Danke, Donald

Terzanelle zum Thema Bürokratie

von  Terminator

Trump kann machen, was er will, der Deep State hat ihn längst abgesägt. Eine faire Überprüfung seiner Wahlfälschungsvorwürfe wird niemals stattfinden. Man lässt ihn mit seinen Klagen vor allen möglichen Gerichten und mit seinen Hassreden gegen Fake News Media auflaufen, damit die ganze Welt ihn als einen Trottel sieht, eine Witzfigur, die keiner ernstnehmen soll. Er ist narzisstisch genug, um nicht zu sehen, wie geschickt man ihn auflaufen lässt. Er hat längst keine Macht mehr und der Deep State braucht ihm nicht mit den zwei festgenommenen Studenten (heute eher Senioren) James Lee Harvey und Osvaldo Ortiz zu drohen.

Journalisten ohne Ethos und Medienkonsumenten ohne Hirn glauben das Märchen vom bösen alten weißen Mann, der die amerikanische Demokratie beschädigt haben soll. Einen älteren, böseren und weißeren Mann jubeln sie aber hoch. Trump versteht nicht, dass er in der vollendeten Postmoderne lebt; Trump lügt nur, seine Gegner sind verlogen. Trump will mit der Bad-Cop-Strategie etwas bewirken, seine Gegner wollen gar nichts bewirken, außer feel good about themselves, sich für bessere Menschen halten. Eine Machtelite, die längst an der Demokratie vorbei von Hinterzimmern aus herrscht, und geisteskranke narzisstische special snowflakes, die sich für gute Menschen und unverbesserliche Weltverbesserer halten, aber nichts tun und auch nichts tun wollen, außer bei Facebook und Twitter gegen Rassismus und Sexismus zu sein, sind die letzten Menschen, die Whisperers und ihre gelenkten Zombies*.

Trump sieht das alles nicht ein, er ist zu borniert und selbstverliebt. Aber kluge Beobachter sehen das. Er spielt seine Rolle mit einem Ernst wie einst Heath Ledger den Joker und opfert sich für das Sichtbarwerden der Wahrheit, wenngleich er selbst ein notorischer Lügner ist. Er schlägt blind um sich, damit wir sehen können.


Anmerkung von Terminator:

*Wer The Walking Dead nicht kennt, müsste jetzt googeln.

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Kommentare zu diesem Text


 FrankReich (07.01.21)
Na ja, ich glaube eher, dass jetzt einige auf die Idee kommen, das Mädchen vom bösen alten weißen Mann zu googeln. 😂

 BeBa meinte dazu am 07.01.21:
Ist anzunehmen!

 Terminator antwortete darauf am 07.01.21:
Tippfehler gefunden, sehr geistreich. Die Schulen im Lockdown, die ABC-Schützen lernen Lesen bei KV.

 FrankReich schrieb daraufhin am 08.01.21:
Herbstlese im Winter!!! 😂😂

 Terminator äußerte darauf am 08.01.21:
Die Smileys nerven wie summende Fliegen, sonst würde ich jetzt auch welche benutzen.

 AlmÖhi (07.01.21)
Da die Analsonde jetzt entfernt wird, wird es wieder dunkel werden. Das hast du dir ja gewünscht.

Ich habe übrigens auch nie verstanden, warum du - wie die Massenmedien - darauf rumreitest, daß er angeblich ein - diesmal sogar notorischer - Lügner sei. Selbst wenn er einer ist, hat er dann ja das passende Geschäftsfeld gewählt. Man hat auch schon von Busse fahrenden Busfahrern gehört. Ich finde ich ihn aber ungleich ehrlicher und authentischer als einen Berufspolitiker, und damit deine Hervorhebung falsch. Auch wenn du ihn zumindest hier etwas abgrenzt. Als exzentrischer New Yorker spricht er gerne in Superlativen. Und er stellt z.B. aus strategischen Gründen den Iran und Rußland überzogen negativ da. Man weiß bei ihm, woran man ist, und das ist die Hauptsache. Selbst in den geleakten Aufnahmen klingt er wie bei einem Interview oder bei einer Rede. Er ist immer derselbe. Die Politik die er proklamierte, war auch immer die, die er praktizierte.

 Terminator ergänzte dazu am 07.01.21:
Dass ich "Lügner" und "Narzisst" nenne, soll den very special snowflakes kommunizieren, dass ich im Gegensatz zu ihnen nicht in einer Filterblase lebe, sondern in der Realität. Sie verteufeln Trump, ich vergöttere ihn nicht, ich sehe ihn realistisch.

Doch vielleicht setze ich bei Dummköpfen zu viel Verstand voraus. Dasselbe hatten wir ja vor ein paar Jahren mit Putin: egal wie sehr ich betonte, dass er auch für mich natürlich ein Autokrat ist, wurde mir der Vorwurf gemacht, ihn fanatisch zu verteidigen. Die unausgesprochene aber unmissverständliche Forderung war: Entweder du sagst, dass du ihn für den neuen Hitler hältst, oder du bist ein Putin-Anhänger.

