Morgenblatt am 11.02.2021

Innerer Monolog zum Thema Reflexion

von  franky

Bevor wir etwas recht begreifen, hat der Wind mit seiner luftigen Zunge das Blatt gewendet.
Wir trocknen aus und werden spröde, zu blöde für die künftigen Anrainer.
Der Zapfenstreich geht zu Fuß von Tür zu Tür, um frische Zapfen zu sammeln.
Es ist ein ungebührlicher Fleiß, den niemand etwas abgewinnen kann.

Reibe nicht zu stark die Hände, wenn du ein Bündel Geld gefunden hast,
es könnten Blüten vom kommenden Frühling zum Vorschein kommen.

Wenn der Lendenschurz zu hoch sitzt und die Tarnkappe vom Wind verweht wird,
dann schießt die Tatsache ins Kraut und legt alles Spitze flach.
Eigentlich sollte ich darüber erzählen, doch die Gedankensprossen sind nicht ausgereift,
bewegen nichts Substanzielles zum Vorschein. 

Die Abfolge reiht sich ordnungsgemäß in die Schlange ein.
Irgendwas hat sich in ihrer Statistik verhaspelt.
Es kann nicht sein, dass nach März und Mai der Oktember folgt.
Ein Verwirrspiel hat sich ihres klugen Geistes bemächtigt.
Trübsinn breitet sich über Kopf und Kragen, dem lässt sich nur spärlich was zufügen.

Viele Jahre war der Hass meine Muse und hat mein Schreiben stark beeinflusst.
Dann wieder ist ein lieber Mensch in mein Leben getreten
und hat mich als Muse bis in die Höchsten Höhen begleitet.
Es ist herrlich und berauschend, aber stets mit der Gewissheit,
dass ein Absturz unweigerlich kommen würde,
habe ich es bis zum bitteren Ende ausgelebt. 
Dann kommt das wunderschöne Abendrot der Sehnsucht ins Spiel,
sie mobilisiert unwahrscheinliche Kräfte und lässt uns tagelang nicht schlafen.

Allmählich beginnt man wieder Boden unter den Füßen zu bekommen.
Rückblickend kann ich nur bestätigen:
„Der Himmel hat mir Zeichen gesandt und ich habe sie ergriffen.“

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Kommentare zu diesem Text

Sätzer (77)
(11.02.21)
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 TassoTuwas (11.02.21)
Hallo franky.
ein gelungene Mischung aus Kuriosem, Nachdenkenswertem und
Humor
Liebe Grüße
TT
Hilde (62)
(13.02.21)
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