du streifst mich

Gedicht

von  monalisa

mit deiner sprache
absichtlich absichtslos

der safrangelbe akzent
den du auf einzelne worte legst
bringt etwas in aufruhr
von dem ich nichts wusste

auf deinen lippen liegt
ein transzendenter ton

abholbereit

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (15.01.21)
Hallo Mona, wer gestreift werden möchte, sollte abholbereit sein.
Liebe Grüße
Ekki

 monalisa meinte dazu am 16.01.21:
Hallo Ekki,
wer gestreift werden möchte, sollte abholbereit sein.
wahrscheinlich ist man das auch, denke ich!
Vielen Dank und liebe Grüße
mona

 nadir (15.01.21)
ein sehr schöner text.

auch wenn ich zuerst "alkoholbereit" gelesen habe und mir den kopf zerbrochen habe, was zum henker du damit sagen wolltest. dann hab ichs nochmal gelesen ... :p

"auf deinen lippen liegt
ein transzendenter ton"

das hier finde ich besonders gelungen, es hat etwas entrückendes.

lg
nadir

 monalisa antwortete darauf am 16.01.21:
Hallo nadir,
"alkoholbereit" liegt in diesen verrückten Zeiten wohl nahe! Wie gut, dass sich der Alkohol bei zweiten Lesen verflüchtigt hat.
Es freut mich, dass dir der "tranzendente Lippenton" gefällt.
Vielen Dank und liebe Grüße
mona

 niemand (15.01.21)
Ich überlege grade was dieses "safrangelb" bedeuten könnte.
LG Irene

 monalisa schrieb daraufhin am 16.01.21:
Liebe Irene,
ich fürchte ganz genau kann ich es nicht erklären, will ich auch nicht. Es liegt, wie minze vermutet, eine sinnesübergreifende Komponente darin, die mit tranzendent zusammenspielt, -spielen soll, etwas von Farb- und Geschmackshören, was Lichtes aber nicht Blendendes, Sonnengereift-Würziges, Goldkostbares ...
So in diesem Sinn!

Liebe Grüße
mona

 niemand äußerte darauf am 16.01.21:
Dankeschön! liebe Mona. Ich war in einer anderen Richtung
unterwegs, so in gelb/gallegelb dann wäre die Bedeutung
wohl falsch erdacht. Mit lieben Grüßen zurück, Irene

 monalisa ergänzte dazu am 17.01.21:
Safrangelb ist eine warme ins Rötliche spielende Farbe, Gallegelb stell ich mir eher grünlich vor, Irene!
Liebe Grüße
mona

 Moja (15.01.21)
Verführerisch schöne Zeilen!

Lieben Gruß,
Moja

 monalisa meinte dazu am 16.01.21:
Vielen Dank, lieb Moja, das freut mich.

Liebe Grüße
mona

Antwort geändert am 16.01.2021 um 08:53 Uhr

 minze (15.01.21)
Liebe Mona, nur ein kurzes Wort: ich finde das Bild fein, dass auf den Lippen ein abholbereiter Ton liegt, besonders verführerisch und auffordernd ist es dadurch, dass das bloße "abholbereit" eine letzte Strophe/Wort/Schlusssentenz bildet.

mich irritiert auch das safrangelb etwas, ich glaube einen "nackten" Akzent könnte ich noch spannender finden - aber irgendwo scheint eine bildliche Verbindung zu dem "transzendent" - mh

Grüßle

edit: vielleicht habe ich missverständlich ausgedrückt, der "nackte" Akzent sollte nicht mit dem Vorschlag "nackt" ausgedrückt werden sondern meine Idee war die, jegliches Adjektiv/Adverb auszusparen, also bloß "der Akzent, den du.." oder so (:

Kommentar geändert am 16.01.2021 um 08:38 Uhr

 monalisa meinte dazu am 16.01.21:
Liebe Minze,
ach, schade, gerade der safrangelbe Akzent bringt bei mir so viel ins Schwingen, auch und gerade, weil er nicht ins Letzte erklärlich ist , wie auch die Faszination, die davon ausgeht sich aus so vielen Komponenten zusammensetzt, das immer ein bisschen Geheimnis, ein bisschen Rätsel bleibt.
Dank dir und liebe Grüße
mona

 juttavon meinte dazu am 16.01.21:
...der safrangelbe Akzent ist sinnlich, exotisch und freilassend, so wie es Juwelen in Gedichten sein können... bitte lassen!
HG Jutta

 minze meinte dazu am 16.01.21:
Ich habe mich besser und genauer auf dein Gedicht eingelassen. Noch bevor ich Juttas Antwort las, fand ich den Schlüssel - der Akzent in der Sprache, die fremd evtl fremdländisch anklingen könnte, irgendwie konnte ich das beim ersten Lesen nicht greifen. Gerade hatte ich den Impuls, die dritte Zeile in die erste Strophe hineinzulesen, weil ich so auch diese "absichtslos absichtsvoll" mit diesem besonderen Akzent schöner verbunden sehe. Aber natürlich ist dann der Sprung sehr groß zu "den du auf..." (Ich persönlich finde dieses überspringende auch reizvoll hehe)


Also.. entschuldige mein vorschnellen Eindruck. Ich müsste manchmal meine Impulsivität etwas ähm zügeln.

Liebe Grüße

 monalisa meinte dazu am 17.01.21:
Danke, Jutta, das freut mich, dass du für mein Safrangelb eintrittst :).
Liebe Grüße
mona




@minze, ja auch das Fremde, Exotische beinhaltet dieses Safrangelb, darüber hinaus gilt es im Buddhismus als Farbe der Erleuchtung :). Ich glaub, ich lass vorerst alles, wie's ist!
Danke und liebe Grüße
mona

 minze meinte dazu am 17.01.21:
interessant. es schwang sich bei mir schon ein mit diesem "transzendenten ton". wahrscheinlich macht in mir das rätselhafte genau das aus, was mich stolpern lässt: die verbindung zwischen diesem streifen/kontakt/sinnlichen ist klar, dann tritt das medium sprache als wesentlicher akteur hinein. dass in der sprache sowohl dieses fremde als auch (im fremden) das transzendale beinhaltet sein soll - ist für mich (noch) fast eine überladung, bzw. erhält (mir, noch) zu wenig kontext, boden in dem gedicht, das ja auch sehr schlicht daherkommt - diese schlichte sprache neben diesen "irritierungen" ("vertiefungen") safrangelb/transzendent legte mir eher einen bloßen fokus auf den kontakt/das sinnliche, sich verführen lassen durchs andere etc. nahe.

ich belasse es bei meinen gedanken (: soviel zu unserem sonntäglichen prosa-plausch - er fehlte mir schon! :)

Antwort geändert am 17.01.2021 um 12:07 Uhr
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