Dennoch verweigere ich mich der Lüge und Verlogenheit (und jeder self-serving bias) als Mittel der Kommunikation. Wenn der linksgrüne Gutmensch geistig zu umnachtet ist, um noch vernünftig mit ihm reden zu können, dann reden wir halt nicht mehr. Aber es gibt auch hier Leute, die die Welt differenzierter sehen; ob sie zwischen klaren Köpfen und den immer mehr werdenden Irren vermitteln können, ist eine andere Frage.

 AlmÖhi meinte dazu am 07.01.21:
Jemand der zwischen Extremen pendelt, fühlt sich durch Zugeständnisse wahrscheinlich eher ermuntert. Besser ist es wohl, den Fokus von den Personen zu den Kollektiven zu verschieben, die diese Personen als Projektionsflächen verwenden. Obwohl ich Trump als Person schätze, war seine Person für mich nie so faszinierend wie der Konflikt zwischen der amerikanischen Mittelschicht und dem eingegrabenen Staat, der anhand seiner Präsidentschaft deutlicher und dynamischer geworden ist. Man könnte also vielleicht versuchen, dem europäischen Dummkopf die Frage zu vermitteln, warum er keinen equivalenten Konflikt hat, bzw. er auf der Seite der Bürokratie steht statt auf seiner eigenen.

 Regina (07.01.21)
Du schaust mal wieder genauer hin und machst uns auf die allumfassende Korruption aufmerksam.

 Augustus (07.01.21)
Trump hat die schmutzige Wahl aufgrund der Briefwahl verloren. In vielen Staaten wurden die Post erst am Ende gezählt. Zuvor lag in den wichtigen Staaten Trump vorne, da die Leute zu den Lokalen gegangen sind. Dann kamen die Postwagen mit Bergen an Wahlzetteln. Großteil der Briefwahlen stimmten für Biden.
Trump beschwerte sich, dass sogar Tote abgestimmt hätten. Das ist aber schwer nachzuweisen.

Ave

 loslosch meinte dazu am 07.01.21:
tote können fallweise auch in D abstimmten. wer am wahltag oder kurz vorher 18 wird, beantragt briefwahl, stimmt korrekt ab und stirbt kurz vor dem wahltag.

alles pipifax.

 Graeculus meinte dazu am 08.01.21:
Nachdem Trump monatelang vor den angeblichen Gefahren der Briefwahl gewarnt hatte, war es sicher keine Überraschung, daß nur wenige seiner Anhänger von der Briefwahl Gebrauch gemacht haben, viel mehr aber Demokraten. Falls das jetzt als Beweis für Unregelmäßigkeiten bei der Briefwahl gelten soll, dann müßte man wohl von self-fulfilling prophecy reden.

Ähnliches mag für seine Tiraden gegen das politische Establishment als "deep state" und gegen die Medien und ihre fake news gelten; man braucht sich dann nicht zu wundern, wenn beide gegen ihn eingestellt sind.

Wenn AlmÖhi ihn oben ehrlicher und authentischer als die Berufspolitiker (und sonst nichts) nennt, dann liegt darin m.E. ein Verkennen dessen, was die Aufgabe von Politik ist. Sie soll erfolgreich die Interessen eines Staates, auch in dessen Beziehung zu anderen Staaten, vertreten. Und nun schaue man sich die US-amerikanische Gesellschaft und die internationalen Beziehungen der USA nach vier Jahren Trump an: ein Scherbenhaufen, für den er - Überraschung! - andere verantwortlich macht.

Trump erzeugt ständig seine eigenen Wahrheiten.

Hat es schonmal einen Politiker, irgendeinen, gegeben, der in einem solchen Ausmaß die von ihm selbst ernannten Mitarbeiter gefeuert und so jede Kontinuität torpediert hat?

Diktatoren wie Putin oder Xi Jinping haben wenigstens eine politische Strategie, wo Trump nur sein hochgehaltenes Ego hat.

Ich habe den Eindruck, daß nach den letzten Ereignissen selbst bei den Republikanern die Zahl seiner Sympathisanten rapide abnimmt.

Antwort geändert am 08.01.2021 um 00:44 Uhr

 Terminator meinte dazu am 08.01.21:
Nun, die Republikaner lachten über Trump, als er 2015 seine Kandidatur ankündigte. Anfang 2016 hieß es noch "Wieder ein Bush (Jeb) oder wieder ein(e) Clinton?" In den Vorwahlen der Republikaner setzte sich Trump nicht zuletzt gerade deshalb durch: das Establishment war so arrogant geworden, dass es das amerikanische Volk mit zwei abwechselnden politischen Dynastien regieren wollte.

Als Trump gewann, war von Anfang an klar, dass er gegen den Deep State, gegen die Mainstreammedien und auch gegen die eigene Partei würde regieren müssen. Er war Realpolitiker mit der Clownmaske. Den Scherbenhaufen haben seine Vorgänger hinterlassen, Trump aber stand zwischen zwei Mission Impossibles: den Schrebenhaufen aufräumen ("Make America great again") oder Tabula Rasa machen (Neuanfang); beides nur möglich, wenn der Präsident nicht gegen den Rest des politischen Systems regieren muss. Letztlich war er eine lahme Ente mit der Attitüde einer wilden Gans.
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