Allein

Alltagsgedicht zum Thema Sterben

von  UtaBossan

Aschfahl liegst du nun zwischen weißen Laken
ein Schlauch bläst deine Lunge stetig auf
Glukosewasser hängt an einem Haken
und nimmt durch deine Adern seinen Lauf.

Dein Denken ist nicht mehr in dieser Welt
du bist auf einem Weg in neue Sphären
der Fels in meiner steten Brandung fällt
und niemals wird dein Lächeln wiederkehren.

Wir standen hinter dicken Fensterscheiben
die Seele schrie, die Herzen waren schwer.
Im Sterben durften wir dich nicht begleiten
und irgendwann warst du nicht mehr.

Der Schmerz ging tief bis in die letzte Zelle
zog uns die Füße weg, wie eine Welle.


Anmerkung von UtaBossan:

Etwas ungelenk nach langer Schreibpause. Für Verbesserungsvorschläge bin ich offen.

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (21.12.20)
Nee,
finde ich überhaupt nicht ungelenk. :)
Du hältst das Sonett in angemessener Schlichtheit und sorgst trotzdem für starke Bilder.

Tatsächlich hat das Virus selbst unser Sterben verändert. "Man" stirbt allein und ohne Trost.

Liebe Grüße
der8.

 UtaBossan meinte dazu am 21.12.20:
Danke. Ich war mir etwas unsicher und deswegen so selbstkritisch. Ist kein leichtes Thema und sonst auch nicht - das zu ertragen.
Liebe Grüße Uta

 EkkehartMittelberg (21.12.20)
Hallo Uta,
du hast zu einem schwierigen Thema den richtigen Ton getroffen.
LG
Ekki

 DanceWith1Life antwortete darauf am 21.12.20:
find ich auch, gut gelöst.

 UtaBossan schrieb daraufhin am 21.12.20:
Vielen Dank. 😊

 Graeculus (21.12.20)
Das Tempus wechselt mittendrin von Präsens zu Präteritum. Dazwischen ist es dann, ohne daß man das eigens sagen müßte, passiert.

 Isaban (25.12.20)
Hallo Uta,

ein sehr fühlbarer Text, ein Text der durch Sprachmelodie und Bildwahl ausgesprochen anspricht! Dennoch eine kleine Kritik:

Ich weiß, dass dadurch die Sonettform flöten gnge, aber ich würde das Couplet am Ende einfach weglassen, die drei Quartette haben schon alles gesagt, was zu sagen war, Die beiden letzten Zeilen am Schluss gleiten ein bisschen ins tränenrührige Klischee ab und wirken (auf mich, was natürlich auch an mir liegen könnte) wie herangenötigt, allein um der Form Genüge zu tun.

Liebe Grüße

Isaban

Kommentar geändert am 25.12.2020 um 13:49 Uhr

 UtaBossan äußerte darauf am 25.12.20:
Liebe Isaban,

ich danke dir für deine kritische (und das meine ich positiv) Anmerkung. Wahrscheinlich hast du damit völlig Recht. Mit ein wenig mehr zeitlichem Abstand sehe ich das irgendwann sicher auch.

Liebe Grüße Uta
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