz und anererbte Satzungen (die Heiligkeit des Gottes, und für den Menschen die Möglichkeit einer Erkenntnis, einer Erklärung), diese führen gewaltig das gerechteste Recht mit allerhöchster Hand, sie halten strenger, als die Kunst, die lebendigen Verhältnisse fest, in denen, mit der Zeit, ein Volk sich begegnet hat und begegnet. »König« bedeutet hier den Superlativ, der nur das Zeichen ist für den höchsten Erkenntnisgrund, nicht für die höchste Macht.“
Das Eine braucht kein Recht, weil es kein Unrecht kennt. Ist die Unmittelbarkeit aufgehoben, entsteht der Unterschied zwischen Sein und Sollen. Und da gilt in der Tat: "Die strenge Mittelbarkeit ist aber das Gesetz. Deswegen aber führt es gewaltig das gerechteste Recht mit allerhöchster Hand."
Am Anfang war Unrecht! und erst dann kam das Recht. Das Recht war in Naturvölkern in Form von Rache verkleidet. Das Recht trug allerlei Kleider und Messer und Pistolen, um das Unrecht zu bekämpfen. Man könnte fast meinen, wie Gut gegen Böse.
So auch Hegel in der Rechtsphilosophie: wir fangen als Naturwesen vom Bösen an und müssen uns das Gute über die Stufen 1)abstraktes Recht, 2)Moralität und 3)Sittlichkeit erarbeiten.
Hinzufügen sollte man, daß nach Hegel die Weltgeschichte das Weltgericht ist. Kein Jüngster Tag.
Hegel ist ein Eschatologe der totalen Immanenz. Von seinem Größenwahn angesteckt, war ich 2008-2010 wie im Rausch, 2011 schlug sich der absolute Idealismus in den absoluten Positivismus um, und 2012 kam ich demütig zurück zu Kant. Seitdem halte ich die Kritik der praktischen Vernunft für das letzte Wort, das die menschliche Vernunft in den letzten Dingen zu sprechen vermag; alles weitere sieht man nach dem Tode (und sieht man danach gar nichts, dann hat das Nichts eben die Wahrheit des Nihilismus gesprochen).
Verstehe. Für einen 'Kantianer' habe ich Dich nicht gehalten.
Beim Vergleich zu Dir kämen Nietzsche, Schopenhauer und, etwas später, Wittgenstein hinzu (der Dir wohl gegen den Strich geht, für mich aber sehr wichtig ist); die Phase des Positivismus fehlt bei mir. Das Postulat, alle Aussagen müßten entweder in sich logisch oder empirisch überprüfbar sein, genügt selbst nicht diesem Anspruch.
Beim Vergleich zu Dir kämen Nietzsche, Schopenhauer und, etwas später, Wittgenstein hinzu (der Dir wohl gegen den Strich geht, für mich aber sehr wichtig ist); die Phase des Positivismus fehlt bei mir. Das Postulat, alle Aussagen müßten entweder in sich logisch oder empirisch überprüfbar sein, genügt selbst nicht diesem Anspruch.