Erweckung

Fabel zum Thema Wertschätzung

von  EkkehartMittelberg

Eine Nachtigall hatte herzergreifend gesungen und ruhte sich auf
einem Stein im Bach aus, um sich zu erfrischen.
Da klagte der unscheinbare Stein: „Königin der Sängerinnen, dich
rühmen alle. Doch niemand beachtet unsereins.“ Die Nachtigall
tröstete den Stein und sprach: „Auch dir wird ein Liebhaber
begegnen, der das rechte Wort für dich findet:
'Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt hebt an zu singen,
Trifft dich erst das Zauberwort.'“ *
* frei nach Joseph von Eichendorff: Wünschelrute, erschienen1838

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Kommentare zu diesem Text


 Regina (31.01.21)
Einst wird der Stein ein Vogel sein. Geduld mit der Evolution ist angesagt. Die Nachtigall eine Opernsängerin und schließlich Engel. Nur heiraten wird ein Problem, bevor der Stein singen kann. LG Gina

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 31.01.21:
Merci, Gina, mir gefällt deine langfristige Perspektive. Mag doch der Stein in "wilder Ehe" lieben.
LG
Ekki

 harzgebirgler (31.01.21)
zumindest kann ein edelstein *
bisweil'n grund für gesänge sein
denn 'marmor, stein und eisen bricht'
besingt die liebe, steine nicht....

lg
henning

* Marilyn Monroe – Diamonds Are A Girl’s Best Friend
Rolling Stones – Ruby Tuesday

Kommentar geändert am 31.01.2021 um 07:59 Uhr

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 31.01.21:
Gracias, Henning, dein umfassendes Wissen in den Künsten hilft immer wieder, meine verwegenen Gedanken zu retten. :)
LG
Ekki

 TassoTuwas (31.01.21)
Hallo Ekki,
nun, da der Stein ein sehr langes Dasein fristet, ist es ein Frage der Geduld und die Nachtigall, und auch du könntet recht haben
Herzliche Grüße
TT

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 31.01.21:
Vielen Dank, Tasso, was die Kraft der Poesie angeht, bin ich sehr zuversichtlich.
Herzliche Grüße
Ekki

 GastIltis (31.01.21)
Lieber Ekki, da kann ich nur auf meine beiden Texte
„Denn die Unendlichkeit erstrahlt in vollem Glanze“ mit der Zeile
„Ein Eisberg träumt, um dann sein Abendlied zu singen,“ eingestellt am 27.4.2017 und „Für Orpheus“ mit den Zeilen
„Das letzte Lied wird irgendwann
einst auf dem Erdenrund verklingen.
Und was wird dann?
Dann werden Felsen für uns singen.“
verweisen. Das habe ich aber gar nicht gefunden. Muss ich wohl noch einstellen.
Deinem schönen Text und dem Beinahe-Zitat, das mir sehr am Herzen liegt, kann ich natürlich das Wasser nicht reichen.
Herzlich grüßt dich Gil.

Kommentar geändert am 31.01.2021 um 13:00 Uhr

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 31.01.21:
Grazie, Gil, wie schön, mein Freund, in dir bei der poetischen Beseelung der Dinge einen Unterstützer zu finden.
Mit herzlichem Dank und Grüßen
Ekki
Sätzer (77)
(31.01.21)
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 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 31.01.21:
Merci, Uwe, wenn Poesie den Dingen Leben einhaucht, die Welt in ein anderes Licht eintaucht.
LG
Ekki
Hilde (62)
(31.01.21)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 31.01.21:
Grazie, Hilde, wenn die Dinge sprechen, stimmt die Welt überein.
Liebe Grüße
Ekki

 AZU20 (31.01.21)
Schreibe bitte dann sofort darüber. LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 31.01.21:
Danke, Armin, das wird mir nicht schwer fallen; denn wer könnte sich bei diesem Wunder enthalten.
LG
Ekki

 Mondgold (31.01.21)
Erst kommt das Geben, dann das Nehmen.
Der Stein sollte nicht lange rumjammern, sondern sein Geben (erfrischender Ruheort) dürfen genießen. (-;
Gerne gelesen.
LG MO

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 31.01.21:
Merci, MO, viele Steine wissen gar nicht, wie schön sie sind und welche Freude sie als Schmuck geben können.
Liebe Grüße
Ekki
wa Bash (47)
(31.01.21)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 31.01.21:
Vielen Dank für diesen eindrucksvollen Film, wa Bash.
Hundert Meter von meinem Haus entfernt ist ein Grabenbruch, in dem vor 30 Jahren noch die Nachtigall sang. Sie ist leider davon geflogen.
LG
Ekki
wa Bash (47) meinte dazu am 31.01.21:
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 monalisa (01.02.21)
Lieber Ekki,
wieso sollte der Stein nicht singen können, wo er doch klagen kann? es braucht wohl der fein justierten Ohren, um es wahrnehmen zu können. In ganz seltenen Momemnten meine ich den "Einklang" der Welt schon vernommen und mitgeklungen zu haben.
Sehr treffender Rahmen für das Eichendorfzitat - quasi ein Klangkörper!
Liebe Grüße
mona

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 01.02.21:
Grazie, Mona,, in den wenigen Augenblicken, in denen wir meinten, dass wir uns im Einklang mit der Welt befanden, haben wir eine Note der Sphärenmusik gekostet.
Liebe Grüße
Ekki
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